Der Weltklimarat
Der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (engl.: Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) wurde 1988 von den UN gegründet. Seine Aufgabe ist es, die Politik über die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Klimaveränderung und über mögliche Gegenmaßnahmen zu informieren. Dem Weltklimarat mit Sitz in Genf gehören 195 Staaten an. An den IPCC-Berichten arbeiten Tausende Wissenschaftler mit, darunter neben Klima- und Meeresforschern auch Statistiker, Ökonomen, Sozialwissenschaftler und Gesundheitsexperten. Sie werten Tausende, fachlich begutachtete Studien zum Thema Klimawandel aus und fassen die zentralen Erkenntnisse zusammen. Zudem können mehrere Tausend beim IPCC registrierte wissenschaftliche Gutachter zu allen Aussagen in den Berichten Kommentare oder Kritik einreichen, die alle geprüft werden müssen. Alle fünf bis sechs Jahre veröffentlicht der IPCC umfassende Überblicke über den aktuellen Stand der Klimaforschung. Der erste Bericht wurde 1990 veröffentlicht, zuletzt wurde 2014 ein umfassender Report vorgelegt. Zu jedem fertigt der IPCC eine Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger an. Diese wird jeweils in mehreren Runden redigiert – erst von Wissenschaftlern, dann von Regierungsvertretern. Der neue sechste Sachstandsbericht umfasst drei Teile, die im August 2021 (physikalische Basis), im Februar (Folgen, Anpassung und Verwundbarkeiten) und im April 2022 (Bewältigung des Klimawandels und Handlungsoptionen) veröffentlicht wurden. Die nun vorgestellte Synthese aus allen drei Teilen, die die wichtigsten Ergebnisse zusammenfasst, wurde von 30 Wissenschaftlern und neun Gutachtern verfasst. Zuvor hatten Vertreter der 195 IPCC-Mitgliedstaaten diese in den vergangenen Tagen Zeile für Zeile geprüft und schließlich im Konsens verabschiedet. Die Bedeutung der IPCC ist groß. Die Berichte liefern zuverlässige, fachliche Informationen zum Klimawandel und sind letztlich die Grundlage der klimapolitischen Verhandlungen auf internationaler Ebene. Einige Wissenschaftler warfen dem IPCC in der Vergangenheit vor, bei der Bewertung von Risiken zu konservativ zu sein und damit die Gefahren durch den Klimawandel eher zu unterschätzen.