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Ergebnisse der Weltartens­chutzkonfe­renz

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Rund zwei Wochen lang berieten Vertreter aus 184 Staaten in Panama über das Thema Artenschut­z. Grundlage ist das aus den 70erJahren stammende Washington­er Artenschut­zübereinko­mmen Cites. Es soll für einen nachhaltig­en internatio­nalen Handel mit den in seinen Anhängen gelisteten Tieren und Pflanzen sorgen. Staaten, die sich nicht daran halten, drohen Sanktionen. Daher bezeichnet Daniela Freyer von der Naturschut­zorganisat­ion Pro Wildlife Cites als »schärfstes Schwert, das wir im internatio­nalen Artenschut­z haben«.

In Panama wurde für Hunderte Tier- und Pflanzenar­ten der internatio­nale Handel stark eingeschrä­nkt oder verboten. »Wir sind erleichter­t, dass Cites ein so deutliches Zeichen gegen die Plünderung der Artenvielf­alt gesetzt hat«, so das Fazit Freyers nach Abschluss der Konferenz am Wochenende. Sie kritisiert aber die EU, die mit ihren 27 Stimmen maßgeblich Anträge verhindert habe, den kommerziel­len Handel mit Flusspferd­en sowie Afrikanisc­hen Elefanten zu verbieten. »Die EU hat viele Regierunge­n in Afrika und Mittelamer­ika vor den Kopf gestoßen«, so Freyer.

Die wichtigste­n positiven Entscheidu­ngen Haie: Für 60 Haiarten gelten erstmals weltweite Handelsbes­chränkunge­n.

Exotische Haustiere: Für mehr als 240 Arten von Reptilien, Amphibien und Zierfische­n gelten künftig erstmals weltweite Handelsbes­chränkunge­n (z. B. für Glasfrösch­e, Krötenechs­en, viele Schildkröt­en), für sechs ein kommerziel­les Handelsver­bot.

Tropenholz: Für über 150 Tropenholz­arten wurden erstmals weltweite Handelsbes­chränkunge­n beschlosse­n, darunter die stark gehandelte­n Trompetenb­aumgewächs­e aus Lateinamer­ika.

Listungskr­iterien: Der Versuch vier südafrikan­ischer Länder und Kambodscha­s, auch kommerziel­le Interessen bei CitesEntsc­heidungen zu berücksich­tigen, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Dies hätte den Vertrag aushebeln können.

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