Jeder Fortschritt der Kinder wird gefeiert
hat ein spezielles Pflegebett mit Gittern – er könnte rausfallen und sich verletzten oder aber in einer seiner schlaflosen Nächte aufstehen und Regale umschmeißen. Er macht oft die Nacht zum Tag, typisch für Angelman-Kinder.
Das ist nicht einfach für seine Eltern, schließlich ist der blonde Junge 14 Jahre alt, ein Halbstarker, etwa 1,75 Meter groß, kräftig und voller Tatendrang, auch wenn seine Motorik nicht perfekt ist und er beim Gehen Probleme hat. Geistig ist er jedoch auf dem Stand eines Kleinkindes. Darüber werden seine Freundin Veronique und er nicht hinaus kommen.
Ein Gedanke, der vor allem Schrapp zu schaffen macht. „Das Schlimmste ist, dass er nicht sprechen kann.“Wenn die Kommunikation fehle, mangele es auch an Freundschaften. „Er wird nie eine Freundin haben, wird nicht heiraten, ich werde nie Oma werden. Er wird nie sagen: Mama, ich hab dich lieb.“Dafür hätten sie und Manuela Mahmuti andere Sorgen weniger: Keine Alkohol- oder Drogen-Probleme, mit denen sich Eltern von Teenagern oft herumschlagen müssten.
Und noch etwas ist anders: „Veronique zeigt mir die Liebe, die mir die anderen in ihrem Alter nicht mehr zeigen“, sagt Mahmuti. Jede Kleinigkeit komme zurück. Und jeder Fortschritt der Kinder werde wie ein kleines Wunder gefeiert. Mittlerweile kann Marcel knapp 60 Wörter sprechen, darunter auch Mama und Papa.