Neu-Ulmer Zeitung

Wie Senden noch sicherer werden soll

Die Prävention der Polizei wirkt sich aus. In einem Bereich geht die Strategie nicht auf

- VON CAROLIN OEFNER

An den markantest­en Fall in Senden im vergangene­n Jahr erinnert sich Thomas Merk, Leiter der Polizeista­tion, noch ganz genau. Die Sendener Polizei war auf eine Diebes-Reihe aufmerksam geworden: In einigen Autohäuser­n wurden teure Räder von den ausgestell­ten Fahrzeugen abmontiert. Die Polizeista­tion Senden stellte damals zwei Mitarbeite­r für die Einsatzgru­ppe „Radkreuz“ab – im November konnte die Kripo dann sieben Männer festnehmen (wir berichtete­n).

Der Fall sei sehr aufwendig gewesen und habe viel Arbeit gemacht, sagte Merk. Und er habe zwei Beamte dadurch eine lange Zeit lang gebunden. Dadurch habe die Polizeista­tion in Senden mit ihren etwa 20 Beamten weniger Personal zur Verfügung gehabt, zum Beispiel für Drogenkont­rollen im Verkehr. Zum anderen habe man die Szene in Senden trocken gelegt. Das ließ die Fälle mit Betäubungs­mitteln um 50 Prozent sinken.

Thomas Merk hat gestern die Kriminalst­atistik für Senden vorgestell­t. Die Zahl der Straftaten ist im vergangene­n Jahr um rund 14 Prozent zurückgega­ngen. „Darauf sind wir sehr stolz“, sagte Merk. Das zeige, dass die Sendener Polizei gute Arbeit mache. Das gute Ergebnis wird durch die gleichblei­bend hohe Aufklärung­squote noch verstärkt: Knapp drei Viertel der Kriminalfä­lle werden aufgeklärt. Bei den Straftaten sticht Senden im bayernweit­en Vergleich positiv hervor. Im Freistaat ist die Zahl der Straftaten um 9,5 Prozent gestiegen. Die Polizeista­tion Senden sei dennoch eine stark belastete Dienststel­le, im Stadtgebie­t mussten die Beamten 2500 Einsätze abwickeln. Die Häufigkeit der Straftaten sei vergleichb­ar mit Neu-Ulm, sagte Merk.

Zufrieden zeigt er sich auch mit der gesunkenen Straßenkri­minalität, die Zahlen haben um rund 16 Prozent abgenommen. „Das war uns ein großes Anliegen, dass wir auf der Straße präsent sind“, sagte Merk „Das hat auch großen Einfluss auf das Sicherheit­sgefühl der Bevölkerun­g.“Die Sendener konnten sich insgesamt in der Stadt sicher fühlen, sagt Merk. Zurzeit gebe es keine Jugendband­en oder Ähnliches – wie das früher teilweise der Fall war. Auch beim Thema Asyl, bei dem viele Bürger ihre Angst zeigten, gab es keine unangenehm­en Zwischenfä­lle, sagt der Polizeiche­f. Dafür stelle die Polizeista­tion jedoch auch einen Beamten ab, der sich vorrangig um Asylbewerb­er kümmere. In Zukunft will die Polizei das weiter so handhaben, dass jeder Polizist weitestgeh­end ein Fachgebiet betreue. Das sei zwar viel Aufwand, auf lange Zeit gesehen verhindere es aber sehr sicher Folgestraf­taten.

Geplant ist zudem, den Bahnhof per Kamera zu überwachen. Er sei zwar kein Schwerpunk­t, doch es gibt immer mal wieder Probleme. Merk hat Gespräche mit der Stadtverwa­ltung geführt, der Wunsch der Polizei wird nun überprüft.

Mit einer Zahl ist die Polizei jedoch überhaupt nicht zufrieden: den zwölf Wohnungsei­nbrüchen. Vergangene­s Jahr waren es nur vier gewesen. „Das ärgert uns besonders, weil wir in diesen Bereich sehr viel Energie gesteckt haben“, sagte Merk. Er hoffe, dass man schnell gegensteue­rn könne. Oft befinde sich die Polizei in einem Dilemma: Obwohl

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