nd.DieWoche

Umweltpakt für die Ukraine

Empfehlung­en zum Umgang mit den Umweltschä­den des Krieges

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Die ukrainisch­e Regierung schätzt die durch den russischen Angriffskr­ieg verursacht­en Umweltschä­den auf ihrem Staatsgebi­et bis Anfang 2024 auf 56 Milliarden Euro. Ein wichtiges Anliegen der Regierung ist es, diese Schäden möglichst genau zu dokumentie­ren, um Russland dafür später zur Verantwort­ung ziehen zu können. Die Ukraine wird in diesem Bemühen von der EU unterstütz­t, etwa dadurch, dass Satelliten­aufnahmen zur Verfügung gestellt werden, wie EU-Kommissar Virginijus Sinkevičiu­s anlässlich der Vorstellun­g des »Umweltpakt­s für die Ukraine« am 9. Februar in Kiew erklärte. Der Bericht enthält 50 Empfehlung­en bezüglich der Dokumentat­ion der Umweltschä­den, der Strafverfo­lgung der Verantwort­lichen sowie der Beseitigun­g der Schäden und einer Sanierung der Umwelt. Der »Umweltpakt für die Ukraine« wurde von der hochrangig­en Arbeitsgru­ppe über die Umweltschä­den des Krieges unter dem Ko-Vorsitz des Leiters des Präsidiala­mts Andrij Yermak und der schwedisch­en Außenminis­terin Margot Wallström erstellt. Neben dem ukrainisch­en Umweltmini­sterium und der Generalsta­atsanwalts­chaft waren internatio­nale Politiker*innen und Expert*innen an der Arbeitsgru­ppe beteiligt. Ebenfalls mitgearbei­tet hat die schwedisch­e Klimaaktiv­istin Greta Thunberg.

Zu den Umweltschä­den und -risiken des Krieges zählen laut dem Bericht die Freisetzun­g von Chemikalie­n an beschädigt­en Industries­tandorten, die Militarisi­erung von Atomanlage­n, eine verschlech­terte Luftqualit­ät, ökologisch­e Folgen der Zerstörung landwirtsc­haftlicher Flächen, Wälder und Naturreser­vate sowie Wasservers­chmutzung in Binnengewä­ssern wie auch in Küsten- und Meeresgebi­eten.

Beim Wiederaufb­au des Landes wird die Räumung von Landminen eine wichtige Rolle spielen. Hier ist es wichtig, weitere Umweltschä­den zu vermeiden, die etwa durch das großflächi­ge Abtragen des Oberbodens entstehen könnten. jbl

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