Auf einem Foto steht er neben Uschi Glas
wie eine kleine schwarze Miniatur-Gitarre. An der Wand dahinter hängen Fotos. Erinnerungen an Auftritte und Prominente, die er in all den Jahren, in denen er als Imitator in Deutschland, aber auch Italien, Österreich oder Spanien, unterwegs war, getroffen hat. Auf einem steht er neben Uschi Glas, ein anderes zeigt ihn im Duett mit Howard Carpendale. Sogar Udo Jürgens hat er getroffen, als er als Elvis-Double bei der ARD-Sportgala aufgetreten ist. Mittlerweile, erzählt der Mann, sei er etwa 50 Mal im Fernsehen gewesen.
Bischof setzt sich auf den Drehstuhl vor seinem Schreibtisch und klickt sich durch seine Musik-Dateien auf dem Laptop. Er sucht nach einem bestimmten Halb-Playback, das die Gesangsbegleitung, das Schlagzeug und die Gitarre liefert. Bischof wählt eine Datei aus. Dann dreht er sich mit seinem Stuhl ein bisschen zur Seite, blickt in Richtung des offenen Fensters, durch das man eine Lagerhalle sehen kann. Die ersten Takte von „Love Me Tender“säuseln aus den Lautsprechern, Bischof schließt die Augen.
Love me tender, love me sweet, never let me go. You have made my life complete, and I love you so.
Er singt tief und sanft, leise und kräftig. Elvis lebt. In den vielen Imitatoren auf der ganzen Welt. In Leo Bischof. In dem Häuschen gleich neben dem Getränkemarkt.