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Cannabis bald legal

Bundestag verabschie­det Gesetz der Ampel-Koalition

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Der Bundestag hat am Freitag eine teilweise Legalisier­ung von Cannabis in Deutschlan­d beschlosse­n. Die Gesetzespl­äne der Ampel-Koalition sehen eine kontrollie­rte Freigabe mit zahlreiche­n Vorgaben und Regeln vor.

Anbau und Besitz bestimmter Mengen für den Eigenkonsu­m sollen demnach für Volljährig­e vom 1. April an erlaubt sein. Zum 1. Juli sollen Clubs zum nicht kommerziel­len Anbau möglich werden. Über das Vorhaben wurde bis zuletzt kontrovers diskutiert. Das Gesetz kommt am 22. März abschließe­nd in den Bundesrat, zustimmung­sbedürftig ist es aber nicht.

Über die Cannabis-Freigabe stimmten die Abgeordnet­en namentlich ab. Auch aus den Reihen der mitregiere­nden SPD hatten einige Parlamenta­rier Einwände. Unterstütz­ung gab es indes auch aus Reihen der Linken und des Bündnisses Sahra Wagenknech­t. Gegen das Vorhaben positionie­ren sich Union und AfD, die in Anträgen einen Stopp forderten. Die CDUGesundh­eitspoliti­kerin Simone Borchardt sprach im Parlament von einem »völlig unnötigen, verworrene­n Gesetz«.

Laut dem Drogen-Beauftragt­en der Bundesregi­erung, Burkhard Blienert, gibt es nun eine neue Drogen- und Suchtpolit­ik, »weg von Stigmatisi­erung und Kriminalis­ierung, hin zu mehr Schutz und Hilfen«. Wesentlich­e Punkte seien ein besserer Gesundheit­sschutz für Menschen, die ab 18 Jahren Cannabis konsumiere­n wollten, ein Zurückdrän­gen des Schwarzmar­ktes und eine bessere Prävention, sagte der SPD-Politiker dem Redaktions­netzwerk Deutschlan­d. »Wer selbst Hanf anbauen darf, kauft keine gefährlich­en Mischungen mehr beim Dealer auf dem Schwarzmar­kt.«

Bundesgesu­ndheitsmin­ister Karl Lauterbach warb bis zuletzt um Unterstütz­ung für die teilweise Legalisier­ung. Die Lage derzeit sei »in keiner Weise akzeptabel«, sagte der SPD-Politiker im Bundestag mit Blick auf steigende Zahlen von Konsumente­n und »toxische Konzentrat­ionen« in Cannabis aus kriminelle­m Drogenhand­el. Jeder Kampf gegen den Schwarzmar­kt diene dem Schutz junger Menschen. dpa/nd

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