Neu-Ulmer Zeitung

Die Bombe ist entschärft

Ausnahmezu­stand in Frankfurt: Renitente Anwohner und technische Tücken kosten viel Zeit. In Koblenz hingegen gab es keine Probleme

-

Das Wort „L-E-E-R“und das Bild einer Bombe hängen in den Fenstern eines Hauses in der Frankfurte­r Glauburgst­raße. Das Gebäude liegt in der 1,5 Kilometer großen Sperrzone um den Fundort der gefährlich­en Luftmine, die am Sonntag entschärft wurde.

Mehr als 60000 Menschen mussten zwischen 6 und 8 Uhr ihre Wohnungen mitten in der Stadt verlassen – viele sind schon am Samstag weggefahre­n. Einige Anwohner hatten aber tatsächlic­h bis zum Sonntagmor­gen nichts von der Räumung mitbekomme­n, etwa wegen Sprachprob­lemen. Andere Menschen, die das Sperrgebie­t nicht ohne Hilfe verlassen können, melden wiederum erst am Vormittag Bedarf für ei- nen Transport an und bringen damit die Helfer in die Bredouille. Und einige wenige verursache­n eine stundenlan­ge Verzögerun­g – weil sie ihre Wohnungen nicht räumen wollen. In einem Fall nimmt die Polizei einen Anwohner in Gewahrsam. Es vergeht Zeit, die die Kampfmitte­lbeseitige­r später am Tag gut hätten gebrauchen können, um mit ihrer gefährlich­en Arbeit im Plan zu bleiben.

Denn am späten Nachmittag zeigt sich in Frankfurt: Die Entschärfu­ng der englischen Luftmine ist komplizier­ter als zunächst angenommen. Die drei Zünder lassen sich zwar wie geplant entfernen, aber von zweien können die Sprengladu­ngen beim Ausbau nicht auf Anhieb gelöst werden. Die Kapseln müssen gesondert ausgebaut werden. Erst kurz vor 19 Uhr können die Experten Entwarnung geben: Die Bombe ist entschärft.

„Es passte alles, jeder Handgriff hat gesessen“, sagt Dieter Schwetzler, der Leiter des Kampfmitte­lräumdiens­tes beim Regierungs­präsidium Darmstadt. Die Bombe soll nun nach Niedersach­sen gebracht werden. In einem Spezialbet­rieb werde sie zerlegt, erklärten die Fachleute vor Ort. Feuerwehr-Chef Reinhard Ries rechnete am frühen Abend damit, dass die Mehrzahl der Menschen erst um Mitternach­t zu Hause sein werde.

Bereits am Samstag hatten wegen einer Bombenents­chärfung in Koblenz (Rheinland-Pfalz) 21000 Menschen ihre Häuser verlassen müssen. Die Entschärfu­ng des Blindgänge­rs, er stammte ebenfalls aus dem Zweiten Weltkrieg, gelang ohne Probleme. Die japanische Prinzessin Mako hat eine Entscheidu­ng für die Liebe getroffen: Die 25-jährige Kaiserenke­lin gab gestern ihre Verlobung mit einem Bürgerlich­en bekannt – wodurch sie automatisc­h ihren Status als Prinzessin verliert. Sie fühle sich aber „wirklich glücklich“, sagte Mako. Auf der Pressekonf­erenz konnten sich die Prinzessin und ihr Verlobter, der ebenfalls 25 Jahre alte Kei Komuro, kleinere Turteleien nicht verkneifen. Mako wache „wie der Mond“über ihn, sagte Komuro. Sein Lächeln sei „wie die Sonne“, entgegnete Mako. Die Hochzeit soll nach Angaben des kaiserlich­en Hofs im Sommer 2018 stattfinde­n. Komuro arbeitet in einer Anwaltskan­zlei. Kritiker betrachten die gesetzlich­e Regelung zum Ausschluss von Prinzessin­nen aus der kaiserlich­en Familie nach der Eheschließ­ung mit Bürgerlich­en als diskrimini­erend. Männliche Mitglieder behalten ihren Status, wenn sie bürgerlich­e Frauen heiraten, die Gattinnen werden dann in die kaiserlich­e Familie aufgenomme­n. Kritiker fordern, künftig eine ähnliche Regelung für Prinzessin­nen zu schaffen – auch, um die Zahl potenziell­er Thronfolge­r zu vergrößern.

Diese hält sich derzeit in Grenzen: Hinter Kronprinz Naruhito steht dessen Bruder Akishino in der Thronfolge an nächster Stelle, dann folgt dessen Sohn Hisahito. Weitere potenziell­e Thronfolge­r gibt es nicht. Sollte Hisahito keinen Sohn bekommen, könnte eines Tages die Thronfolge abreißen.

 ?? Foto: Boris Roessler ?? Komplizier­ter als erwartet war die Entschärfu­ng der 1,4 Tonnen schweren Bombe in Frankfurt.
Foto: Boris Roessler Komplizier­ter als erwartet war die Entschärfu­ng der 1,4 Tonnen schweren Bombe in Frankfurt.
 ?? Foto: dpa ?? Hat sich verlobt: die japanische Prinzes sin Mako.
Foto: dpa Hat sich verlobt: die japanische Prinzes sin Mako.

Newspapers in German

Newspapers from Germany