Siegstrahlender Leuchtturm
Die Volleyballerinnen des SSC Schwerin feiern ihren achten Pokaltriumph Nach Anlaufschwierigkeiten gelang im Endspiel gegen Potsdam letztlich ein verdienter Sieg. Nun haben die Schwerinerinnen das nächste Finale im Blick.
Es war ein Moment, der Pia Kästner in ihrer Karriere zuvor noch nicht vergönnt war. Zweimal hatte die Zuspielerin bereits im Finale um den Pokal des Deutschen VolleyballVerbandes gestanden, doch erst im dritten Anlauf durfte die vor der Saison zum SSC Schwerin gewechselte Nationalspielerin die begehrte Trophäe endlich in ihren Händen halten. Mit 3:1 (20:25, 25:14, 25:17, 25:20) hatten die Mecklenburgerinnen am Sonntagabend das Finale in Mannheim gegen den SC Potsdam für sich entschieden – und die 24-Jährige war maßgeblich am achten Pokalerfolg des SSC beteiligt gewesen.
Dass Kästner zur wertvollsten Spielerin der Partie gewählt worden war, ließ das Lächeln im Gesicht der gebürtigen Eisenhüttenstädterin anschließend nur noch größer werden. »Es ist eine megacoole Auszeichnung«, freute sie sich, wollte den Ruhm aber nicht für sich allein beanspruchen: »Das Team hat super zusammengearbeitet. Und ich glaube, da hat jeder eine MVP-Medaille verdient.« Schnelle Glückwünsche kamen auch Mecklenburg-Vorpommerns
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig: »Was für ein großer Erfolg«, schrieb die SPD-Politikerin: »Das ist eine Erfolgsgeschichte für den Verein, die Stadt und auch für Mecklenburg-Vorpommern. Der SSC ist ein Botschafter für unser Land und ein Leuchtturm, der weit über unsere Grenzen hinaus strahlt.«
Es brauchte allerdings einen Satz, bis der Bundesliga-Dritte Schwerin gegen den Tabellenzweiten im Spiel war. Dass sein Team nach dem 20:25 im ersten Durchgang dann so dominant auftreten würde, kommentierte Trainer Felix Koslowski mit den Worten: »Ich bin super stolz, gerade wie die Mannschaft im zweiten Satz sofort eine Reaktion gezeigt hat. Dann hatten wir einen guten Zugriff im Block, das hat Potsdam den Zahn gezogen.« Zudem verwies er auf Potsdams starke Angreiferin Anett Nemeth. »Wir haben es geschafft, sie aus dem Spiel zu nehmen.«
Alles auf null
Aufseiten des SSC lieferte Kästner mit ihrer Teamkollegin Indy Baijens dagegen eine fast perfekte Vorstellung ab. Dabei räumte die Zuspielerin nach der Partie ein, dass es zuletzt Probleme gegeben habe. »Die Woche lief auch nicht so super. Da haben wir gesagt: Okay, alles auf null. Wir können das, das haben wir zu Anfang der Saison bewiesen. Wir müssen das nur wieder auf das Parkett bringen. Und heute hat alles geklappt.« Im vierten Satz bekamen die 9175 Zuschauer zwei Teams zu sehen, die auf Augenhöhe agierten. In der Schlussphase behielt Schwerin jedoch die Nerven und erspielte sich vier Matchbälle. Dass Schwerin gleich den ersten davon per Block nutzte, passte zum Verlauf dieser Partie.
Der Rest war eine große gelbe Jubeltraube auf dem Feld. Ein Bild, das es zuletzt 2021 gegeben hatte, als der SSC sich ebenfalls im Endspiel gegen die Potsdamerinnen durchgesetzt hatte. Mit dem dritten Pokalerfolg binnen fünf Jahren hat sich Schwerin zudem die erneute Teilnahme am Supercup gegen den Meister gesichert. Die Entscheidung darüber, wer der Gegner sein wird, fällt im Mai.
Bis dahin treffen der SSC und Potsdam mindestens noch einmal aufeinander. Am 25. März könnte im vorletzten Hauptrundenspiel die Entscheidung fallen, wer von welchem Platz aus ins Playoff-Viertelfinale startet. Schwerin wird die Teilnahme an der Runde der besten acht Klubs nicht reichen, vor Saisonbeginn hatten die Verantwortlichen schließlich zwei Finalteilnahmen zum Ziel erklärt. Die erste davon hat das Team mit Bravour gemeistert.