Verdreckt Gülle unser Grundwasser?
Wenn auf den Äckern gedüngt wird, sickert auch Nitrat in den Boden. Das ist in vielen Gegenden Deutschlands ein Problem. Wie es in der Region aussieht
Wasser aus der Leitung kann man in Deutschland ohne Bedenken trinken. Damit das auch so bleibt, muss die Qualität regelmäßig überprüft – und bei Unstimmigkeiten rechtzeitig gehandelt werden. Versorgungsunternehmen bereiten Wasser aus Flüssen und dem Untergrund so auf, dass es als sauberes Trinkwasser aus dem Hahn fließt.
Doch das kann nicht mehr lange funktionieren, glaubt man Vertretern des Bundesverbands der Energieund Wasserwirtschaft (BDEW). Sie haben eine Petition gestartet, die einen Dünge-Stopp in belasteten Gebieten fordert. Wegen der hohen Nitratwerte gebe es Schwierigkeiten, das Wasser aufzubereiten. Den Grund hat der Verband schnell ausgemacht: zu viel Gülle auf den Feldern – und zwar in weiten Teilen Deutschlands. Die Folge laut BDEW: steigende Kosten für die Verbraucher. Eine große Tageszeitung hat deswegen Alarm geschlagen – und auch den Landkreis Neu-Ulm in einer Grafik mit einem Nitratanteil weit über dem zulässigen Grenzwert gekennzeichnet. Und hat damit für Irritationen bei regionalen Behörden gesorgt.
Ist die Aufregung berechtigt? Stephanie Kurz vom öffentlichen Gesundheitsdienst des Landkreises Neu-Ulm verneint das vehement. Sie versteht die ganze Aufregung nicht. „Im Landkreis ist Nitrat überhaupt kein Thema“, sagt die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsdiensts. Nach der gesetzlich vorgegebenen Trinkwasserverordnung kontrolliert die Behörde das Wasser regelmäßig auf viele Schadstoffe. Die meisten Bürger