Vor laufender Kamera beinah als Lügner vorgeführt
der Polizei, GdP. Umso härter dürfte es Wendts Gewerkschaftsmitglieder treffen, dass der Medienprofi vor laufender Kamera beinahe als Lügner vorgeführt wurde.
Reporter des Bayerischen Rundfunks, die Wind von Wendts umstrittenem Beamtensold bekommen hatten, trieben den Hauptkommissar wie in einem Fernsehkrimi-Verhör in die Enge: „In Duisburg sind Sie noch Polizist?“, fragt der Reporter im Video. „Ja“, sagt Wendt mit stolzem Lächeln wippend in seinem Bürostuhl. „Natürlich arbeite ich dort nicht aktiv. Aber ich bin in einer Landesoberbehörde.“In einem „speziellen Beschäftigungsverhältnis“, fügt er hinzu. Er bekomme dort aber kein Gehalt, fragt der Reporter. „Nein ich bekomme mein Gehalt hier von der Gewerkschaft.“Der Reporter will es genau wissen: „Sie bekommen dort von Ihrer Dienststelle, für die Sie teilzeitbeschäftigt sind, kein Geld?“Wendt: „Nein!“Nachfrage: „Sicher nicht?“Wendt schüttelt den Kopf: „Nein.“
Als die Journalisten von „Report München“auf dem Heimweg sind, ruft Wendt sie zurück, um doch noch mit der Wahrheit herauszurücken. „Tut mir leid“, ist zu hören. „Sie wollten etwas korrigieren?“Wendt: „Ja. Ich bin beim Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste beschäftigt, mit einer Teilzeitbeschäftigung mit 28 Wochenstunden, und beziehe dort auch noch ein teilweises Gehalt.“Was er dafür mache, will der Reporter wissen. „Ich repräsentiere meine Gewerkschaft. Und, äh, mit Billigung, äh, meines Ministers und meiner Behörde mache ich meine Arbeit hier.“
Seitdem ist der Polizistenlautsprecher Wendt ziemlich kleinlaut. Auf Anfragen reagiert der sonst sehr gesprächige Interviewpartner nicht. Nur der Bild-Zeitung gab er ein kurzes Statement zu seiner Falschaussage vor der Kamera: „Das war ein klarer Fehler von mir, dazu stehe ich. Ich habe ihn sofort korrigiert.“Dass er trotz Freistellung als Beamter weiterbezahlt wurde, sei „in NRW seit Jahren geübte Verwaltungspraxis“, so Wendt. Er habe auch kein doppeltes Gehalt bezogen. Die Gewerkschaft hat demnach den Rest für sein volles Einkommen draufgezahlt. Wendt: „In der Summe ist das nicht mehr als mein eigentliches Gehalt von 4400 Euro brutto als Polizeihauptkommissar.“
Das ist jedoch in mehrfacher Hinsicht problematisch: In Gewerkschaftskreisen gilt es als Sakrileg, ja gar als Verrat an den Arbeitnehmerinteressen, wenn sich ein von der Gewerkschaft finanzierter Funktionär von der Gegenseite der Arbeitgeber bezahlen lässt. Zugleich ist es rechtlich fragwürdig, wenn der Staat verdeckt Gewerkschaftsarbeit finanziert. Genau deshalb setzt der Fall des CDU-Mitglieds Wendt nun den SPD-Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Ralf Jäger, unter Druck. Er stoppte für die Zukunft Freistellungen wie im Fall Wendt und kündigte eine Überprüfung an.
Ein Abgeordneter der Linkspartei stellte gegen SPD-Minister Jäger nun Strafanzeige wegen Untreue. In einem ungewöhnlichen Schritt hat das FBI vom US-Justizministerium eine Richtigstellung der Spitzelvorwürfe von Donald Trump gegen Barack Obama gefordert. Der Chef der US-Bundespolizei, James Comey, habe verlangt, die unbelegten Anschuldigungen öffentlich zurückzuweisen, berichten US-Medien. Der frühere CIAChef Leon Panetta warf Trump vor dem Hintergrund der Affäre um die Russlandkontakte seiner Regierung ein „Ablenkungsmanöver“vor. Der US-Präsident hatte Obama via Twitter vorgeworfen, im Wahlkampf-Endspurt das Abhören seiner Telefone angeordnet zu haben. Belege? Keine. Seine Vorwürfe verbreitete er in einer Serie von sechs Twitter-Botschaften.