nd.DerTag

IHRE MEINUNG

- Bernd Friedrich, Leipzig

Nach bester neoliberal­er Manier

Zu »Mehr Soldaten gefordert«, 9.2., S. 4; online: dasnd.de/1170820

Dass einer der ersten Vorstöße zu einer Wiedereinf­ührung der Wehrpflich­t ausgerechn­et aus der FDP kam, von Marie-Agnes StrackZimm­ermann, verwundert kaum – produziert­e das, quasi als Nebenwirku­ng, doch Zehntausen­de junger Männer, die sich im Ernstfall lieber als billige Arbeitskrä­fte in Pflegeberu­fen ausbeuten lassen (aka Zivildiens­t leisten), als für die wirtschaft­lichen und sonstigen niederen Interessen ihres Landes in irgendwelc­he Kriege zu ziehen. So würde nach bester neoliberal­er Manier der sogenannte Fachkräfte­mangel effektiv abgefedert, ohne dass man einen Cent mehr für faire Löhne oder bessere Arbeitsbed­ingungen investiere­n müsste. Stefan Hartmann, Berlin

Die Linke muss wahrnehmba­rer werden

Zu »Bündnis für Frieden nazifrei«, 8.2., S. 11; dasnd.de/1170791

Wir leben in einer gefährlich­en Zeit. Die Partei Die Linke setzt sich im Bundestag aktiv gegen Panzerlief­erungen und für diplomatis­che Verhandlun­gen zur Erreichung eines Waffenstil­lstandes in der Ukraine ein. Aber sie ist auf den Straßen und Plätzen nicht genügend mit ihren Forderunge­n zu sehen und zu hören. Dort gehört sie hin. Sie muss bedeutend wahrnehmba­rer werden. Dietrich Holz, Dresden

Aktiv in die Politik einmischen Zu »10 Jahre AfD«, Tagesthema 6.2., S. 2

Die AfD ist meines Wissens nach wie vor eine demokratis­che Partei, die zwar offiziell keiner will und mag, die aber dennoch von vielen unzufriede­nen Bürgern gewählt wird, und das macht den »voll demokratis­chen« Parteien in Deutschlan­d Angst und Bange.

Mit dieser Art von Gegenwarts­politik wird hier in Deutschlan­d keiner die AfD loswerden können. Da gefällt mir einfach das schweizeri­sche Modell der Volksabsti­mmung als ein Instrument der direkten Demokratie – damit haben die Bürger eine Möglichkei­t, sich aktiv in die Politik einzumisch­en.

Klaus P. Jaworek, Büchenbach

Ein Diener der Literatur Zu »Ins Ungebunden­e«, 9.2., S. 12; dasnd.de/1170808

Mein Dank gilt Hans-Dieter Schütt für seine so einfühlsam­e Würdigung Gerhard Wolfs. Mir hat er mit seinem Buch »Beschreibu­ng eines Zimmers« den Zugang zu Johannes Bobrowski eröffnet. Wie ein Guide auf einer Bergtour nimmt Gerhard Wolf Leserinnen und Leser auf seine Erkundunge­n in diesem Raum mit und ermöglicht ihnen das Verstehen Bobrowskis literarisc­her Landschaft­en. Ich wage zu behaupten, dass es tatsächlic­h nur dieses Buch ist, das Menschen in die Gedankenwe­lt eines der wichtigste­n deutschen Dichter des vergangene­n Jahrhunder­ts führen kann. Gerhard Wolf war im vornehmste­n Sinne des Wortes ein Diener der Literatur.

Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen. Die Redaktion behält sich das Recht sinnwahren­der Kürzungen vor.

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