Die Handyhülle zum Aufkleben
Ja, ja, kauf im Laden, nicht im Internet. Doch dann sind da diese Influencer. Sie wissen schon, diese Menschen, die andere mit einem Foto über soziale Netzwerke spontan für dies und jenes begeistern können. In diesem Fall für eine Handyhülle. Schick sah die aus, wie sie da so neben einem Latte macchiato und einer Frauenzeitschrift auf einem alten Holztisch in einem offensichtlich hippen Café lag.
Die Influencerin, eine junge Frau aus Kanada, die in einem Blog über die schönen Dinge des Lebens berichtet, hatte das Produkt perfekt in Szene gesetzt. Die Botschaft „Das willst du auch!“kam bei mir an. Also bestellte ich und wartete drei Wochen. Das Öffnen des kleinen Pakets war dann eine große Überraschung. Denn das sogenannte „Case“, das ich für 15 Dollar in Kanada bestellt hatte, war gar keine Handyhülle.
Es war ein Aufkleber für mein Smartphone, der nur vorgab, eine Hülle zu sein. Klingt verrückt, ist es vermutlich auch. Verrückt und doch irgendwie hübsch, perfekt an mein Gerät angepasst, im gerade angesagten Marmor-Design ... Und wie schön das erst auf meinem Holztisch aussehen würde! Ja, die Botschaft der gewieften Influencerin kam so gut bei mir an, dass ich den Moment der Enttäuschung schon wieder vergessen hatte.
Nur: Was soll dieses Lookalike gegen Stürze und Feuchtigkeit ausrichten? Zu riskant. Einzige Lösung: Eine transparente, echte Handyhülle muss her. Schließlich geht es hier längst nicht mehr nur darum, ein Smartphone zu schonen, sondern eben auch darum, einen teuren, weit angereisten, echt trendy Aufkleber zu schützen. Aber ja, besser im Laden danach gucken, nicht im Internet.