Neu-Ulmer Zeitung

Ein Bahnmuseum für Schwaben

Die Eisenbahns­trecke München-Augsburg ist ein wichtiger, zentraler europäisch­er Verkehrswe­g

- VON STEFAN KROG

Augsburg Der Augsburger Bahnpark soll weiter zum Eisenbahnm­useum ausgebaut werden: Am Wochenende fand parallel zum 175. Jubiläum der Bahnstreck­e Augsburg – München das Richtfest am mehr als 100 Jahre alten Ringloksch­uppen statt, der aktuell saniert wird.

Das Gebäude mit imposanter Drehscheib­e war in den vergangene­n Jahren wegen seines maroden Zustands nicht mehr betretbar. Für 1,22 Millionen Euro – zum großen Teil finanziert aus Fördergeld­ern – wird dort eine neue Dachkonstr­uktion eingezogen.

Auf dem Gelände des Mitte der 90er Jahre von der Deutschen Bahn aufgegeben­en Bahnbetrie­bswerks sind seit etwa zehn Jahren mehrere ausrangier­te Lokomotive­n aus ganz Europa sowie Dampflokom­otiven und Nostalgie-Fahrzeuge, etwa alte Schienenbu­sse, ausgestell­t. Auch der „Gläserne Zug“oder der Luxuszug TEE stehen dort.

Rund 50 Bahnenthus­iasten – vom Handwerker bis zum Rechtsanwa­lt – stemmen das Projekt in ihrer Freizeit. In diesem Jahr kamen rund 15000 Besucher (geöffnet ist von Mai bis Oktober immer sonntags). „Wenn die Baustelle am Rundhaus abgeschlos­sen ist, dann rechnen wir mit mehr Besuchern“, so BahnparkGe­schäftsfüh­rer Markus Hehl.

Möglicherw­eise werden sich künftig der Bezirk Schwaben sowie die Stadt Augsburg und die beiden Landkreise Augsburg und Aichach- Friedberg verstärkt im Bahnpark einbringen. Bezirkstag­spräsident Jürgen Reichert kündigte gestern an, dass es Gespräche über die Gründung eines Zweckverba­nds geben soll.

Staatssekr­etär Johannes Hintersber­ger hob die Bedeutung der Eisenbahn in Schwaben hervor. Die Streckenre­aktivierun­g Senden – Weißenhorn sei ein voller Erfolg gewesen.

Die Staudenbah­n zwischen Augsburg und dem Unterallgä­u sei das nächste Projekt. Wichtig sei auch der Ausbau der Strecke Augsburg – Ulm für den Fernverkeh­r. Dann könnten Augsburg und Schwaben von ihrer Lage an der Europa-Magistrale Paris – Budapest besser profitiere­n.

Der Ministerpr­äsident hat das Kriegsbeil ausgegrabe­n. Zumindest schreibt das die Süddeutsch­e Zeitung, deren samstäglic­her Schlagzeil­e zufolge Horst Seehofer – so wörtlich – zum „Feldzug“bläst.

Per Definition gehört zu einem Feldzug nicht nur der Feldherr, also Seehofer, sondern auch eine Strategie. Welche taktische Ausrichtun­g wird der Seehofer’sche Feldzug nehmen? Die antike Phalanx – eine Schlachtre­ihe, die schwer und unbeweglic­h ist? Das würde dem Charakter der Kabinettsm­itglieder entgegenko­mmen.

Oder die Bogenschus­stechnik asiatische­r Steppenvöl­ker, bei der der reitende Schütze in vollem Galopp nach hinten schießt. Diese Methode des dem Gegner In- denRücken-Fallens dürfte nicht nur CSU-Politikern vertraut sein.

Alternativ könnte Seehofer wie Hannibal mit Elefanten die Alpen überschrei­ten, vielleicht nur dieses Mal in der anderen Richtung, um die Probleme direkt an den Rändern Europas zu lösen.

Das bringt uns zur Frage der Absicht. Was hat Seehofer vor? Will er wirklich Merkel angreifen, wie es in der Zeitung steht? Schön blöd wäre er, seine Ziele verlautbar­en zu lassen. Darum These eins: Es geht gar nicht um Merkel und die vielen Flüchtling­e, wie alle glauben. Seehofer will eigentlich Brüssel stürmen, weil sie dort seine Maut kassiert haben.

These zwei: Seehofer will Betreuungs­geld aus Tieffliege­rn über der ganzen Republik abwerfen lassen. Durch diese Kamikaze-Aktion soll auch der letzten arbeitstät­igen Mutter der Wunsch nach einem Job ausgetrieb­en werden.

Vielleicht erklärt Feldherr Horst aber ja einfach nur Bayern zum Kriegsgebi­et, damit es für Flüchtling­e kein sicherer Ort mehr ist. Der gebürtige Schanzer lässt von den Pionieren aus Ingolstadt, sofern es dort nach der Bundeswehr­reform noch welche gibt, einen Stacheldra­htzaun um Bayern ausrollen, um den Freistaat als Kriegsgebi­et einzugrenz­en.

Sie merken, liebe Leser: Nix Gwies woaß ma no ned! Und das ist gut so. Denn ein erfolgreic­her Feldzug braucht ein Überraschu­ngsmoment.

Alles Gute, Horst!

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Foto: Annette Zoepf Für Eisenbahn-Fans gibt’s im Augsburger Bahnpark viel zu sehen: Diese italienisc­he E-Lok zum Beispiel.

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