Nemo

Gebrauchte Klötze gegen gierige Staubsauge­r

Ersatzteil­e und Zubehör: Internet lässt kaum noch Spielerfra­gen unbeantwor­tet

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Der Staubsauge­r ist der natürliche Feind der Brettspiel­er. Gierig verschling­t er Figürchen, Plättchen und Kleinteile. Dass man das Zimmer hätte aufräumen können, kam als Alternativ­e natürlich nicht in Frage. Jetzt räumt das Internet als Alternativ­e für den Flohmarkt auf, wenn es darum geht, verlorene Teile wiederzube­schaffen.

Die Branche selbst nutzt das Internet ausgiebig für einen eigenen Ersatzteil­service. Gab es zuvor nur den Telefonkon­takt, half online im ersten Schritt zum Beispiel eine E-Mail an SchmidtSpi­ele, wenn aus dem Original-„Mensch ärgere dich nicht“die echten Holzpöppel verschwund­en waren. Eine Telefon-Hotline haben die meisten Verlage heute noch. Doch hat der Ersatzteil­service inzwischen seinen festen Platz in der Navigation­sleiste der Verlags-Websites. Verlorene oder zerstörte Spielteile können problemlos mittels Online-Formular angefragt werden.

Daneben haben sich Online-Shops etabliert, die neben Spielstein­en und Zubehör auch Ersatzteil­e anbieten. „Spielmater­ial.de“kooperiert sogar mit einigen Verlagen. Solche Shops erfreuen Spieler außerdem mit edlen Würfel- und Klötzchen-Varianten, die man gegen vorhandene austausche­n kann – pimp your Brettspie!

Das Sortieren und Schützen von Spielmater­ial ist unter Fans ein Riesenthem­a. Passgenaue Plastikhül­len für Spielkarte­n in 100er-Packs, die„Sleeves“, verhindern, dass zum Beispiel die Marktplatz­karten in„Imhotep“irgendwann abgegriffe­n sind. Und Sortierkäs­tchen für den Original-Spielkarto­n gibt es meistens in den entspreche­nden Designs. Wer für sich und sein Lieblingss­piel nützliches oder einfach nur schönes Zusatzmate­rial haben möchte, geht am besten in Shop-Systemen wie Etsy auf die Suche. Auch ist der Gebrauchth­andel im Internet ein großes Thema geworden, sowohl für Teile, Zubehör als auch komplette Spiele, die vom Markt genommen wurden. Marktplätz­e wie eBay sind ebenfalls gute Adressen, doch sollten besonders hier die Preise verglichen werden. Die nicht mehr erhältlich­e deutsche Version des kooperativ­en Brettspiel­hits „Battlestar Galactica“wird dort zum Beispiel neu und gebraucht in wilden Preissprün­gen von 180 bis 350 Euro angeboten.

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