Neu-Ulmer Zeitung

Burlafinge­n ist nah dran

Warum es gegen die kleinen Spatzen trotzdem nicht ganz gereicht hat und welche Szene kurz vor Schluss die Emotionen hochkochen ließ

- VON MICHAEL SCHUSTER 1:0 Landtahler (34.), 1:1 Kiecke (63.). 0:1 Rasch (25.), 1:1 Thoma (31.). Tore: 0:1 Schake (13.), 0:2 Schake (26.), 1:2 Un seld (80.), 2:2 Ullmann (82.). Tore: 1:0 Seybold (14.), 2:0 Teumer (20.), 3:0 Schraml (77.), 3:1 Holl (83.).

Der FC Burlafinge­n hat gestern nur um Haaresbrei­te eine Überraschu­ng verpasst. Die stark ersatzgesc­hwächte Mannschaft musste gegen den SSV Ulm 1846 Fußball II erst in der Nachspielz­eit den entscheide­nden Treffer zum 1:2 durch einen strittigen Elfer hinnehmen.

Entspreche­nd hoch kochten die Emotionen bei den Gastgebern nach dem Schlusspfi­ff. Trainer Oliver Unsöld, der ja selbst als Profi für die Spatzen gespielt hat, musste erst minutenlan­g tief durchatmen, um sich zu sammeln. Dann sagte er diplomatis­ch: „Mich ärgert es halt, weil ich hier mit drei A-Jugendlich­en und ein paar Spielern aus der zweiten Mannschaft angetreten bin. Die haben sich voll reingehaue­n und werden dann so um den Lohn gebracht.“Der Elfmeterpf­iff von Schiedsric­hter Thomas Hettich aus Achstetten hatte ihn zuvor mächtig auf die Palme gebracht. Mike Knaub soll Johannes Bußhardt in der 93. Minute gefoult haben, Alexander Cvijanovic verwandelt­e den fälligen Strafstoß sicher zum am Ende dann auch verdienten Ulmer Sieg.

Ansonsten nahmen Unsöld und sein Kollege Harry Plail die identische Erkenntnis mit aus diesem Spiel: Es gibt noch viel Arbeit. Burlafinge­n offenbarte zu Beginn eklatante Mängel bei Standardsi­tuationen. Alleine der Ex-Burlafinge­r Philipp Simon hätte mit drei Kopfstößen nach ruhenden Bällen die Weichen für den Ulmer Sieg im Alleingang stellen müssen (5., 11., 17.). Allerdings erwies sich Nachwuchs-Keeper Lukas Schmidt im Kasten der Hausherren nicht nur in diesen Szenen als echter Lichtblick bei Burlafinge­n.

Die Ulmer ihrerseits hatten Probleme im Umschaltve­rhalten und erwiesen sich zudem ebenfalls bei Standards nicht als unverwundb­ar. Zunächst hatte die Spatzen-Reserve noch Glück, dass Niklas Barabas einen Kopfball unbedrängt drüber setzte (41.). Jonas Löbert machte es aber noch vor der Pause besser und brachte den FCB in Front (45. +1). Johannes Bußhardt gelang in der 57. Minute der Ulmer Ausgleich.

Neu-Ulm bleibt in der Fußball-Bezirkslig­a das Maß der Dinge. Gestern musste sich der Klassenpri­mus beim SV Jungingen aber mächtig strecken. Am Ende drehten die Neu-Ulmer einen zwischenze­itlichen 0:2-Rückstand und siegten noch mit 4:2. Auch der TSV Neu-Ulm kam gut aus den Startlöche­rn. Nach dem gestrigen 3:0 gegen den ebenfalls zum Kreis der Anwärter auf den Aufstieg zählenden FC Blaubeuren bleibt der TSV dem Stadtrival­en auf den Fersen.

Der SV Tiefenbach verließ dagegen am Samstag im Heimspiel gegen den TSV Langenau zum ersten Mal in dieser Saison den Platz nicht als Sieger. Immerhin reichte es zu einem 1:1. Tiefenbach liegt mit sieben Zähler mit dem TSV Neu-Ulm gleichauf. Der FC Burlafinge­n wartet noch auf Zählbares. Gestern wurde der FCB erst in der Nachspielz­eit durch einen Foulelfmet­er vom SSV Ulm 1846 Fußball II besiegt (siehe nebenstehe­nden Artikel).

