Der Uni Gründer und seine NS Vergangenheit
Die Rolle Ludwig Heilmeyers im Nationalsozialismus wird jetzt wissenschaftlich aufgearbeitet. In Ulm und Günzburg sind Straßen nach dem Mediziner benannt. Das stellen Kommunalpolitiker nun infrage
Ludwig Heilmeyer war eine Koryphäe der Inneren Medizin in der Nachkriegszeit. Ein herausragender Wissenschaftler, Gründungsrektor der Universität Ulm, Ehrenbürger der Stadt Günzburg. Er machte Schloss Reisensburg zum wissenschaftlichen Tagungszentrum und legte die Grundlagen für die Aufwertung des Bezirkskrankenhauses Günzburg zum akademischen Lehrkrankenhaus. Der Mediziner hatte jedoch auch eine dunkle Vergangenheit. Er stand dem nationalsozialistischen Unrechtsregime offensichtlich nahe.
Das war lange Zeit kein Thema, das in der Öffentlichkeit diskutiert wurde. Bis die mit Historikern und Politologen besetzte Kommission zur Überprüfung der Freiburger Straßennamen ihren Abschlussbericht vorlegte. Die Fachleute nahmen drei Jahre lang sämtliche Straßennamen der Stadt im Breisgau unter die Lupe und untersuchten, ob manche davon aus heutiger Sicht bedenklich sind. In zwölf Fällen empfahlen sie, die Straßen umzubenennen – auch den Ludwig-HeilmeyerWeg, aufgrund der Verstrickung im Abschlussbericht weiter. Vor dem Hintergrund dieser Aussagen hält die Fraktion der Grünen im Ulmer Gemeinderat eine Neubewertung der Ulmer Straßennamen für erforderlich.
In einem Antrag an Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) fordert sie eine Überprüfung nach dem Vorbild Freiburgs. Das Stadtarchiv solle damit beauftragt werden und dem Gemeinderat einen Bericht dazu vorlegen. Die Grünen wollen außerdem, dass die Neubenennung von Straßen in Ulm künftig durch den Gemeinderat oder einen seiner Ausschüsse erfolgt. Bei einer Benennung nach Personen solle das Stadtarchiv mit einer Vorprüfung beauftragt werden. „Wir halten eine transparente und offene Aufarbeitung dieses Teils der Ulmer Vergangenheit für zwingend erforderlich“, schreiben die Grünen. Das Vorgehen der Universität Ulm heben sie dabei positiv hervor. „Daher kann auch die Stadt das Thema nicht ignorieren“, finden sie. Auch in Günzburg gibt es einen entsprechenden Vorstoß, dort aber von der SPD. In der Großen Kreisstadt heißt die Zufahrt zum Bezirkskrankenhaus seit mehr als 30 Jahren Ludwig-Heilmeyer-Straße. Zivilfahnder der Bundespolizei haben am Dienstag gegen 11.30 Uhr im Ulmer Hauptbahnhof einen 23-Jährigen kontrolliert. Es stellte sich heraus, dass gegen ihn ein Vollstreckungshaftbefehl wegen Hausfriedensbruchs vorlag. Die Staatsanwaltschaft Ulm suchte den bereits verurteilten Mann, da er die noch ausstehende Geldstrafe in Höhe von insgesamt 373,50 Euro nicht beglichen hatte. So drohte ihm Haft. Der Vater des jungen Mannes zahlte jedoch die Geldstrafe auf dem Bundespolizeirevier Ulm, sodass dem 23-Jährigen der Gang ins Gefängnis erspart blieb. (az) Ein Audi-Fahrer ist in der Nacht auf Mittwoch bei einer Polizeikontrolle in Ulm gestoppt worden. Die Beamten überprüften gegen Mitternacht die Geschwindigkeit der Fahrzeuge in der Blaubeurer Straße. Kurz vor 0.30 Uhr war ein Audi 23 Stundenkilometer zu schnell unterwegs. Die Beamten stoppten den Fahrer. Beim Herantreten an den Wagen rochen die Beamten Alkohol. Ein Alkoholtest bestätigte den Verdacht. Der 52-Jährige musste sein Auto stehen lassen. Der Mann sieht nun einer Anzeige entgegen. (az)