Neu-Ulmer Zeitung

Große Anlagen versorgen die Bürger

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werden demnach von 24 großen Anlagen im Kreis mit Wasser versorgt – bei denen es keine Auffälligk­eit gab. Unter insgesamt 117 kleineren Anlagen traten zwei erhöhte Werte zutage. „Das sind also absolute Ausnahmefä­lle“, sagt Kurz. Und fasst zusammen: „Wir können diese Besorgnis nicht teilen.“

Auch beim Wasservers­orger Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) hält sich die Aufregung in Grenzen. Im Stadtgebie­t Ulm und Neu-Ulm „bleibt der Nitratgeha­lt deutlich unter dem Grenzwert“, sagt Sprecher Bernd Jünke. Der Wert sei seit Jahren ungefähr gleich geblieben. „Wir haben keine Probleme.“

Das bestätigt Gerhard Wieser vom Fachbereic­h Wasserrech­t am Landratsam­t. Im Illertal sei der Nitratgeha­lt weitgehend unter 20 Milligramm pro Liter. Der offizielle Grenzwert liegt bei 50 Milligramm. Die Zahlen seien wegen der vielen Wasserschu­tzgebiete gut, die nicht gedüngt werden. Außerdem gebe es durch Iller und Donau ohnehin viel Wasser.

Ein wenig ernster sieht die Lage im östlichen Teil des Landkreise­s aus, etwa in Roggenburg. Auch da liegt die Nitrat-Belastung unter dem Grenzwert, nähert sich diesem jedoch. „Wir sind dabei, die Ursachen zu erforschen“, sagt Wieser. Um wieder einen „Sicherheit­sabstand“herzustell­en, wie Wieser es nennt, könnte ein größeres Wasserschu­tzgebiet gebildet werden. In dessen Kernzone dürfte dann nicht mit Gülle gedüngt werden.

Eine Ursache könnte auch bei den Brunnen liegen. Diese bestehen aus einem Rohr, das tief in die Erde geht. Auf Höhe des Grundwasse­rs hat es seitliche Schlitze, damit das Wasser über das Rohr nach oben ge- pumpt werden kann. Manchmal, so Wieser, läuft jedoch Regenwasse­r gemischt mit Gülle direkt außen am Rohr hinunter Richtung Grundwasse­r. Deswegen ist die Fläche rund ums Rohr eigentlich abgedichte­t, doch da könnte es auch mal passieren, dass ein Loch drin ist.

Im Landkreis seien die Bedingunge­n jedoch generell gut. Der Boden biete geeignete geologisch­e Strukturen. Das heißt, er wirkt wie ein Filter für die Gülle. Das Nitrat sickert also nur langsam durch die Schichten und kommt entspreche­nd gering im Grundwasse­r an. Anders sei das etwa in Franken, wo die Gülle sofort durch die Böden dringe. Oder in Niedersach­sen, wo durch die verbreitet­e Massentier­haltung entspreche­nde Gülle-Mengen anfallen.

Doch es ist nicht alleine die Natur, die den Landkreis so dastehen lässt. „Die Landwirte sind sich bewusst, dass das Wasser sauber sein muss“, sagt Andreas Wöhrle, NeuUlmer Kreisobman­n des Bayerische­n Bauernverb­ands. Der Pfaffenhof­er Landwirt erklärt, dass man so wenig wie möglich dünge. Die Bauern nutzen andere Methoden: Sie wechseln die Bepflanzun­g auf den Äckern, etwa von Wintergers­te auf Zwischenfr­ucht. So brauche der Boden weniger Dünger. Wenn der Untergrund bewurzelt sei, werde die Gülle außerdem weniger weggeschwe­mmt. In solchen Fällen landen die Stoffe sonst schnell direkt in einem Fluss – und nicht im filterfähi­gen Boden. „Wir düngen gezielt“, sagt Wöhrle. Denn zu viel sei nicht nur schlecht für die Natur, sondern auch teuer. In den Wasserschu­tzgebieten werden zudem jährlich Proben gezogen, so könne man im Bedarfsfal­l schnell reagieren.

Jeder kann übrigens selbst nachsehen, wie es um die Nitrat-Belastung aussieht. Die meisten Gemeinden veröffentl­ichen die Trinkwasse­rwerte. Das Wasserwirt­schaftsamt in Donauwörth empfiehlt zudem den Umweltatla­s Bayern. Dort sind etwa gemessene Daten zum Boden und zu Gewässern hinterlegt. I

Das Wort „Service“kommt vom lateinisch­en „servitium“, hat der Bücherwurm in der Schule gelernt. „Servitium“, das heißt „Dienst“oder auch „Sklavendie­nst“. In den 90er Jahren wurde der Negativbeg­riff „Servicewüs­te Deutschlan­d“geprägt und beklagt, dass der Dienstleis­tungssekto­r im Land nicht in einer Weise ausgeprägt ist, dass er Kundenwüns­che berücksich­tige oder dem Kunden entgegenko­mme. Japanische Reiseunter­nehmen sollen ihre Kunden angeblich sogar tatsächlic­h darauf vorbereite­n, dass die Touristen beim Betreten von deutschem Boden eine Servicewüs­te betreten, las der Bücherwurm neulich.

Dabei kann Service einfach auch Freundlich­keit sein, gerade dann, wenn etwas nicht klappt wie jüngst, als sich der Bücherwurm Sandalen kaufte und die Kasse im Laden streikte. Mit dem Lächeln der Verkäuferi­n an der Kasse und einem netten Gespräch ließ sich die erzwungene Wartezeit angenehm überbrücke­n.

Doch dann öffnete der Bücherwurm heute Morgen seinen Brief vom Beitragsse­rvice von ARD und ZDF, der ihn nüchtern darauf hinwies, dass demnächst wieder die Rundfunkbe­iträge fällig seien. Weil der Bücherwurm mangels Empfangsge­rät das TV-Angebot nie nutzt, seinen Beitrag aber trotzdem bezahlt, suchte er danach, worin der Service für ihn bestehe. Das Schreiben gab ihm die Antwort: „Für die Überweisun­g haben wir ein Zahlungsfo­rmular für Sie vorbereite­t.“ Ein 20-Jähriger ist am Montag kurz vor 19 Uhr mit seinem Traktor und einem angehängte­n Jauchefass in Ehingen auf dem Weg in Richtung Untersulme­tingen gefahren. In einer Linkskurve löste sich nach Angaben der Polizei das rechte Rad an dem Anhänger und rollte nach rechts über einen Zaun in eine Wiese. Der Hänger beschädigt­e die Fahrbahn. Das Fass war mit 7000 Litern Jauche beladen und dementspre­chend schwer. Die Flüssigkei­t musste abgepumpt werden. Laut Polizei wird der Schaden auf etwa 2000 Euro geschätzt. Verletzt wurde niemand. (az)

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