❚ IHRE MEINUNG
Dung statt Mist Zu »Das Bürgergeld wird kommen«, 25.11., S. 1; online: dasnd.de/1168808
Da geht der Knecht mit seinem Herrn über den Zweiseitenhof, vorbei am Misthaufen. »Es stinkt hier penetrant«, murmelt der Knecht aufmüpfig. »Dann sag doch nicht mehr Mist, sondern Dung«, meint daraufhin sein Herr. »Das ändert zwar nichts am Gestank, klingt aber besser.« Das müssen die bundesdeutschen Regierenden vernommen haben, und sie änderten »Hartz IV« sogleich in »Bürgergeld«.
Manfred Wild, Berlin
Na, da können sich ja die Regierungsund die Unionsparteien auf die Schultern klopfen – das neue Bürgergeld kommt. Nur leider haben gerade die Menschen, die davon betroffen sind, mit Sicherheit nicht das Gefühl, dass sich jetzt was geändert hat. Na gut, es gibt ab Januar mehr Geld, aber es wird trotzdem nicht ausreichen bei den steigenden Kosten! Auch am Muster der Sanktionen wird festgehalten. Also hat das Kind nur einen neuen Namen bekommen, und es bleibt alles beim Alten. Da wünschte ich mir, dass diese Politiker, die so was beschließen, selbst mal in der »glücklichen« Lage sind und mindestens ein Jahr auf Hartz IV (Bürgergeld) angewiesen sein sollten!
René Osselmann, Magdeburg
Wer oder was ist Frieden?
Zu »Die Linke braucht dringend ein Kraftzentrum«, 24.11., S. 3; dasnd.de/1168774
»... ob der Frieden bewaffnet sein muss« – auch die Frage möchte Dagmar Enkelmann klären. Wer oder was aber ist der Frieden? Doch hoffentlich nicht die USA mit der Nato im Schlepptau.
Ellen Brombacher, Berlin
Erbärmliches Treiben Zu »Niederlage vor dem Anpfiff«, 24.11., S. 16; dasnd.de/1168760
Was für ein Hype: Der deutsche Fußball-Nationalmannschaftskapitän kündigt – mit DFB-Segen – an, in Katar eine »One love«-Kapitänsarmbinde zu tragen, auch wenn Strafe droht. Die Fifa verbietet das, und prompt zieht er den Schwanz ein, samt DFB-Führung. Dafür setzt sich im ersten Deutschland-Spiel wahrhaft todesmutig die Bundesinnenministerin mit solcher Armbinde neben den Fifa-Chef ins Stadion!
Das ganze Treiben ist einfach erbärmlich. Genauso jämmerlich war dieses Sekunden-Handzeichen der deutschen Mannschaft: »Wir lassen uns den Mund nicht verbieten!« oder so. Wenn nach dem ArmbindenVerbot wenigstens die ganze Mannschaft mit »One love«-Zeichen zum Spiel aufgelaufen wäre …
Das Ganze ist nur ein mieser Abschluss des ganzen Zirkus um die gekaufte WM und die offenbar unterbezahlten und Tausenden toten Bauarbeiter in Katar. Ehrlich und konsequent gewesen wäre, wenn die deutsche Mannschaft (und viele andere Mannschaften) gar nicht erst nach Katar geflogen wäre.
Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktionellen Meinungsäußerungen. Die Redaktion behält sich das Recht sinnwahrender Kürzungen vor.