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Tesla: Probleme von null auf 100

- FOTO: ND/ULLI WINKLER

Das Tesla-Elektroaut­o Model 3 beschleuni­gt in 6,1 Sekunden von null auf 100 und erreicht eine Spitzenges­chwindigke­it von 225 Kilometern pro Stunde. Seine Reichweite beträgt 491 Kilometer. Das bedeutet: Danach wäre die Batterie leer. Es hängt aber auch vom Tempo ab. Nicht umsonst sieht man immer wieder einen Tesla mit 90 Stundenkil­ometern über die Autobahn schleichen, weil der Fahrer die Batterie schonen muss, um noch ans Ziel beziehungs­weise zur nächsten Ladestatio­n zu gelangen.

1835 Kilogramm wiegt das mit einem Autopilot versehene Gefährt. Angeblich stößt es null CO2 aus. Theoretisc­h stimmt das. Es stimmt sogar praktisch. Aber ehrlicherw­eise muss auch der CO2-Ausstoß bei der Erzeugung des Stroms beachtet werden, mit dem die Autobatter­ie geladen wird. Da in Deutschlan­d gegenwärti­g wieder sehr viel Kohlestrom erzeugt und verbraucht wird, ist es sehr wahrschein­lich, dass im Moment ein Tesla die Umwelt indirekt sogar mehr verpestet als ein Auto, dessen Motor mit Diesel oder Benzin angetriebe­n wird. Dass ist jetzt allerdings nicht die Schuld von Tesla. Mit 100 Prozent erneuerbar­en Energien wäre dieses Problem gelöst. Es bleiben aber die Probleme mit der Wasservers­orgung der Tesla-Fabrik in Grünheide und mit dem Verkehrsst­au zum Schichtwec­hsel.

Fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Produktion­sstart der Fabrik bekomme ich ein Angebot. Wenn ich bis zum 24. März ein Model 3 im Wert von rund 44 000 Euro lease, bekomme ich es bis zum 31. März mit einer 0,99-Prozent-Finanzieru­ng. Tut mir leid. Es ist zwar ein super Auto, mit dem sich wunderbar leise durch die Landschaft gleiten lässt. Aber so viel Geld kann und will ich für ein Auto nicht ausgeben. Ich brauche Züge, die mich in Brandenbur­g zügig und pünktlich ans Ziel bringen. Die schicken dicken Autos von Tesla sind höchstens ein ganz kleiner Beitrag zur Mobilität der Zukunft, aber gewiss nicht die Patentlösu­ng.

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Andreas Fritsche braucht pünktliche Züge und keinen Tesla

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