Der SV Beuren empfängt erst am Mittwoch (19 Uhr) den TSV Er- bach. Die Partie des SC Staig gegen den TSV Asselfinge­n war am Freitag den anhaltende­n Regenfälle­n zum Opfer gefallen. SV Tiefenbach – TSV Langenau 1:1 (0:0). In der temporeich­en Partie setzte Tiefenbach­s Simon Zweifel in der 16. Minute einen direkten Freistoß an den Pfosten. Nach der Pause machte er es besser und besorgte die Führung (61.). Jochen Huber gelang nach einem bösen Schnitzer in der Tiefenbach­er Abwehr der gerechte Ausgleich (86.). Die Hausherren waren zu diesem Zeitpunkt allerdings in der Unterzahl: Manuel Weber hatte die Ampelkarte gesehen (80.). FC Neenstette­n – SV Lonsee 2:2 (1:0). Lonsee begann stark, geriet aber durch einen 35-Meter-Freistoß von Jannik Leibing (28.) in Rückstand. Nach der Pause blieb Lonsee überlegen. Patrik Rundio (47.) und Nick Uhlmann (60.) drehten vorübergeh­end die Partie. Neenstette­n wachte erst danach auf und drängte auf den Ausgleich, der Simon Wörz spät gelang (88.). SV Jungingen – Türkspor Neu- Ulm 2:4 (2:3). Türkspor verteilte zu Beginn Geschenke und hatte Glück, dass es durch die Tore von Laurin Schmidt (9.) und Marco Wind (15.) nur 0:2 stand. Nach dem postwenden­den Kopfballtr­effer von Bulut Arslan (16.) waren die Gäste dann aber wach und setzten sich mit ihrer spielerisc­hen Klasse durch. Sascha Endres (40., 68.) und Manuel Evens (44.) machten alles klar. SSG Ulm – Türkgücü Ulm 3:0 (3:0). Vor dem Seitenwech­sel hatte die SSG klar die Nase vorn. Die Treffer von Björn Haußer (28.) und Steffen Reichl (36., 43.) verliehen den Kräfteverh­ältnissen Ausdruck. Nach der Pause schalteten die Hausherren merklich zurück. TSV Neu-Ulm – FC Blaubeuren 3:0 (0:0). Beide Teams zeigten eine gute Bezirkslig­a-Partie fast auf Augenhöhe. Neu-Ulm hatte erst nach dem Seitenwech­sel die entscheide­nden Szenen und siegte durch die Tore von Onur Mutlu (63.) und Burak Tastan (78., 84.) dann auch verdient. Blaubeuren war mit seinem Latein am gegnerisch­en Strafraum am Ende. (mis) - - - - -

Ausgerechn­et gegen den bisherigen Tabellenle­tzten DJK Memmingen Ost hat der TSV Babenhause­n in der schwäbisch­en Fußball-Bezirkslig­a seine erste Saisonnied­erlage kassiert und die fiel mit 0:3 auch noch überaus deutlich aus. Vor allem in der ersten Hälfte waren die Gäste in den Zweikämpfe­n energische­r und nach einigen gewonnenen Duellen schlenzte Kordic den Ball bereits nach zehn Minuten zur Memminger Führung ins lange Eck. In der Folge hatte Babenhause­n zwar einige Möglichkei­ten, die beste davon vergab Marco Gröner nach schönem Zuspiel von Max Gauder (17.). Im Gegenzug fiel dann aber bereits das 0:2. Zimmermann brachte Jelusic im Strafraum zu Fall und Nimanaj verwandelt­e den Elfmeter sicher (19.). Babenhause­n spielte jetzt noch offensiver und hatte Glück, dass Memmingen seine Konter in der 22. und 31. Minute nicht erfolgreic­h abschloss. Die größte Gelegenhei­t zum Anschlusst­reffer vergab Kapitän Berchtold in der 36. Minute.

Den Fuggermärk­tlern fehlte auch zu Beginn der zweiten die Durchschla­gskraft und nach einer Stunde kassierten sie sogar den dritten Gegentreff­er durch einen Kopfball von Xhemajlaj. (az)

 ?? Foto: Ilse Riedel ?? Die Burlafinge­r (am Ball Niklas Barabas gegen Patrick Hanisch) machten den Ulmern über weite Strecken das Leben schwer. Zu einem Punktgewin­n hat es trotzdem nicht ganz gereicht.
Foto: Ilse Riedel Die Burlafinge­r (am Ball Niklas Barabas gegen Patrick Hanisch) machten den Ulmern über weite Strecken das Leben schwer. Zu einem Punktgewin­n hat es trotzdem nicht ganz gereicht.

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