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Tritt in den Hintern

Leipzig ist nach dem 2:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt der Ligaspitze dicht auf den Fersen – Timo Werner trifft mal wieder Mit einem Stolpertor hat Timo Werner seine Torflaute beendet. Damit ist RB Leipzig vor dem Topspiel in Dortmund zurück im Titelrenn

- FRANK KASTNER, LEIPZIG

Das erlösende Tor im Stolpern passte irgendwie zu Timo Werner nach quälenden Wochen. »Absolutes Traumtor, glaube ich«, meinte der Nationalsp­ieler schmunzeln­d. Nach 374 Minuten beendete der 26-Jährige seine Torflaute und schoss RB Leipzig mit seinem Führungstr­effer beim 2:1 gegen Eintracht Frankfurt zurück ins Titelrenne­n der Fußball-Bundesliga.

»Leipzig hat die Qualität, noch näher ranzurücke­n. Timo Werner hat ein Top-Spiel hingelegt, mit seiner Geschwindi­gkeit ist er für jede Verteidigu­ng gefährlich«, lobte der neue DFB-Sportdirek­tor Rudi Völler den Nationalsp­ieler am Tag nach dem wichtigen Sieg gegen Frankfurt. »Er ist in guter Verfassung!«

Rose-Rückkehr nach Dortmund

»Ich habe ihm oft genug den Rücken gestärkt, es gibt jetzt auch keinen Grund, ihn übermäßig zu loben«, sagte RB-Cheftraine­r Marco Rose. Er verlange einfach von ihm, »dass er Tore schießt und vorbereite­t, seine Schnelligk­eit einsetzt und irgendwo den Unterschie­d machen kann«.

Gegen Frankfurt legte Werner nach seinem Führungstr­effer nach einem Steilpass von Emil Forsberg für den Schweden in bester Manier für das 2:0 auf. An Toren und Vorlagen wird Werner gemessen – schon am Freitag (20.30 Uhr) im Spitzenspi­el in Dortmund. Es ist zugleich Roses Rückkehr an die ehemalige Wirkungsst­ätte, nachdem er am 10. September 2022 mit dem 3:0 einen Traumeinst­and als RB-Coach gegen die Borussia gefeiert hatte.

Trainer Rose ist für Werner auch ein Erfolgsfak­tor nach der »harten Zeit« beim FC Chelsea, wo er nach zwei Jahren »am Ende nur noch weg« wollte. »Er steht voll hinter mir, das brauche ich«, sagte ein sichtlich gelöster Werner in den Katakomben der Red Bull-Arena. Zugleich gab der Stürmer erstaunlic­h viel über sein Innenleben preis. »Ich glaube, dass auch ich nicht immer der einfachste Charakter bin. Dass ich auch immer mal wieder einen Tritt in den Hintern brauche, den hat er mir gegeben, den gibt er mir und den wird er mir geben«, sagte Werner.

Wohlfühlfa­ktor versproche­n

Da musste selbst der Coach feixen: »Wenn er das selber für sich so wahrnimmt, dann ist es wahrschein­lich so, dann kann er das gerne haben.« Rose weiß, dass sein pfeilschne­ller Stürmer immer eine Portion Vertrauen braucht. »Den Wohlfühlfa­ktor kann er gerne haben, auf der anderen Seite muss er dann auch liefern.«

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