Ewiger Sieger
Terrence Hill will doch wieder einen Western drehen
Der Italowestern der 60er Jahre brachte zwei Cowboy-Ikonen hervor, die aussehen, als wären sie Brüder: Clint Eastwood und Terrence Hill. Eastwood ist der weltabgewandt-coole und Hill der zugänglich-freundliche Typ. Ihre Filme sind unterschiedlich gealtert. Die von Eastwood sind höherer Trash, grandios fotografiert, die von Hill halbgare Komödien, die eigentlich nur Kinder lustig finden.
Terrence Hill gab es nur im PrügelDoppelpack mit Bud Spencer, der sein eigentlicher Filmbruder war: Zehn Jahre älter und ein bisschen wie ein Oliver Hardy mit Superkräften. Und Terrence Hill war die intelligente Ausgabe von Stan Laurel. Die Stories waren hanebüchen, aber die Bösen waren glasklar böse und wurden problemlos von Spencer und Hill besiegt. Das fanden besonders die 68er-Linken vorbildlich. Das waren einmal Handarbeiter, die siegen konnten. Nach den Marx-EngelSchulungen entspannten sich die Linken bei diesen Prügelfilmen, die eigentlich für Kinder gedacht waren, so wie in Italien der Latte Macchiato ja auch kein Hipstergetränk darstellen, sondern Kinder ans Kaffeetrinken gewöhnen soll.
Bud Spencer starb 2016. Und Terrence Hill dachte, er würde nie wieder einen Western drehen wollen. Doch dann fand er ein Buch über eine Nonne, die Ende des 19. Jahrhundert aus Italien in die USA auswanderte, um sich im sogenannten Wilden Western durchzuschlagen. Das wolle er jetzt verfilmen, sagte der 83-Jährige der italienischen Wochenzeitung »7«. Hierfür möchte er seine Filmfigur »Trinità« aus »Die rechte und die linke Hand des Teufels« reaktivieren. »Der Film soll so beginnen: Man sieht Trinità (...) und dann sie, die Nonne, umringt von drei bedrohlichen Cowboys. Er erkennt, dass sie in Gefahr ist, und rettet sie vor den dreien. Hier beginnt die Geschichte, die den Titel ›Trinity, die Nonne und der Revolver‹ trägt.« Im Sommer sollen die Dreharbeiten beginnen. Die Kinder werden es bestimmt lieben. Und die Linken? Die gibt es in Italien nicht mehr.