GKN in Mosel wird bestreikt
Belegschaft wehrt sich gegen Schließung
Mosel. Die Belegschaft des von der Schließung bedrohten Automobilzulieferers GKN im sächsischen Mosel hat am Montag für unbestimmte Zeit die Arbeit niedergelegt. Mit dem Streik werden Verhandlungen über die Zukunft des Standorts begleitet, die ebenfalls am Montag am Konzernsitz in Offenbach in eine neue Runde gingen und bei denen ein Sozialplan für die 835 Beschäftigten ausgehandelt werden soll. Am Dienstag soll in der hessischen Stadt eine Großkundgebung stattfinden, zu der Mitarbeiter aus Mosel in 15 Bussen anreisen wollen und bei der auch Beschäftigte der anderen deutschen GKN-Werke erwartet werden.
Für das Werk Mosel werde die IG Metall nur einer Vereinbarung zustimmen, bei der eine mögliche Schließung »mit einer Zukunft verbunden wird«, sagte IG-MetallBezirkschefin Irene Schulz bei einer Kundgebung zu Streikbeginn. Im Januar waren Pläne des Unternehmens bekannt geworden, das Werk bis 2025 abzuwickeln. Zugleich will die Firma, die seit 2014 dem Investmentfonds Melrose gehört, ein neues Werk in Ungarn errichten. Bisherige Gespräche über Abfindungen blieben ohne Ergebnis. Oberstes Ziel des Betriebsrats bleibe eine Weiterbeschäftigung der Mitarbeiter, sagte dessen Vorsitzender Jörg Kirsten. Dazu habe man sich mit dem Management darauf geeinigt, dass ein Investor für das Werk gesucht werde. Dieses wurde vor rund 40 Jahren errichtet, fertigte zunächst Gelenkwellen, die im VEB Sachsenring Zwickau im Pkw Trabant verbaut wurden, und ist heute nicht nur wichtiger Zulieferer für das benachbarte Werk von VW, sondern auch für andere namhafte Autobauer.