Neu-Ulmer Zeitung

Aktuell sind vermehrt falsche Polizisten aktiv

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Der Rentner überlegte kurz und kam auf Karin, die Frau seines Neffen, die er nur sehr selten sieht. „Genau“, antwortete die Frau prompt – und das Übel nahm seinen Lauf. Erst wollte sich „Karin“nur auf einen Kaffee einladen, später erzählte sie dann von einer Wohnung, die sie sich gemeinsam mit ihrem Mann kaufen wolle, dafür sehr kurzfristi­g aber 20000 Euro benötige. Nur geliehen, versteht sich. Schon am Montag würde sie das Geld zurücküber­weisen.

„Wir waren am Anfang natürlich skeptisch. Erst wollte sie auf einen Kaffee vorbeikomm­en, dann wollte sie plötzlich Geld. Das macht man doch nicht“, erinnert sich Annemarie Ziegler, die sich daher zunächst auch dagegen wehrte. Aber die Frau am anderen Ende der Leitung gab nicht auf, erklärte, argumentie­rte, bettelte und drückte auf die Tränendrüs­e. Irgendwann traf sie einen Nerv. „Wir hatten immer Karin im Kopf und wollten ja auch nicht herzlos sein“, sagt Annemarie Ziegler. Dazu kam noch der Zeitdruck.

Es musste ja schließlic­h ganz schnell gehen und die Bank hatte nur noch eine Stunde auf. Also entschied sich das Ehepaar, dem Neffen und seiner verzweifel­ten Frau zu helfen.

Davon ließen sie sich auch nicht abbringen, als der Angestellt­e an der

Kasse der Hausbank Zweifel anmeldete. Ob alles in Ordnung sei, wollte er wissen. Ob sie sich sicher seien, dass alles rechtens ist. Die Zieglers bejahten. Schließlic­h sei ausgemacht, dass Karin das Geld persönlich abholt. Doch daraus wurde

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