Er bereitet Wiese Albträume
Robin Hördegen kündigte an, beim Comeback des ehemaligen Nationaltorwarts zu treffen – und hielt Wort. Was er dazu sagt
Robin Hördegen hatte vor dem Comeback von Tim Wiese für die SSV Dillingen den Mund ganz schön vollgenommen: In der Bild hatte der 23-jährige Stürmer des TSV Haunsheim gesagt: „Wiese wird die nächsten drei Wochen Albträume von mir haben.“Tatsächlich machte Hördegen, der mit 13 Treffern jetzt bester Torjäger der Kreisliga Nord ist, seine Ankündigung wahr: Vor über 2000 Zuschauern schoss er beim 2:1-Sieg mit einem Doppelpack die Dillinger ab.
Der 23-Jährige sagte am Tag nach dem Sieg: „Das war das Highlight meiner Fußball-Karriere. Gegen einen ehemaligen Nationaltorwart gleich zwei Mal zu treffen, ist der Wahnsinn.“Dabei hätte er sich vor dem zweiten Tor beinahe auswech- seln lassen: „Ich war so erkältet, dass ich nach einer Stunde mal kurz für ein paar Minuten raus bin. Aber der Trainer hat gesagt, ich soll wieder rein und noch mal treffen. Das habe ich dann gemacht.“
Hördegen klärt auf, wie es zu dem Spruch gegen Wiese kam: „Unser Trainer hat gefragt, ob einer von uns einen coolen Spruch gegen Wiese auf Lager hat. Und da ist mir das mit dem Albtraum im Kopf herumgeschwirrt.“Die Reaktion von Wiese ließ nicht lange auf sich warten: Beim Stand von 0:0 schnappte sich der 120-Kilo-Mann den gelernten Elektriker und raunzte ihn an: „Da haste den Mund aber ordentlich vollgenommen.“Hördegen nahm es gelassen: „Das kommt auch in der Kreisliga jedes Wochenende vor, dass man sich ein bisschen anmault.“Dass er gleich doppelt tref- fen würde, konnte er sich eigentlich nicht vorstellen. Der Respekt vor Wiese war enorm, nicht nur wegen dessen Vergangenheit mit fast 300 Bundesliga- und sechs Länderspielen: „Wenn dir ein Typ entgegenkommt mit fast zwei Metern und 120 Kilo Muskelmasse – da wird es einem schon anders.“
Das Wiedersehen mit Wiese bei der After-Show-Party im Augsburg K-Klub verlief ganz harmonisch. „Wir haben bis sechs Uhr in der Früh gefeiert. Als ich heimgekommen bin, war es schon wieder hell.“
Hördegen wird heute Abend ab 22 Uhr wieder das Gesprächsthema sein: Tim Wiese und die Mannschaft der SSV Dillingen werden beim Bayerischen Rundfunk zu Gast sein. Kaum vorstellbar, dass ein Talk über das Wiese-Comeback ohne den „Albtraumstürmer“auskommt.
Sprungkünstler Yuzuru Hanyu staunte über sich, die Konkurrenten und die rasante Entwicklung des Männer-Eiskunstlaufs. „Es wird schwer sein, bei Olympia zwei saubere Programme abzurufen“, sagte der Japaner nach seinem zweiten Weltmeistertitel und kündigte zugleich an, ein fünftes Element vierfach auf das Eis zaubern zu wollen. Die Preisrichter in Helsinki zückten elfmal die Höchstnote zehn.
Im Eistanz verpassten die Oberstdorfer Kavita Lorenz und Panagiotis Polizoakis auf Platz 19 das OlympiaTicket und müssen bei der Nebelhorn-Trophy im September einen erneuten Versuch starten.
Die Hatz nach vierfachen Sprüngen ist so dominant geworden, dass kein Europäer oder Amerikaner mit der Elite mithalten konnte. Erstmals gab es ein Männer-Podium mit drei Asiaten – und Hanyu ist nun klarer Favorit auf seinen zweiten Olympiasieg. Titelverteidiger Javier Fernandez wurde nach einem Sturz nur Vierter. „Die Asiaten sind von ihrem Körperbau schon prädestiniert für diese Entwicklung zu immer schwierigeren Programmen“, sagte Udo Dönsdorf, Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union (DEU). Er war heilfroh, dass Paul Fentz einen deutschen Quotenplatz für die Winterspiele im Februar 2018 sicherte. Mit dem 20. Rang allerdings den letzten Startplatz. In eine exzellente Ausgangsposition sind nur Aljona Savchenko und Bruno Massot gelaufen. „Ich habe mich sehr über Silber gefreut. Ich hoffe, dass es bei Olympia reicht“, sagte IOC-Präsident Thomas Bach.
1. Hanyu (Japan) 321,59 Pkt.; 2. Uno (Japan) 319,31; 3. Boyang Jin (China) 303,58; ... 20. (Berlin) 217,91
1. Virtue/Moir (Kanada) 198,62 Pkt.; 2. Papadakis/Cizeron (Frankreich) 196,04; 3. Shibutani/ Shibutani (USA) 185,18; 19. (Oberst dorf) 142,86