Neu-Ulmer Zeitung

So funktionie­rt das Darknet

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● Es gibt eine enge Verbindung zwischen illegalen Tauschbörs­en und dem Darknet, übersetzt „dunkles Netz“. In vergleichs­weise harmlosen Fällen werden gestohlene Zugänge zu Video diensten wie Netflix und Amazon, aber auch fremde Kreditkart­enummern oder PayPal Zugänge angeboten. Es kommt aber auch vor, dass in dem abgelegen Winkel des Internets gra vierende Straftaten vorbereite­t und ab gewickelt werden – zum Beispiel Drogenhand­el oder der Tausch und Verkauf von Waffen. Auch der Amokläufer von München soll seine Waffe im Schattenre­ich des Inter nets erstanden haben. Im Juli 2016 er schoss er damit vor dem Olympia Einkaufsze­ntrum neun Menschen. Im Fall von Herne hat der mutmaßlich­e Mörder Bilder seiner Tat wohl über das Darknet verbreitet. ● Internetse­iten im Darknet können nur verschlüss­elt aufgerufen und von Suchmaschi­nen wie Google oder Bing nicht gefunden werden. So richtig geheim ist das Darknet aber nicht: Im Internet sind Anleitunge­n zum Sur fen dort leicht zu finden. ●

Für den Zugriff verwenden viele An wender das „Tor“Netz. „Tor“wird allerdings auch von Leuten benutzt, die ein völlig legitimes Interesse an ei ner geschützte­n Kommunikat­ion ha ben, etwa Menschenre­chtsaktivi­sten oder Internetnu­tzer in Unrechtsst­aaten. „Tor“steht für „The Onion Router“(„Zwiebel Router“) und wird als freies offenes Programm angeboten, mit dem man sich einen verschlung­enen Weg durch tausende Computer von Freiwillig­en suchen kann. Die Daten werden von einer Verschlüss­elung nach der anderen umhüllt und wieder befreit, daher der Namensverg­leich mit der Zwiebel. Ermittler können so kaum rekonstrui­eren, wo ein Nutzer sitzt. (dpa, afp)

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