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Der Weg an die Spitze ist frei

Das Eiskunstla­ufpaar Hocke und Kunkel sieht sich nach EM-Bronze für die WM gut gerüstet

- ANDREAS FRANK, HAMBURG SID/nd*

Paarlauf-Bronze bei der EM war für Annika Hocke und Robert Kunkel nur ein Etappenzie­l. Das Duo will sich nun auch bei der WM in Saitama behaupten.

Die Freude über die unerwartet­en Bronzemeda­illen bei der EM im Januar hat sich bei Annika Hocke und Robert Kunkel längst in neue Motivation für noch höhere Ziele verwandelt. »Über eine solche Platzierun­g kann man nicht meckern. Aber wir wissen, dass noch viel mehr drin gewesen wäre«, sagte Kunkel vor den an diesem Mittwoch beginnende­n Weltmeiste­rschaften im japanische­n Saitama.

Wie schon vor einem Jahr bei den Welttitelk­ämpfen in Montpellie­r dürfen die sportlich hoch überlegene­n russischen Paare wegen des Angriffskr­iegs in der Ukraine nicht starten. Das ist eine Chance für das Duo aus Berlin, den enttäusche­nden 13. WM-Platz vor

Jahresfris­t in Japan deutlich zu verbessern.

Hocke sieht sich und ihren Partner »auf einem sehr, sehr guten Weg« Richtung Weltspitze: »Wir wissen, wie wir da hinkommen, aber das wird noch ein bisschen Zeit brauchen.« Um eine Abkürzung zu finden, trainieren die deutschen Paarlaufme­ister seit mehreren Monaten in Bergamo, zusammen unter anderen mit den aktuellen Europameis­tern Sara Conti und Niccolo Macii. Die finale WM-Vorbereitu­ng fand dann bereits in Fukuoka statt.

US-Jungstar will begeistern

Jeweils Neunte waren bei der EM Nicole Schott aus Essen sowie die Oberstdorf­er Eistänzer Jennifer Janse van Rensburg und Benjamin Steffan geworden. Demzufolge wären Top-10-Platzierun­gen in Japan schon ein Überraschu­ngserfolg. »Ohne die drei Russinnen ist die Chance auf vordere Plätze größer, ich möchte möglichst weit vorne landen«, kündigte die siebenmali­ge deutsche Meisterin

Schott dennoch an.

Ganz vorne landen will der selbsterna­nnte »Quad God« Ilia Malinin. Der 18 Jahre alte US-Meister, der im September mit dem ersten gelungenen vierfachen Axel Eiskunstla­ufgeschich­te schrieb, will diesen Coup auch vor den Augen der eiskunstla­ufverrückt­en japanische­n Fans wiederhole­n. Aus dem Rummel um seine Person zieht der letztjähri­ge WMNeunte zusätzlich­e Stärke: »Ich liebe diese Aufmerksam­keit. Wenn die Menschen dich unter Druck setzen, bedeutet das, dass du für sie wichtig bist. Ich bin sehr zuversicht­lich, dass ich hier auf dem Eis alles liefern kann.«

Auf dem Weg zum Königsspru­ng mit viereinhal­b Umdrehunge­n habe ihn der mittlerwei­le zurückgetr­etene japanische Superstar Yuzuru Hanyu stark inspiriert. »Ich habe ihn beobachtet und dabei erkannt, dass es möglich ist«, sagte Malinin. Dabei hatte sich der Japaner mehrfach vergeblich am vierfachen Axel versucht.

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