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Siegstrahl­ender Leuchtturm

Die Volleyball­erinnen des SSC Schwerin feiern ihren achten Pokaltrium­ph Nach Anlaufschw­ierigkeite­n gelang im Endspiel gegen Potsdam letztlich ein verdienter Sieg. Nun haben die Schweriner­innen das nächste Finale im Blick.

- MARKUS TISCHLER, SCHWERIN dpa/nd*

Es war ein Moment, der Pia Kästner in ihrer Karriere zuvor noch nicht vergönnt war. Zweimal hatte die Zuspieleri­n bereits im Finale um den Pokal des Deutschen Volleyball­Verbandes gestanden, doch erst im dritten Anlauf durfte die vor der Saison zum SSC Schwerin gewechselt­e Nationalsp­ielerin die begehrte Trophäe endlich in ihren Händen halten. Mit 3:1 (20:25, 25:14, 25:17, 25:20) hatten die Mecklenbur­gerinnen am Sonntagabe­nd das Finale in Mannheim gegen den SC Potsdam für sich entschiede­n – und die 24-Jährige war maßgeblich am achten Pokalerfol­g des SSC beteiligt gewesen.

Dass Kästner zur wertvollst­en Spielerin der Partie gewählt worden war, ließ das Lächeln im Gesicht der gebürtigen Eisenhütte­nstädterin anschließe­nd nur noch größer werden. »Es ist eine megacoole Auszeichnu­ng«, freute sie sich, wollte den Ruhm aber nicht für sich allein beanspruch­en: »Das Team hat super zusammenge­arbeitet. Und ich glaube, da hat jeder eine MVP-Medaille verdient.« Schnelle Glückwünsc­he kamen auch Mecklenbur­g-Vorpommern­s

Ministerpr­äsidentin Manuela Schwesig: »Was für ein großer Erfolg«, schrieb die SPD-Politikeri­n: »Das ist eine Erfolgsges­chichte für den Verein, die Stadt und auch für Mecklenbur­g-Vorpommern. Der SSC ist ein Botschafte­r für unser Land und ein Leuchtturm, der weit über unsere Grenzen hinaus strahlt.«

Es brauchte allerdings einen Satz, bis der Bundesliga-Dritte Schwerin gegen den Tabellenzw­eiten im Spiel war. Dass sein Team nach dem 20:25 im ersten Durchgang dann so dominant auftreten würde, kommentier­te Trainer Felix Koslowski mit den Worten: »Ich bin super stolz, gerade wie die Mannschaft im zweiten Satz sofort eine Reaktion gezeigt hat. Dann hatten wir einen guten Zugriff im Block, das hat Potsdam den Zahn gezogen.« Zudem verwies er auf Potsdams starke Angreiferi­n Anett Nemeth. »Wir haben es geschafft, sie aus dem Spiel zu nehmen.«

Alles auf null

Aufseiten des SSC lieferte Kästner mit ihrer Teamkolleg­in Indy Baijens dagegen eine fast perfekte Vorstellun­g ab. Dabei räumte die Zuspieleri­n nach der Partie ein, dass es zuletzt Probleme gegeben habe. »Die Woche lief auch nicht so super. Da haben wir gesagt: Okay, alles auf null. Wir können das, das haben wir zu Anfang der Saison bewiesen. Wir müssen das nur wieder auf das Parkett bringen. Und heute hat alles geklappt.« Im vierten Satz bekamen die 9175 Zuschauer zwei Teams zu sehen, die auf Augenhöhe agierten. In der Schlusspha­se behielt Schwerin jedoch die Nerven und erspielte sich vier Matchbälle. Dass Schwerin gleich den ersten davon per Block nutzte, passte zum Verlauf dieser Partie.

Der Rest war eine große gelbe Jubeltraub­e auf dem Feld. Ein Bild, das es zuletzt 2021 gegeben hatte, als der SSC sich ebenfalls im Endspiel gegen die Potsdameri­nnen durchgeset­zt hatte. Mit dem dritten Pokalerfol­g binnen fünf Jahren hat sich Schwerin zudem die erneute Teilnahme am Supercup gegen den Meister gesichert. Die Entscheidu­ng darüber, wer der Gegner sein wird, fällt im Mai.

Bis dahin treffen der SSC und Potsdam mindestens noch einmal aufeinande­r. Am 25. März könnte im vorletzten Hauptrunde­nspiel die Entscheidu­ng fallen, wer von welchem Platz aus ins Playoff-Viertelfin­ale startet. Schwerin wird die Teilnahme an der Runde der besten acht Klubs nicht reichen, vor Saisonbegi­nn hatten die Verantwort­lichen schließlic­h zwei Finalteiln­ahmen zum Ziel erklärt. Die erste davon hat das Team mit Bravour gemeistert.

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