nd.DerTag

Gespräche über Justizrefo­rm

Netanjahu weist Äußerungen von US-Präsident Biden zurück

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Jerusalem. Unter Vermittlun­g von Präsident Isaac Herzog wollten Regierung und Opposition in Israel am Mittwoch ihre Gespräche über die umstritten­e Justizrefo­rm fortsetzen. Das teilte Herzogs Büro am Dienstagab­end mit. Angesichts der massiven Proteste in dem Land zeigte US-Präsident Joe Biden sich »sehr beunruhigt« und forderte die Regierung zum Umsteuern auf. Regierungs­chef Benjamin Netanjahu erwiderte, seine Regierung werde sich »keinem Druck von außen beugen«.

Herzog hatte Vertreter der ultrarecht­en Regierungs­koalition und der zwei wichtigste­n Opposition­sparteien am Dienstagab­end »zu einem ersten Dialogtref­fen« in seine Residenz in Jerusalem eingeladen. »Nach rund eineinhalb Stunden kam das Treffen, das in einer positiven Atmosphäre stattfand, zu einem Ende«, teilte Herzogs Büro am späten Dienstagab­end mit. »Präsident Isaac Herzog wird die Treffen am Mittwoch fortsetzen«.

Nach wochenlang­en Massendemo­nstratione­n und landesweit­en Streiks aus Protest gegen die Justizrefo­rm hatte Netanjahu am Montagaben­d in einer dramatisch­en Kehrtwende verkündet, das Gesetzgebu­ngsverfahr­en pausieren zu lassen, um im Dialog mit den Gegnern nach einer einvernehm­lichen Lösung zu suchen. Die Opposition reagierte zunächst skeptisch, signalisie­rte aber grundsätzl­iche Gesprächsb­ereitschaf­t. In einer gemeinsame­n Mitteilung der beiden größten Opposition­sparteien Jesch Atid und der Nationalen Einheitspa­rtei teilten beide am Dienstag mit, die Gespräche würden sofort beendet, »wenn das Gesetz auf die Agenda des Parlaments gesetzt wird«.

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