Straßenbau teurer wegen Mangels an Bitumen
Schwedt. Die Bauindustrie in Ostdeutschland befürchtet steigende Kosten beim Straßenbau wegen des Bezugsstopps von russischem Öl aus der Druschba-Pipeline. Hintergrund ist, dass die PCK-Raffinerie in Schwedt nach Angaben von Mitgesellschafter Rosneft Deutschland derzeit kein Bitumen mehr herstellt. »Wenn die PCKRaffinerie nicht mehr arbeiten kann, kommt es definitiv zu einer Verknappung von Bitumen am Markt«, sagte Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost. »Dies bedeutet zwangsläufig eine weitere Verteuerung der Baumaterialien und damit des Straßenbaus.« Seit Januar gilt wegen des Ukraine-Krieges ein Einfuhrverbot für russisches Erdöl. Das betrifft die Raffinerien im brandenburgischen Schwedt und im sachsen-anhaltischen Leuna. Die PCKRaffinerie ist nach eigenen Angaben nur zu rund 60 Prozent ausgelastet. Rosneft-Geschäftsführer Johannes Bremer sagte Anfang März, derzeit lasse sich in Schwedt kein Bitumen produzieren, weil das Rohöl in der dafür nötigen Qualität nicht per Schiff transportiert werden könne. Der Bauindustrieverband Ost betonte, der Straßenbau sei auf Bitumen angewiesen, das man für den Asphalt benötige. Besonders drastisch könne der Mangel ab Ende der Winterpause werden, wenn mit besserem Wetter der Straßenbau anläuft. Brandenburgs Linksfraktionschef Sebastian Walter warf der Bundesregierung vor, diese hätte von den Problemen wegen der fehlenden Qualität des Öls wissen müssen. »Die PCK-Raffinerie produzierte rund ein Drittel des in Deutschland für den Straßenbau benötigten Bitumens«, erläuterte er.