IHRE MEINUNG
Seid endlich populistisch!
Zu »Der erste Linkspopulist?«, 10./11.2., S. 18; online: dasnd.de/1179891
Zum Populismus, mal ganz abgesehen von Lenin: Der Begriff wird ja inflationär überall angewendet. Eine Partei oder Organisation muss aber auf Gedeih und Verderb populistisch sein. So wie unsere Demokratie heute funktioniert, kann man nur mit genügend Stimmen im Parlament mitbestimmen und Veränderungen bewirken. Dazu muss man seine Ziele und Inhalte dem Volk allgemeinverständlich, auf das Wesentliche verkürzt darbieten.
Der Begriff des Populismus wurde als Keule gegen den politischen Gegner erfunden. Mit der Keule wird ordentlich herumgehauen. Dabei merken die Benutzer gar nicht, dass sie das Gleiche machen. Würde man Populismus durch Allgemeinverständlichkeit ersetzen, wäre die Luft raus. Bringt endlich die Inhalte und Ziele einer gerechten, sozialen, gleichberechtigten, solidarischen … Gesellschaft ordentlich populistisch rüber!
Martina Fischer, per E-Mail
Viel Freude beim Entdecken
Zu »Spielen, um zu verstehen«, 27./28.1., S. 18; dasnd.de/1179530 Über den Artikel über die Schwestern Laserstein habe ich mich sehr gefreut. Für Interessierte kann ich das wunderbare Buch »Meine Freundin Lotte« von Anne Stern sehr empfehlen. Sie erzählt den Werdegang der ungewöhnlichen Malerin aus der Sicht ihres langjährigen Modells. Anne Stern ist nicht nur eine ausgezeichnete Geschichtenerzählerin, als Historikerin beschreibt sie die historischen Hintergründe der Handlungen. Viel Freude beim Entdecken!
Heide-Marie Naubereit, per E-Mail
Begeistern und aufklären
Zu »Gute Literatur ist immer traurig«, 27./28.1., S. 10/11; dasnd.de/1179542
Ihr habt viel Arbeit, jeden Tag Themen zu finden, die nicht x-beliebig sind, sondern mich motivieren, positiv zu denken. Aber die Leser haben auch Arbeit damit, das zu verarbeiten und zu beurteilen. Insofern unterscheidet Ihr Euch etwas von guter Literatur, die Michael Arenz im Interview als »immer traurig« einschätzt. Das stimmt, deshalb liebe ich Tschechow (bin sogar in der Deutschen Tschechow-Gesellschaft). Aber wenn alle Eure Texte nur traurig wären, könnte man sich gleich erschießen. Deshalb sehe ich die Aufgabe des Journalismus auch in seiner sozialen Funktion, den Menschen zu motivieren, zu begeistern und aufzuklären. Weiter so!
Gert Rehn, Chemnitz
Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktionellen Meinungsäußerungen. Die Redaktion behält sich das Recht sinnwahrender Kürzungen vor.