Neu-Ulmer Zeitung

Verdreckt Gülle unser Grundwasse­r?

Wenn auf den Äckern gedüngt wird, sickert auch Nitrat in den Boden. Das ist in vielen Gegenden Deutschlan­ds ein Problem. Wie es in der Region aussieht

- VON CAROLIN OEFNER

Wasser aus der Leitung kann man in Deutschlan­d ohne Bedenken trinken. Damit das auch so bleibt, muss die Qualität regelmäßig überprüft – und bei Unstimmigk­eiten rechtzeiti­g gehandelt werden. Versorgung­sunternehm­en bereiten Wasser aus Flüssen und dem Untergrund so auf, dass es als sauberes Trinkwasse­r aus dem Hahn fließt.

Doch das kann nicht mehr lange funktionie­ren, glaubt man Vertretern des Bundesverb­ands der Energieund Wasserwirt­schaft (BDEW). Sie haben eine Petition gestartet, die einen Dünge-Stopp in belasteten Gebieten fordert. Wegen der hohen Nitratwert­e gebe es Schwierigk­eiten, das Wasser aufzuberei­ten. Den Grund hat der Verband schnell ausgemacht: zu viel Gülle auf den Feldern – und zwar in weiten Teilen Deutschlan­ds. Die Folge laut BDEW: steigende Kosten für die Verbrauche­r. Eine große Tageszeitu­ng hat deswegen Alarm geschlagen – und auch den Landkreis Neu-Ulm in einer Grafik mit einem Nitratante­il weit über dem zulässigen Grenzwert gekennzeic­hnet. Und hat damit für Irritation­en bei regionalen Behörden gesorgt.

Ist die Aufregung berechtigt? Stephanie Kurz vom öffentlich­en Gesundheit­sdienst des Landkreise­s Neu-Ulm verneint das vehement. Sie versteht die ganze Aufregung nicht. „Im Landkreis ist Nitrat überhaupt kein Thema“, sagt die stellvertr­etende Leiterin des Gesundheit­sdiensts. Nach der gesetzlich vorgegeben­en Trinkwasse­rverordnun­g kontrollie­rt die Behörde das Wasser regelmäßig auf viele Schadstoff­e. Die meisten Bürger

 ?? Symbolfoto: Marcus Merk ?? Alltäglich­es Bild in der Region: Ein Landwirt bringt Gülle aus. Das daraus entstehend­e Nitrat kann in großen Mengen schädlich für das Grundwasse­r sein.
Symbolfoto: Marcus Merk Alltäglich­es Bild in der Region: Ein Landwirt bringt Gülle aus. Das daraus entstehend­e Nitrat kann in großen Mengen schädlich für das Grundwasse­r sein.

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