Es ist an der Zeit, die Arche Noah zu bauen
Die Menschheit rast im Angesicht des Klimawandels auf eine Katastrophe zu. Nur technischer Fortschritt kann ihr noch helfen
Der aufmerksame Leser des Buches Genesis kennt sicher die Geschichte um die Arche Noah: Gott warnt den Patriarchen Noah vor der großen Flut, der daraufhin die berühmte Arche baut, um sich, seine Familie und viele Tierarten zu retten. Ein wuchtiges biblisches Bild – dessen Aussagekraft leider täglich relevanter wird. Und das nicht nur, weil derzeit große Teile von Texas und Louisiana sowie – von der Öffentlichkeit fast unbemerkt – Südasiens (1500 Tote bisher) in den Fluten versinken. Unwetter, die in den Zusammenhang mit dem Klimawandel gestellt werden.
Heute warnt für viele Menschen zwar nicht mehr Gott vor der großen Flut. Aber an seiner Stelle tun das viele Forscher, die sich mit dem Wandel des Klimas auseinandersetzen. Dessen Existenz andere nach wie vor infrage stellen. Und aus dessen Existenz politisch bislang weltweit falsche Schlüsse gezogen werden.
Zunächst ein paar Fakten, die die biblische Dimension des Drohenden verdeutlichen: Vor 252 Millionen Jahren, an der sogenannten Perm-Trias-Grenze, ereignete sich das größte bekannte Massenaussterben der Erdgeschichte. 75 Prozent aller Landlebewesenarten und 95 Prozent der Arten des Wassers starben binnen Kürze aus. Was war geschehen? Eine gewaltige Häufung von Vulkanausbrüchen führte dazu, dass gigantische Mengen Kohlendioxid in die Atmosphäre geschleudert wurden. Binnen kurzer Zeit erhöhte sich die globale Temperatur im Schnitt um fünf Grad. Die Meere versauerten, darum das Verenden ozeanischen Lebens. Durch das weitgreifende Absterben der Vegetation sank der Sauerstoffgehalt der Erdatmosphäre bis auf 15 Prozent (heute sind es 21 Prozent). Wahrlich eine Katastrophe biblischen Ausmaßes.
Wie ist es heute? Aufgrund von Treibhausgasemissionen ist die mittlere globale Temperatur zwischen 1880 und 2012 um 0,85 Grad gestiegen. Der Weltklimarat befürchtet bis 2100 einen Anstieg der globalen Temperatur um 5,4 Grad.
Nun sind die Umwelt-Verhältnisse zur Zeit der Perm-TriasGrenze und heute sicher nicht einfach vergleichbar. Aber die große Flut droht. In der Erdgeschichte waren die Pole zumeist nicht vereist (da gab es aber auch noch keine Menschen). Darauf steuert die Welt gerade wieder zu. Mit Hochgeschwindigkeit. Die Auswirkung auf das Weltökosystem wird katastrophal und unberechenbar sein.
Nur – wie baut man nun eine Arche Noah, in die alle hineinpassen? In die Jahre gekommene Reflexe des „Weniger-ist-mehr“und „Zurück-zur-Natur“werden nicht helfen. Denn seit den 1970er Jahren hat sich die Zahl der Menschen auf bald acht Milliarden verdoppelt. Tendenz rapide weiter nach oben. Alle wollen essen, trinken, konsumieren, im Winter nicht frieren und sie werden Müll produzieren. Dabei wird auch Kohlendioxid freigesetzt. Eine Entwicklung, die man nicht ändert, indem man in Deutschland ein paar Kohlekraftwerke abschaltet. Die Probleme dieses Planeten lassen sich nur mit gigantischen Sprüngen des technischen Fortschritts lösen – so baut man die Arche Noah.
Beispiele? Kohlendioxid mit neuen Verfahren binden und in den Weltraum schießen. Den Superkernfusionsreaktor Sonne mit Superkollektoren auf der Erde und im All anzapfen. Zudem die kontrollierte Kernfusion als schier unbegrenzte Energiequelle realisieren. Damit nicht alle zwei Wochen ein Kohlekraftwerk in China eröffnet werden muss. Und eines Tages wirklich alle Autos elektrisch fahren können.
Wenn es der Menschheit nicht gelingt, den nötigen technischen Fortschritt zu erreichen, wird sie in der großen Flut untergehen. Zu „Immer mehr Deutsche haben einen Zweitjob“(Seite 1) vom 30. August: Man sollte mal hinterfragen, welche Personengruppen hauptsächlich betroffen sind. Arzthelferinnen, die, obwohl sie eine Ausbildung besitzen, nur schlecht bezahlt werden. Im Schnitt 1500 Euro brutto. Floristinnen, Friseurinnen… Alleinerziehende können nur einen Halbtagsjob annehmen und unter Umständen noch einen Nebenjob. Es ist doch kein Wunder, dass die Schwarzarbeit immer mehr wird. Unser ganzes System krankt und hat hohes Fieber. Hier muss eine solidarische Umverteilung stattfinden, müssen Gehälter angepasst werden, damit jeder vernünftig leben kann.
Friedberg Zu „So will Seehofer Diesel und Benziner retten“(Seite 1) vom 28. August: Vermutlich soll mit diesem Thema von noch viel größeren Problemen wie Flüchtlingskrise, Gesundheitsreform sowie Rentenanpassung und Armut bei vielen deutschen Bürgern vor der Wahl abgelenkt werden. Und solange tausende Lkw täglich kreuz und quer durch Europa fahren, um die Wirtschaft anzukurbeln – das Gleiche passiert auf dem Weltmarkt auch durch Flugzeuge und Schiffe –, wird es keine Klimaverbesserung geben. Ob Elektroautos unschädlicher sind, ist noch nicht erwiesen. Vor allem: Wo soll der viele Strom dann herkommen? Richtig wäre aber schon, die Autoindustrie, wenn nötig, zur Umrüstung zu verpflichten.
Marktoberdorf Auf Aussagen der Qualität wie jener von Herrn Gauland bietet sich meiner Meinung nach nur eine adäquate Reaktion an: Man sollte sie, als der verbale Giftmüll, der sie ist, in den Bereich der Nichtbeachtung und demonstrativen Ignoranz „entsorgen“. Aber was macht die Presse? Man verschwendet wertvolle Druckerschwärze damit, den Gaulands dieser Republik willig diejenige Publicity zu verschaffen, auf die sie es mit ihren Ergüssen anlegen. Um sich dann von denselben Gaulands als „Lügenpresse“diskreditieren zu lassen. Wo bleibt der Stolz der seriösen deutschen Presse?
Ruderatshofen Zu „Skandalöse Jagd“(Bayern) vom 28. August: Dank Herrn Sigmund für seinen Bericht, der wieder mal ins Schwarze trifft. Zu dieser „skandalösen Jagd“auf Rehwild müssen wir jedoch nicht erst ins Frankenland gehen. Sie passiert vor unserer Haustür, denn auch die staatlichen Forstämter in unserer Region betreiben diese Art der Bejagung und sind keinen Deut besser als ihre fränkischen Kollegen. Rehe werden dort gnaden- und rücksichtslos niedergemetzelt. Egal wohin der Schuss trifft, das „Ungeziefer“Reh wird mit aller Macht bekämpft und vernichtet. Ich sage: Pfui Teufel!
Altenmünster Baiershofen