Als Auslöser gilt ein Streit wegen Lärmbelästigung
standen in keiner Beziehung zueinander, sie hatten nur ihre Wohnungen im gleichen Haus.
Bei ihrer Festnahme wehrte sich die junge Nachbarin und verletzte nach Angaben der Polizei einen Beamten. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der 25-Jährige bei ihr zu Besuch gewesen war. So ergab sich ein Tatverdacht gegen ihn. Sofort leitete die Polizei eine Großfahndung ein, bei der auch ein Hubschrauber im Einsatz war. Gegen 1.30 Uhr wurde der dringend Tatverdächtige am Ortsrand von Rott am Inn gefasst. Ob die Tatwaffe – womöglich ein Messer – sichergestellt wurde, wollte die Polizei nicht sagen. Sie äußerte sich auch nicht zu Vermutungen, dass Alkohol im Spiel gewesen sein könnte. Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl wegen eines Tötungsdeliktes gegen den jungen Mann. Die 20-jährige Nachbarin wurde nach Vernehmung entlassen. In welchem Verhältnis beide zueinanderstehen, ist noch nicht geklärt.
Vieles ungeklärt ist auch noch im Fall des Doppelmordes von Höfen bei Bad Tölz. „Es gibt keine konkreten Hinweise auf flüchtige Täter“, sagte gestern Polizeisprecher Jürgen Thalmeier. „Wir ermitteln weiterhin in alle Richtungen.“Heute Abend befasst sich die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“nach seinen Angaben mit dem Raubmord. Wie berichtet, sind in einem Einfamilienhaus in Höfen am Samstagabend die Leichen einer 76-jährigen Frau und eines 81-jähri- gen Mannes entdeckt worden. Die ebenfalls 76 Jahre alte Hauseigentümerin liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft geht von zweifachem Mord und Mordversuch aus. Für die über 50-köpfige Sonderkommission „Höfen“ist die Vernehmung der Überlebenden „Dreh- und Angelpunkt“, erläuterte Thalmeier. Allerdings kann es noch Tage dauern, bis die Befragung möglich ist. Neben schweren körperlichen Verletzungen dürfte die Frau auch psychisch schwer angeschlagen sein. Sie lag möglicherweise bis zu drei Tage gefesselt in ihrem Haus. Nach Beihrer richten des Münchner Merkurs wird die Frau, da die Täter auf der Flucht sind, im Krankenhaus bewacht.
Die Ermittler haben die Tatzeit zwischen vergangenen Mittwochabend und der Nacht zum Samstag eingegrenzt. Die Polizei wollte sich nicht dazu äußern, ob die ermordeten Bekannten der Bewohnerin einen längeren Todeskampf ausstehen mussten. Bei der Obduktion wurden Schläge gegen ihre Körper mit einem stumpfen Gegenstand festgestellt. Offen ist, ob die Einbrecher Wertgegenstände raubten. „Es ist zu sehen, dass etwas gesucht wurde“, sagt Thalmeier. Bei Arbeiten in einem Heizungskeller in einem Haus in Senden (Landkreis Neu-Ulm) ist einem Monteur ein ungewöhnlicher Gegenstand aufgefallen, der sich bei näherer Betrachtung als Handgranate herausstellte. Ein daraufhin gerufenes Sprengkommando stellte fest, dass es sich um eine Übungshandgranate ohne Zünder handelte. Offenbar hatte der inzwischen gestorbene Ehemann das Teil so umlackiert, dass es einer scharfen Granate ähnlich sah. (AZ)