Die mit Harz verklebten Fasern sind kaum zu trennen
trennen. „Wir kriegen die nicht mehr auseinander“, sagt Schneider. Und die Betreiber von Verbrennungsanlagen – etwa Zementwerke – nähmen die Stoffe wegen der Belastung der Filter nur ungern und in kleinen Mengen an.
Windanlagen mit rund 4000 Megawatt Kapazität fallen laut Bundesverband Windenergie Ende 2020 aus der Energiewende-Förderung und stehen danach wohl überwiegend vor dem Aus, falls der Börsenstrompreis nicht deutlich anzieht. Legt man 5-Megawatt-TurbinenAnlagen nach aktuellem Technikstand zugrunde, entspricht das mindestens 800 großen Windmühlen. Tatsächlich sind es wohl deutlich mehr. Hinzu kommen Anlagen, die nach Defekten, Unfällen oder aus Altersgründen ersetzt werden. Remondis rechnet 2017 mit bundesweit mehr als 9000 Tonnen Recyclingmaterial aus Rotorblättern und einem Anstieg auf rund 16 000 Tonnen jährlich bis 2021.
Der Bundesverband Windenergie rät dennoch zur Gelassenheit. Der überwiegende Teil der Windräder aus Stahl, Aluminium, Kupfer und Beton lasse sich problemlos wiederverwerten, sagt Geschäftsführer Wolfram Axthelm. Auch für die Rotoren gebe es derzeit „ausreichende Entsorgungsmöglichkeiten“. Außerdem liefen aussichtsreiche Forschungsvorhaben für eine Trennung der Verbundstoffe in den Rotoren etwa beim Fraunhofer Institut für Chemische Technologie in Pfinztal in Baden-Württemberg.
Das Institut hat bei der technisch aufwendigen Trennung erste Erfolge erzielt. „Wir arbeiten an einer Lösung, die Verbundstoffe aus Holz, Glasfasermatten und Harz mit kleinen Sprengladungen zu demontieren und so die einzelnen Fraktionen zu trennen“, sagt ein Sprecher. Die Technik funktioniere im Forschungsmaßstab, Ziel sei die Umsetzung auch für industrielle Mengen in den nächsten drei bis fünf Jahren. Offen ist allerdings, wie teuer die Stofftrennung wird und ob die Anlagenbetreiber wegen der Zusatzkosten beim Rückbau damit nicht draufzahlen. „Einen Preis gibt es noch nicht, das wäre spekulativ“, sagt Windverbandssprecher Axthelm.
Bisher bilden die Anlagenbetreiber Reserven von im Schnitt 40000 bis 60 000 Euro pro Megawatt maximaler Erzeugungskapazität für den Rückbau nach der Betriebszeit. Diese Rückstellungen reichten bisher problemlos, weil das Altmetall der Anlagen ja auch Erlöse bringe, so Axthelm. EZB-Präsident Mario Draghi sieht weiterhin die Notwendigkeit einer lockeren Geldpolitik im Euroraum. „Wir bleiben fest davon überzeugt, dass ein außergewöhnliches Maß an geldpolitischer Unterstützung, einschließlich unserer ,Forward Guidance‘, immer noch nötig ist“, sagte der Chef der Europäischen Zentralbank vor Vertretern des Europaparlaments. Mit der „Forward Guidance“ist eine geldpolitische Steuerung über Ankündigungen gemeint. Die Zentralbank betonte zuletzt, dass die Leitzinsen noch weit über das bis mindestens zum Jahresende geplante Anleihekaufprogramm hinaus auf einem niedrigen Niveau verbleiben werden.