Seit 60 Jahren im Dienst des Herrn
Monsignore Hermann Zimmerer zieht eine positive Bilanz – und verrät sein ungewöhnliches Hobby
60 Jahre Priester zu sein – das bedeutet sechs Jahrzehnte im Dienste Gottes und am Menschen: Monsignore Hermann Zimmerer, Hausgeistlicher im Caritas-Centrum Vöhringen, blickt auf ein erfülltes dienstliches Leben zurück. Diese Bilanz hatte er bereits anlässlich seines 80. Geburtstages gezogen. Nun ist er 85 Jahre alt und betont: „Keinen Tag zum Ja zu meiner Berufung habe ich bereut.“Der Geistliche hat vor Kurzem sein Diamantenes Priesterjubiläum gefeiert.
1957 wurde Zimmerer zum Priester geweiht, seine Primiz feierte er in Vöhringen in der Michaelskirche. 60 Jahre Priester, das ist für ihn ein herausragendes Jubiläum, das ihn mit Dankbarkeit erfüllt, wie er sagt. Glückwünsche kamen von Bürgermeister Karl Janson, von Pfarrer Martin Straub und allen, die Hermann Zimmerer schätzen und mögen. Zum Gratulieren waren sie in Scharen gekommen: Von allen Pfarreien, in denen Zimmerer gewirkt hat, reisten Menschen nach Vöhringen. Vor allem aus Vallendar in Rheinland-Pfalz, dem Gründungsort der Schönstatt-Bewegung. Monsignore Zimmerer stand jahrelang an der Spitze von Schönstatt.
Zu Ehren Zimmerers gab es nun einen Empfang im Pfarrheim St. Michael. Rathauschef Janson würdigte die Verdienste des Geistlichen für sein Lebenswerk. Als echter Vöhringer sei Zimmerer beliebt und geschätzt. Janson zeichnete die Vita von Hermann Zimmerer nach: Geboren wurde er in der alten Schule, dem heutigen Jugendhaus. Er besuchte die Oberschulen in Ulm und Illertissen. Nach dem Abitur studierte Zimmerer Theologie und Philosophie in Dillingen. Seine ersten Wirkungsstätten waren in Schrobenhausen und Kaufbeuren als Kaplan. Nachdem er als Pfarrer in Nordendorf tätig war und die Kuratie St. Ulrich in Ellgau geleitet hat, erfolgte die Berufung nach Schönstatt, ein Ortsteil der Stadt Vallendar.
Im Jahr 2010 kehrte Zimmerer in seine Heimatstadt Vöhringen zurück, er lebt im Caritas-Centrum. Mit bewundernswerter Kraft widmet er sich bis heute den Menschen dort, feiert die Gottesdienste und gibt den Gläubigen in seinen Predigten Hilfe, die er selbst aus seinem tiefen Glauben schöpft. Zimmerer verbiegt sich nicht: Er sagt seine Meinung über das, was ihm missfällt. Auch dafür wird er von vielen Vöhringern geschätzt.
Und zudem für seinen trockenen Humor, an dem bisweilen auch die Besucher der Messen in der Kapelle des Caritas-Centrums teilhaben können. Zimmerer gilt als verständnisvoller Seelsorger, der stets das rechte Wort zur rechten Zeit findet. Trotz seines Alters hilft er in der Pfarreiengemeinschaft aus, wo gerade Not am Mann – spricht am Priester, ist. Bürgermeister Janson schloss seine Laudatio auf den verdienten Geistlichen: „Monsignore Zimmerer ist ein Vorbild für den Glauben.“
Was nicht jeder weiß: Monsignore Zimmerer liest sehr viel und hatte ein ausgefallenes Hobby. Er widmete sich dem Esperanto, dem Versuch eine Weltsprache zu werden. Er beherrscht heute noch diese Kunstsprache und parliert mit Mit-Esperanten fließend.