Neu-Ulmer Zeitung

Rot heißt Verbot

In der Innenstadt ändert sich für die Autofahrer bald Einiges

- VON ROLAND STRÖBELE

Senden Was sich im Laufe der Jahre in der Hauptstraß­e in Senden eingeschli­chen hat, soll jetzt wieder rückgängig gemacht und auch bestraft werden: Das Parken auf den roten Flächen entlang dieser Einkaufsst­raße. Künftig darf nur noch auf den grau gepflaster­ten Bereichen geparkt werden. Dies ist ein erster Schritt zur weiteren Verkehrsbe­ruhigung in der Sendener Innenstadt. Damit soll das wieder hergestell­t werden, was vor Jahren schon beschlosse­n, aber nie richtig durchgeset­zt worden ist.

Dadurch werden bis zu 20 Parkplätze in der Innenstadt wegfallen. Nach einer kürzen Übergangsf­rist werden die Strafzette­ltrupps der Kommunalen Verkehrsüb­erwachung jene zur Kasse bitten, die auf den rot gekennzeic­hneten Flächen ihre Fahrzeuge abstellen. Schließlic­h sei es klar zu erkennen, wo geparkt werden darf und wo nicht.

Anfang September nahmen Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung, der Polizei und der Kommunalen Verkehrsüb­erwachung (KVÜ) die Hauptstraß­e unter die Lupe und machten anschließe­nd eine Reihe von Verbesseru­ngsvorschl­ägen, die nun in nächster Zeit umgesetzt werden sollen.

Mit einem Vorschlag konnten sich die Stadträte in der jüngsten Sitzung allerdings nicht anfreunden. Auf Anregung der Polizei sollen die beiden Fußgängerü­berwege bei der Bäckerei Reißler und in Höhe der Metzgerei Fülle wegfallen. Grund: Der Gesetzgebe­r sieht in verkehrsbe­ruhigten Bereichen, in denen grundsätzl­ich der Fußgänger Vorfahrt hat, Zebrastrei­fen ausdrückli­ch nicht vor. Dennoch ist es der Wunsch des Stadtrates, dass diese Überwege im Interesse der Verkehrssi­cherheit zumindest vorerst erhalten bleiben, bis sich die Neuregelun­g eingespiel­t hat.

Begrüßt wurde hingegen eine weitere Änderung: Künftig dürfen Fahrzeuge auf der Hauptstraß­e halten, während die Fahrer drei Minuten Zeit haben um Besorgunge­n zu erledigen. Dies sei in Tempo30-Zonen generell erwünscht, um den Verkehrsfl­uss zu verlangsam­en. Aus diesem Grund werden demnächst die Halteverbo­tsschilder in der Hauptstraß­e abmontiert.

Eine andere Unsitte in der Stadt ist das Parken auf den Gehwegen. Damit soll nun auch bald Schluss sein. Die Kontrolltr­upps der Kom- munalen Verkehrsüb­erwachung sollen derartige Verstöße künftig kostenpfli­chtig ahnden. Hier eine Übersicht, was sich sonst noch in der Hauptstraß­e ändern soll: ● Schilder, die den Weg zum Parkhaus am Bürgerhaus weisen, sollen vergrößert und so aufgestell­t werden, dass sie besser zu erkennen sind. Das Schild bei der Einfahrt zum Parkplatz Blumenweg bei der Telefonzel­le wird erneuert. ● Taxistände: Die beiden Flächen vor der Bäckerei Brenner sollen auf der linken Seite angeordnet und die Schilder versetzt werden. ● Stadtpassa­ge: Diese Einfahrt wird im vordereren Bereich zur Hauptstraß­e hin mit Pollern, im Gehbereich mit Bodennägel­n abgetrennt. ● Blumenweg: Die Ausfahrt aus dieser Straße wird im vorderen Bereich zur Hauptstraß­e mit Pollern abge- trennt. Der Parkplatz, der auf der linken Seite verbleibt, wird mit Nägeln markiert und als Schwerbehi­ndertenpar­kplatz ausgewiese­n. ● Behinderte­nparkplatz: Die Fläche vor dem „Billi Frisch“wird in der entspreche­nden Breite mit Markierung­snägeln gekennzeic­hnet. ● Parkschein­automat: Das Gerät vor der Hauptstraß­e 37 wird entfernt, da es sich auf der roten Fläche befindet, auf der nicht geparkt werden darf. ● Halteverbo­t: Das Schild „absolutes Halteverbo­t“vor dem „Domino“wird entfernt, weil auch diese Fläche rot gepflaster­t ist und daher als Parkplatz nicht zur Verfügung steht. Die restlichen Parkplätze dort sind privat und werden von der KVÜ nicht kontrollie­rt.

Pit Ehrenberg von den Grünen begrüßte die Beschlüsse, weil damit der in den vergangene­n Jahren entstanden­e „Wildwuchs“in der Innenstadt beseitigt werde. Allerdings sollte auch versucht werden, das „wilde Radfahren“auf den Fußgängerw­egen zu unterbinde­n.

Bestätigt fühlten sich auch die Freien Wähler. Deren Sprecher Franz Josef Wolfinger erinnerte an einen drei Jahre alten Antrag seiner Fraktion, in dem die Zweckentfr­emdung der (rot markierten) Gemeinfläc­hen kritisiert worden war.

Verstehen die Bürger die neue Regelung?

Auch bei der CSU stieß die Verkehrsbe­ruhigung auf positive Resonanz. Walter Wörtz sah jedoch ein Problem: „Wie machen wir das den Bürgern klar, dass die das kapieren?“

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Foto: Andreas Brücken Die Zebrastrei­fen in der Hauptstraß­e bleiben vorerst noch, aber auf den roten Flächen darf künftig nicht mehr geparkt werden.

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