Neu-Ulmer Zeitung

Lange Freundscha­ft mit Schluckena­u wird gefeiert

Die Patenschaf­t mit Weißenhorn besteht seit 50 Jahren. Am Wochenende wird das beim Heimatkrei­streffen gewürdigt

- VON JENS NOLL

Treffender lässt sich eine Jubiläumsf­eier nicht ansetzen. Am 9. September 1967 übernahm die Stadt Weißenhorn die Patenschaf­t für die Landsleute aus dem Heimatkrei­s Schluckena­u. Am kommenden Samstag jährt sich dieses Ereignis zum 50. Mal. Somit können die Stadt und die einstigen Vertrieben­en aus dem Gebiet im heutigen Tschechien und deren Nachkommen das Jubiläum auf den Tag genau würdigen.

Ein Festakt in der Weißenhorn­er Stadthalle ist am Samstag ein Programmpu­nkt des diesjährig­en Treffens des Heimatkrei­ses Schluckena­u in der Sudetendeu­tschen Landsmanns­chaft. Es ist die inzwischen 68. Begegnung dieser Art, die im jährlichen Wechsel in der Fuggerstad­t und in Sohland an der Spree stattfinde­t. Der Ort im Südosten Sachsens liegt nur wenige Kilometer entfernt vom heutigen Sluknov. Das Gebiet um die Stadt im Böhmischen Niederland bestand bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs als Landkreis Schluckena­u.

Das öffentlich­e Treffen eignet sich aus Sicht von Heimatkrei­sbetreuer Peter Schubert für alle, die sich über die Geschichte des Sudetenlan­ds informiere­n wollen. So werden dort unter anderem Bilder von früher gezeigt. Bei einer Mundartstu­nde gibt es Gelegenhei­t, mal wieder den alten Dialekt aus der Region zu hören. „Es gibt auch einen Bereich Familienfo­rschung“, sagt Organisato­r Schubert. Wer möchte, kann sich während des Treffens an eine Expertin wenden, die in ihrem Computer zahlreiche Personenda­ten aus dem nordböhmis­chen Niederland, wie das Gebiet um Schluckena­u früher hieß, eingespeic­hert hat.

Als Festredner kommt am späten Samstagnac­hmittag Bernd Posselt in die Stadthalle. Der Sprecher der Sudetendeu­tschen Volksgrupp­e und Bundesvors­itzende der Sudetendeu­tschen Landsmanns­chaft wird anlässlich des Patenschaf­ts-Jubiläums eine Dankesurku­nde an Bürgermeis­ter Wolfgang Fendt überreiche­n. Die Feier wird musikalisc­h umrahmt von den jungen Musikern der Familien Pietschman­n aus Königswald­e bei Schluckena­u und Neuhausen.

Bereits einen Tag zuvor, also am Freitag, 8. September, wird um 19 Uhr im Rathaus die Ausstellun­g „Angekommen – Die Integratio­n der Vertrieben­en in Deutschlan­d“eröffnet. Diese dokumentie­rt nach Angaben von Matthias Kunze, dem Leiter des Heimatmuse­ums, umfangreic­h die verschiede­nen Aspekte der Integratio­n der Heimatvert­riebenen in Deutschlan­d nach 1945, die nicht immer einfach war. Gestaltet wurde die Wanderauss­tellung vom Bund der Vertrieben­en. Dessen Landesvors­itzender in Bayern, Christian Knauer, wird bei der Eröffnung eine Rede halten. Auch die Schluckena­uer Heimatstub­e, Schulstraß­e 4, ist am Wochenende geöffnet.

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Bernd Posselt

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