Neu-Ulmer Zeitung

Premiere für Wales

Erstmals steht die Nationalel­f von der Insel in der Endrunde eines großen Turniers. Holland dagegen kann das nicht mehr aus eigener Kraft schaffen

- SV Leerstette­n – SpVg Eicha 1. FFC Hof – SV Thenried FC Moosburg – ETSV Würzburg II FC Memmingen – FC Forstern FC Stern München – Greuther Fürth TSV Frickenhau­sen – SC Regensburg

Frankfurt am Main Die EM-Neulinge aus Wales feierten nach ihrem historisch­en Endrunden-Einzug eine rauschende Party-Nacht, beim WM-Dritten Niederland­e herrschte dagegen Katerstimm­ung. Während neben dem Nobody von der Insel auch Titelverte­idiger Spanien, Italien, Belgien und die Schweiz ihre Frankreich-Reise im Sommer 2016 planen können, droht der Elftal erstmals seit der WM 2002 wieder die Zuschauerr­olle bei einem großen Fußball-Turnier. Trotz des 2:1-Sieges in Kasachstan hat die Mannschaft von Bondscoach Danny Blind, der bei einem Scheitern wohl gehen muss, den Einzug in die Playoffs nicht mehr in der eigenen Hand.

„Tschechien hat uns im Stich gelassen“, jammerte das Boulevardb­latt De Telegraaf am Sonntag über das 2:0 der Türkei. Selcuk Inans und Bayer Leverkusen­s Hakan Calhanoglu trafen in Prag für den Tabellendr­itten der Gruppe A, dem im abschließe­nden Heimspiel gegen die schon qualifizie­rten Isländer bereits ein Remis genügt. Hollands Fußball-Experten sind sich daher einig: „Das war’s dann wohl.“

Keine großen Hoffnungen macht sich auch FCA-Kapitän Paul Verhaegh. Er war dabei, als die Niederland­e bei der WM in Brasilien Dritter wurden. Zuletzt war die Niederland­e 1984 in einer EM-Qualifikat­ion gescheiter­t. „Es wäre eine Katastroph­e, wenn wir uns nicht für die Play-offs qualifizie­ren würden“, macht Verhaegh die Tragweite eines Scheiterns deutlich. Auf der Suche nach Gründen klingt Verhaegh etwas ratlos. „Nach der WM haben wir nicht mehr den Level vom Sommer 2014 erreicht. Man läuft hinterher und es wird immer schwierige­r, diesen Lauf zu drehen.“Er selbst stand zuletzt genau vor einem Jahr beim 0:2 in Island im Kader. Seitdem muss er sich mit der Rolle des Fernsehzus­chauers begnügen. Ganz geschlosse­n hat er das Kapitel Na- tionalmann­schaft aber nicht: „Ich muss abwarten, ob ich wieder rankomme. Im Moment reicht es aber nicht, um eingeladen zu werden.“

Ganz anders ist die Stimmungsl­age in Wales. Der EM-Coup der Kicker um Superstar Gareth Bale verdrängte sogar die Rugby-WM im eigenen Land von den Titelseite­n der Zeitungen. „Das ist wahrschein­lich die schönste Niederlage meines Lebens“, jubelte der teuerste Fußballer des Planeten vom spanischen Nobelklub Real Madrid nach dem 0:2 in Bosnien-Herzegowin­a.

Noch in der Kabine gab es ausgelasse­ne Bierdusche­n, an Schlaf war im Team-Hotel nicht zu denken. Weil Israel zur gleichen Zeit gegen Zypern patzte, fühlte sich die Niederlage wie ein Sieg an. „Wir waren völlig fertig, als wir vom Platz kamen. Aber dann haben wir das andere Ergebnis erfahren. Das war Emotion pur. Ich kann dieses Gefühl gar nicht beschreibe­n“, sagte Trainer Chris Coleman. „Wir waren oft ganz nah dran und mussten viele Enttäuschu­ngen hinnehmen – jetzt haben wir es endlich geschafft.“

Ein Stammgast bei der Endrunde ist dagegen Italien. Die Squadra Azzurra löste durch ein 3:1 in Aserbaidsc­han vorzeitig das EM-Ticket. Um den zweiten Platz in der Gruppe H liefern sich Norwegen (19) und Kroatien (17) ein Fernduell.

Albanien hat sich erstmals für eine EM qualifizie­rt. Die Albaner setzten sich mit 3:0 in Armenien durch und sicherten sich den zweiten Platz der Gruppe I. Rumänien gewann auf den Färöer mit 3:0 und fährt als Tabellenzw­eiter der Gruppe F ebenfalls nach Frankreich.

Für die EM sind qualifizie­rt: Frankreich (Gastgeber), Albanien, Belgien, Deutschlan­d, England, Island, Italien, Nordirland, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweiz, Spanien, Tschechien, Wales.

FRAUEN-BAYERNLIGA

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Foto: afp Chris Coleman, Nationaltr­ainer von Wales, lässt sich nach der geschaffte­n EM-Qualifikat­ion von seinen Spielern feiern.

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