Zeitung beklagt „erniedrigendes“Verhalten
der Geschlechter in der Öffentlichkeit.
Die ultrakonservative Tageszeitung Kaihan kanzelte die Abgeordneten ab: „Ausgerechnet diejenigen, die die Rechte der Nation gegen die Feinde verteidigen sollen, stehen Schlange, um sich auf erniedrigende Weise mit den Gegnern ablichten zu lassen.“Die reformorientierte Zeitung Ghanun druckte eine Karikatur der Szene im Plenum und beklagte, der Vorfall belege „einen Mangel an angemessener Bildung im Lande“.
Mit einem elegant um Kopf und Schultern geworfenen Schal war Mogherini am Samstag ins iranische Parlament gekommen, um der Vereidigung des wiedergewählten Präsidenten Hassan Ruhani beizuwohnen.
Viele Abgeordnete reihten sich bald ein, um sich mit der EU-Vertreterin fotografieren zu lassen. Andere beugten sich über ihre Pulte, um einen guten Schnappschuss von ihr zu erhaschen.
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat ausländische Mächte für den bewaffneten Angriff auf einen Armeestützpunkt verantwortlich gemacht. Maduro bestritt, dass es sich bei den gewaltsamen Ereignissen in der Stadt Valencia um eine Rebellion der Streitkräfte gegen ihn gehandelt habe. Vielmehr stünden „Terroristen aus Miami und Kolumbien“hinter der Attacke, bei der zwei Angreifer starben. Die Angreifer selbst hatten hingegen von einer „rechtmäßigen Rebellion“der Streitkräfte gesprochen.
Für Maduros Machterhalt kommt der Armee eine Schlüsselstellung zu. Der Präsident stützt sich auf die Streitkräfte, denen er breiten Einfluss auf Politik und Wirtschaft zugesteht. Die Opposition hatte das Militär immer wieder aufgefordert, sich gegen Maduro zu erheben.
Der Präsident und die Armeeführung versuchten, Zweifel an der Loyalität der Streitkräfte zu zerstreuen. Maduro sprach im Fernsehen von einer Gruppe von „Söldnern“, die den Stützpunkt angegriffen hätten. Verteidigungsminister Vladimir Padrino sprach von „rechtsextremen Militanten, die in Kontakt mit ausländischen Regierungen stehen“.
Die Streitkräfte wiesen die Verantwortung einem desertierten venezolanischen Leutnant zu, der in Miami im US-Bundesstaat Florida Zuflucht gesucht habe. Nach Maduros Angaben ist der Leutnant unter den acht Festgenommenen. Den Streitkräften dankte Maduro für die „unmittelbare Reaktion“bei der Niederschlagung des Angriffs.
Die Angreifer gingen offenbar selbst an die Öffentlichkeit. In einem online gestellten Video war ein Mann zu sehen, der sich selbst als Kommandeur bezeichnete und umringt von rund 15 militärisch gekleideten und teils bewaffneten Männern eine „rechtmäßige Rebellion“ausrief. Diese solle „die mörderische Tyrannei von Nicolás Maduro“beenden, sagte der Uniformierte. Er forderte die „sofortige Bildung einer Übergangsregierung und freie Wahlen“in Venezuela. Ob es sich bei dem Sprecher um den festgenommenen Ex-Leutnant handelt, war zunächst unklar.
Der oppositionelle Parlamentspräsident Julio Borges forderte die Regierung auf, die „Wahrheit“über den Vorfall in Valencia zu sagen, und warnte vor einer „Hexenjagd“auf Regierungsgegner.
Die Botschaft von Ajub Kara ist klar: Sicherheit geht vor Meinungsfreiheit. So begründet der israelische Kommunikationsminister die Entscheidung, den einflussreichen arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira in seinem Land zu schließen. Die Berichterstattung des Senders, der übersetzt „Die Insel“heißt (gemeint ist die Halbinsel Katar im Persischen Golf), ist Israel seit langem ein Dorn im Auge.
„Das Al-Dschasira-Netzwerk hört nicht auf, rund um den Tempelberg zu Gewalt aufzuhetzen“, schrieb Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zuletzt auf Facebook. Nach einem blutigen Attentat am Tempelberg in Jerusalem und neuen Sicherheitskontrollen für muslimische Gläubige war es zu schweren Unruhen gekommen. Israel wirft dem vom Emirat Katar finanzierten TV-Sender vor, mit seiner Berichterstattung Öl ins Feuer gegossen zu haben. Al-Dschasira beteuert jedoch, die Berichterstattung sei objektiv gewesen.
Der Auslandspresseverband in Israel (FPA) reagierte kritisch auf die angekündigten Schritte. „Al-Dschasira ist ein gut angesehenes Mitglied und dieser Schritt der Regierung bereitet uns Sorgen“, sagte der FPAVorsitzende Josef Federman.
Israel ist allerdings nicht das erste Land, das dem arabischen Nachrichtensender Hetze vorwirft. Die 1996 gegründete Anstalt steht im Zentrum der Krise um Katar. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Bahrain boykottieren das Emirat seit Anfang Juni und fordern unter anderem die Schließung der Medienorganisation. Sie kritisieren, dass Al-Dschasira Ägyptens Muslimbrüdern und anderen Islamisten in seinen Sendungen zu viel Raum biete.
Der Kanal gilt als eines der Medien, die 2011 die arabischen Aufstände anfachten. Im Nachbarland Jordanien wurde Al-Dschasira bereits geschlossen. Auch die Beziehungen zu den Palästinensern sind nicht ungetrübt: 2011 wurde das Büro des Senders in Ramallah von wütenden Anhängern des Präsidenten Mahmud Abbas verwüstet. Zuvor hatte Al-Dschasira die sogenannten „Palästina-Papiere“veröffentlicht: Rund 1600 streng vertrauliche Dokumente über den Friedensprozess mit Israel. Die Palästinenserführung