Sieht so ein Trainingsspiel aus?
Vor Beginn der Viertelfinalserie gegen Ulm hat der Ludwigsburger Trainer John Patrick ein Interview gegeben, das die Stimmung noch weiter anheizt
Samstag mindestens zwei Spieler geschont haben, die eigentlich einsatzfähig gewesen wären. Außerdem hat Patrick gehört, dass Tim Ohlbrecht nach seiner schweren Bänderverletzung bald zurückkommen wird.
Der Ulmer Kollege Thorsten Leibenath hat erstaunt zur Kenntnis genommen, wie gut Patrick Bescheid zu wissen glaubt: „Ich kann da umgekehrt meinerseits nur spekulieren.“Wirklich geärgert hat sich der Ulmer Trainer aber über die Aussagen aus Ludwigsburg auch nicht: „Die bringen ja keiner Seite einen Erkenntnisgewinn.“Im Verlauf des Interviews sagte Patrick übrigens außerdem, dass die Ulmer die vorletzte Hauptrundenaufgabe am vergangenen Samstag als eine Art Trainingsspiel verstanden hätten. Bei diesem Punkt gönnt sich Leibenath dann doch eine kleine Retourkutsche. Der Ulmer Trainer verweist genüsslich darauf, dass seine Mannschaft über weite Strecken die Ludwigsburger durchaus in Verlegenheit gebracht hat. Was für die wiederum gegen einen Gegner im Trainingsspiel-Modus alles andere als schmeichelhaft wäre.
Mit welcher Mannschaft die Ulmer tatsächlich die erste Aufgabe in den Play-offs in Angriff nehmen können, darüber darf spekuliert werden. Leibenath hatte schon nach dem Sieg gegen Tübingen am ververgangenen gangenen Montag gesagt, dass gegen Ludwigsburg wohl nicht erneut vier Spieler ausfallen werden. Am ehesten werden wohl Hobbs und Prather zurückkommen, genau die dürfte Patrick in seinem Interview auch gemeint haben.
Eben dieses Interview, der Derbycharakter des Duells Ulm gegen Ludwigsburg – in beiden Lagern steigt die Anspannung, es entsteht allmählich diese leicht gallige und für die Play-offs so typische Stimmung. Hinzu kommt ein Thema, das im Verlauf der Serie vermutlich noch an Bedeutung und Brisanz gewinnen wird. Die Punktlandung als Tabellenachter haben die Ludwigsburger durch die abschließende Niederlage in Berlin nach einer auffallend blutleeren Vorstellung geschafft und sich damit Ulm als Gegner im Viertelfinale gesichert. War das Absicht? Thorsten Leibenath formuliert seine Antwort bewusst zurückhaltend: „Ich könnte es nachvollziehen, wenn bei den Beobachtern dieser Eindruck entsteht.“Gleichzeitig bekräftigt der Ulmer Trainer, dass Taktiererei für ihn selbst nie infrage käme: Immer das Maximum, so lautet das Prinzip beim Tabellenführer. Noch drei Spieltage sind in der schwäbischen Bezirksliga zu absolvieren, derzeit liegt der TSV Babenhausen punktgleich mit Neugablonz auf dem Relegationsplatz zwei. Ausrutscher sind also verboten, ein Sieg ist auch heute (15.30 Uhr) gegen den Abstiegskandidaten TSV Bobingen Pflicht. Aber nach zuletzt drei Heimniederlagen in Folge wird es für Babenhausen ohnehin wieder Zeit für einen Dreier auf eigenem Platz. (az) Beim TSV Babenhausen II ist in der Kreisklasse Allgäu 1 am Samstag (13.30 Uhr) der Tabellenletzte FC Niederrieden zu Gast. Gegen den bisher sieglosen Gegner ist ein Dreier Pflicht. (rm) In der A-Klasse Allgäu 1 hat der FV Winterrieden am Sonntag (15 Uhr) eine schwere Hausaufgabe gegen den Primus SV Lachen vor der Brust. Trotzdem will sich Winterrieden für die 2:4-HinrundenNiederlage revanchieren. (rm)