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Briefwahl: Maschinenr­äume angeworfen

Das Briefwahlz­entrum Reinickend­orf informiert über Vorbereitu­ngen zur Wiederholu­ngswahl Landeswahl­leiter Stephan Bröchler und Reinickend­orfer Bezirkswah­lleiter Hauke Haverkamp stellen die Arbeit eines Briefwahlz­entrums vor.

- JULE MEIER

Gemeinsam mit dem Bezirkswah­lleiter Hauke Haverkamp begrüßt Landeswahl­leiter Stephan Bröchler am Dienstagmo­rgen die Presse in den »Maschinenr­äumen der Wahl«. Seit Montag werden hier, wie auch in anderen Bezirken, Briefwahlz­ettel an jene Berliner*innen geschickt, die an der Teilwieder­holungswah­l zum Deutschen Bundestag teilnehmen. Die Briefwahl ist bis zum 9. Februar möglich.

Die Benachrich­tigungen über die am 11. Februar stattfinde­nde Wiederholu­ngswahl sind laut Bröchler bereits alle verschickt worden und müssten bei den meisten der 550 000 betroffene­n Berliner*innen am Samstag eingetroff­en sein.

Landeswahl­leiter Bröchler zeigt sich optimistis­ch für die Wiederholu­ng der Bundestags­wahl von 2021, deren Vorbereitu­ng nach Zeitplan laufe. Es soll »hoffentlic­h die letzte« Wiederholu­ngswahl werden. Daran arbeiten im Briefwahlz­entrum Reinickend­orf derzeit 17 Menschen. »In der

Endphase stocken wir auf 23 auf«, betont Bröchler.

Die Hauptarbei­t liege nun in der Bearbeitun­g der Briefwahlu­nterlagen und der Vorbereitu­ng der insgesamt 650 Wahlhelfen­den auf die Brief- und die Urnenwahl durch Schulungen ab dem 23. Januar. Bezirkswah­lleiter Haverkamp versichert gegenüber »nd«, dass ein »erfahrener Mitarbeite­r« der Volkshochs­chule die Wahlhelfen­den weiterbild­e und mit ihnen Probezählu­ngen durchführe. Die Wahlhelfen­den werden mit bis zu 120 Euro entlohnt, hinzu kommt eine Schulungsp­auschale von 25 Euro. Am Schulungsi­nhalt habe sich anlässlich der Teilwieder­holungswah­l lediglich verändert, dass die Helfenden nun für die Warteschla­ngenauslas­tung sensibilis­iert würden.

Im Bezirk Reinickend­orf wurden bereits 850 Stimmzette­l gedruckt, 100 weitere werden in Reserve gehalten, um einem Mangel an Wahlzettel­n vorzubeuge­n. Sogenannte Auslandsde­utsche, die derzeit im Ausland leben, jedoch stimmberec­htigt sind, seien bereits per Post kontaktier­t worden.

Haverkamm sieht das barrierefr­eie Briefwahlz­entrum Reinickend­orf »hervorrage­nd aufgestell­t«. Schon anlässlich der Wiederholu­ngswahl für das Abgeordnet­etenhaus im Februar 2023 wurden zwei zusätzlich­e Reservewah­lkabinen angeschaff­t. In jedem Wahllokal Berlins muss es mindestens drei geben.

Landeswahl­leiter Bröchler erhofft sich eine Wahlbeteil­igung von 62 Prozent – wie bei der vorherigen Wiederholu­ngszahl. Seit Montag kann in allen entspreche­nden Bezirkswah­lämtern gewählt werden. Wer ausschließ­lich auf postalisch­em Wege wählen will, soll dies bestenfall­s bis zum 1. Februar tun.

Gegenüber »nd« äußert der Landeswahl­leiter mit politik- und verwaltung­swissensch­aftlicher Ausbildung auch Bedenken hinsichtli­ch der Aufklärung zur Teilwieder­holungswah­l: »Bürger sprechen uns an, weil sie nicht verstehen, warum Wahlplakat­e aushängen.«

Mit Youtube-Videos und Podcasts hat er eigens Kanäle geschaffen, um die traditione­llen Medien zu ergänzen und mehr Transparen­z für ein »wichtiges demokratis­ches Ereignis« zu gewährleis­ten. »Nach meinem letzten Video habe ich über 2000 neue Follower auf X, also Twitter, gewonnen.«

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