Rot heißt Verbot
In der Innenstadt ändert sich für die Autofahrer bald Einiges
Senden Was sich im Laufe der Jahre in der Hauptstraße in Senden eingeschlichen hat, soll jetzt wieder rückgängig gemacht und auch bestraft werden: Das Parken auf den roten Flächen entlang dieser Einkaufsstraße. Künftig darf nur noch auf den grau gepflasterten Bereichen geparkt werden. Dies ist ein erster Schritt zur weiteren Verkehrsberuhigung in der Sendener Innenstadt. Damit soll das wieder hergestellt werden, was vor Jahren schon beschlossen, aber nie richtig durchgesetzt worden ist.
Dadurch werden bis zu 20 Parkplätze in der Innenstadt wegfallen. Nach einer kürzen Übergangsfrist werden die Strafzetteltrupps der Kommunalen Verkehrsüberwachung jene zur Kasse bitten, die auf den rot gekennzeichneten Flächen ihre Fahrzeuge abstellen. Schließlich sei es klar zu erkennen, wo geparkt werden darf und wo nicht.
Anfang September nahmen Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der Polizei und der Kommunalen Verkehrsüberwachung (KVÜ) die Hauptstraße unter die Lupe und machten anschließend eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen, die nun in nächster Zeit umgesetzt werden sollen.
Mit einem Vorschlag konnten sich die Stadträte in der jüngsten Sitzung allerdings nicht anfreunden. Auf Anregung der Polizei sollen die beiden Fußgängerüberwege bei der Bäckerei Reißler und in Höhe der Metzgerei Fülle wegfallen. Grund: Der Gesetzgeber sieht in verkehrsberuhigten Bereichen, in denen grundsätzlich der Fußgänger Vorfahrt hat, Zebrastreifen ausdrücklich nicht vor. Dennoch ist es der Wunsch des Stadtrates, dass diese Überwege im Interesse der Verkehrssicherheit zumindest vorerst erhalten bleiben, bis sich die Neuregelung eingespielt hat.
Begrüßt wurde hingegen eine weitere Änderung: Künftig dürfen Fahrzeuge auf der Hauptstraße halten, während die Fahrer drei Minuten Zeit haben um Besorgungen zu erledigen. Dies sei in Tempo30-Zonen generell erwünscht, um den Verkehrsfluss zu verlangsamen. Aus diesem Grund werden demnächst die Halteverbotsschilder in der Hauptstraße abmontiert.
Eine andere Unsitte in der Stadt ist das Parken auf den Gehwegen. Damit soll nun auch bald Schluss sein. Die Kontrolltrupps der Kom- munalen Verkehrsüberwachung sollen derartige Verstöße künftig kostenpflichtig ahnden. Hier eine Übersicht, was sich sonst noch in der Hauptstraße ändern soll: ● Schilder, die den Weg zum Parkhaus am Bürgerhaus weisen, sollen vergrößert und so aufgestellt werden, dass sie besser zu erkennen sind. Das Schild bei der Einfahrt zum Parkplatz Blumenweg bei der Telefonzelle wird erneuert. ● Taxistände: Die beiden Flächen vor der Bäckerei Brenner sollen auf der linken Seite angeordnet und die Schilder versetzt werden. ● Stadtpassage: Diese Einfahrt wird im vordereren Bereich zur Hauptstraße hin mit Pollern, im Gehbereich mit Bodennägeln abgetrennt. ● Blumenweg: Die Ausfahrt aus dieser Straße wird im vorderen Bereich zur Hauptstraße mit Pollern abge- trennt. Der Parkplatz, der auf der linken Seite verbleibt, wird mit Nägeln markiert und als Schwerbehindertenparkplatz ausgewiesen. ● Behindertenparkplatz: Die Fläche vor dem „Billi Frisch“wird in der entsprechenden Breite mit Markierungsnägeln gekennzeichnet. ● Parkscheinautomat: Das Gerät vor der Hauptstraße 37 wird entfernt, da es sich auf der roten Fläche befindet, auf der nicht geparkt werden darf. ● Halteverbot: Das Schild „absolutes Halteverbot“vor dem „Domino“wird entfernt, weil auch diese Fläche rot gepflastert ist und daher als Parkplatz nicht zur Verfügung steht. Die restlichen Parkplätze dort sind privat und werden von der KVÜ nicht kontrolliert.
Pit Ehrenberg von den Grünen begrüßte die Beschlüsse, weil damit der in den vergangenen Jahren entstandene „Wildwuchs“in der Innenstadt beseitigt werde. Allerdings sollte auch versucht werden, das „wilde Radfahren“auf den Fußgängerwegen zu unterbinden.
Bestätigt fühlten sich auch die Freien Wähler. Deren Sprecher Franz Josef Wolfinger erinnerte an einen drei Jahre alten Antrag seiner Fraktion, in dem die Zweckentfremdung der (rot markierten) Gemeinflächen kritisiert worden war.
Verstehen die Bürger die neue Regelung?
Auch bei der CSU stieß die Verkehrsberuhigung auf positive Resonanz. Walter Wörtz sah jedoch ein Problem: „Wie machen wir das den Bürgern klar, dass die das kapieren?“