Burlafingen ist nah dran
Warum es gegen die kleinen Spatzen trotzdem nicht ganz gereicht hat und welche Szene kurz vor Schluss die Emotionen hochkochen ließ
Der FC Burlafingen hat gestern nur um Haaresbreite eine Überraschung verpasst. Die stark ersatzgeschwächte Mannschaft musste gegen den SSV Ulm 1846 Fußball II erst in der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer zum 1:2 durch einen strittigen Elfer hinnehmen.
Entsprechend hoch kochten die Emotionen bei den Gastgebern nach dem Schlusspfiff. Trainer Oliver Unsöld, der ja selbst als Profi für die Spatzen gespielt hat, musste erst minutenlang tief durchatmen, um sich zu sammeln. Dann sagte er diplomatisch: „Mich ärgert es halt, weil ich hier mit drei A-Jugendlichen und ein paar Spielern aus der zweiten Mannschaft angetreten bin. Die haben sich voll reingehauen und werden dann so um den Lohn gebracht.“Der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Thomas Hettich aus Achstetten hatte ihn zuvor mächtig auf die Palme gebracht. Mike Knaub soll Johannes Bußhardt in der 93. Minute gefoult haben, Alexander Cvijanovic verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zum am Ende dann auch verdienten Ulmer Sieg.
Ansonsten nahmen Unsöld und sein Kollege Harry Plail die identische Erkenntnis mit aus diesem Spiel: Es gibt noch viel Arbeit. Burlafingen offenbarte zu Beginn eklatante Mängel bei Standardsituationen. Alleine der Ex-Burlafinger Philipp Simon hätte mit drei Kopfstößen nach ruhenden Bällen die Weichen für den Ulmer Sieg im Alleingang stellen müssen (5., 11., 17.). Allerdings erwies sich Nachwuchs-Keeper Lukas Schmidt im Kasten der Hausherren nicht nur in diesen Szenen als echter Lichtblick bei Burlafingen.
Die Ulmer ihrerseits hatten Probleme im Umschaltverhalten und erwiesen sich zudem ebenfalls bei Standards nicht als unverwundbar. Zunächst hatte die Spatzen-Reserve noch Glück, dass Niklas Barabas einen Kopfball unbedrängt drüber setzte (41.). Jonas Löbert machte es aber noch vor der Pause besser und brachte den FCB in Front (45. +1). Johannes Bußhardt gelang in der 57. Minute der Ulmer Ausgleich.
Neu-Ulm bleibt in der Fußball-Bezirksliga das Maß der Dinge. Gestern musste sich der Klassenprimus beim SV Jungingen aber mächtig strecken. Am Ende drehten die Neu-Ulmer einen zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand und siegten noch mit 4:2. Auch der TSV Neu-Ulm kam gut aus den Startlöchern. Nach dem gestrigen 3:0 gegen den ebenfalls zum Kreis der Anwärter auf den Aufstieg zählenden FC Blaubeuren bleibt der TSV dem Stadtrivalen auf den Fersen.
Der SV Tiefenbach verließ dagegen am Samstag im Heimspiel gegen den TSV Langenau zum ersten Mal in dieser Saison den Platz nicht als Sieger. Immerhin reichte es zu einem 1:1. Tiefenbach liegt mit sieben Zähler mit dem TSV Neu-Ulm gleichauf. Der FC Burlafingen wartet noch auf Zählbares. Gestern wurde der FCB erst in der Nachspielzeit durch einen Foulelfmeter vom SSV Ulm 1846 Fußball II besiegt (siehe nebenstehenden Artikel).
Der SV Beuren empfängt erst am Mittwoch (19 Uhr) den TSV Er- bach. Die Partie des SC Staig gegen den TSV Asselfingen war am Freitag den anhaltenden Regenfällen zum Opfer gefallen. SV Tiefenbach – TSV Langenau 1:1 (0:0). In der temporeichen Partie setzte Tiefenbachs Simon Zweifel in der 16. Minute einen direkten Freistoß an den Pfosten. Nach der Pause machte er es besser und besorgte die Führung (61.). Jochen Huber gelang nach einem bösen Schnitzer in der Tiefenbacher Abwehr der gerechte Ausgleich (86.). Die Hausherren waren zu diesem Zeitpunkt allerdings in der Unterzahl: Manuel Weber hatte die Ampelkarte gesehen (80.). FC Neenstetten – SV Lonsee 2:2 (1:0). Lonsee begann stark, geriet aber durch einen 35-Meter-Freistoß von Jannik Leibing (28.) in Rückstand. Nach der Pause blieb Lonsee überlegen. Patrik Rundio (47.) und Nick Uhlmann (60.) drehten vorübergehend die Partie. Neenstetten wachte erst danach auf und drängte auf den Ausgleich, der Simon Wörz spät gelang (88.). SV Jungingen – Türkspor Neu- Ulm 2:4 (2:3). Türkspor verteilte zu Beginn Geschenke und hatte Glück, dass es durch die Tore von Laurin Schmidt (9.) und Marco Wind (15.) nur 0:2 stand. Nach dem postwendenden Kopfballtreffer von Bulut Arslan (16.) waren die Gäste dann aber wach und setzten sich mit ihrer spielerischen Klasse durch. Sascha Endres (40., 68.) und Manuel Evens (44.) machten alles klar. SSG Ulm – Türkgücü Ulm 3:0 (3:0). Vor dem Seitenwechsel hatte die SSG klar die Nase vorn. Die Treffer von Björn Haußer (28.) und Steffen Reichl (36., 43.) verliehen den Kräfteverhältnissen Ausdruck. Nach der Pause schalteten die Hausherren merklich zurück. TSV Neu-Ulm – FC Blaubeuren 3:0 (0:0). Beide Teams zeigten eine gute Bezirksliga-Partie fast auf Augenhöhe. Neu-Ulm hatte erst nach dem Seitenwechsel die entscheidenden Szenen und siegte durch die Tore von Onur Mutlu (63.) und Burak Tastan (78., 84.) dann auch verdient. Blaubeuren war mit seinem Latein am gegnerischen Strafraum am Ende. (mis) - - - - -
Ausgerechnet gegen den bisherigen Tabellenletzten DJK Memmingen Ost hat der TSV Babenhausen in der schwäbischen Fußball-Bezirksliga seine erste Saisonniederlage kassiert und die fiel mit 0:3 auch noch überaus deutlich aus. Vor allem in der ersten Hälfte waren die Gäste in den Zweikämpfen energischer und nach einigen gewonnenen Duellen schlenzte Kordic den Ball bereits nach zehn Minuten zur Memminger Führung ins lange Eck. In der Folge hatte Babenhausen zwar einige Möglichkeiten, die beste davon vergab Marco Gröner nach schönem Zuspiel von Max Gauder (17.). Im Gegenzug fiel dann aber bereits das 0:2. Zimmermann brachte Jelusic im Strafraum zu Fall und Nimanaj verwandelte den Elfmeter sicher (19.). Babenhausen spielte jetzt noch offensiver und hatte Glück, dass Memmingen seine Konter in der 22. und 31. Minute nicht erfolgreich abschloss. Die größte Gelegenheit zum Anschlusstreffer vergab Kapitän Berchtold in der 36. Minute.
Den Fuggermärktlern fehlte auch zu Beginn der zweiten die Durchschlagskraft und nach einer Stunde kassierten sie sogar den dritten Gegentreffer durch einen Kopfball von Xhemajlaj. (az)