Ein schlimmer Pokalabend für Illertissen
Die Mannschaft kontrolliert lange Zeit das Derby in Memmingen. Warum sie am Ende dennoch verloren hat
Das war ein Pokalaus der ganz bitteren und unnötigen Art: Der FV Illertissen kontrollierte über weite Strecken das Derby beim FC Memmingen und führte lange Zeit. Aber die Mannschaft machte den Sack nicht zu, kassierte in der Schlussphase zwei Gegentore und verabschiedete sich mit einer 1:2-Niederlage im Achtelfinale aus dem Wettbewerb.
Der FV Illertissen erwischte einen Start nach Maß. Noch nicht einmal zehn Minuten waren vor 600 Zuschauern gespielt, als Oktay Leyla sich energisch durchsetzte, sein Sturmpartner Alexander Nollenberger schloss diesen Konter zur Gästeführung ab. Die mit sieben Niederlagen in den ersten acht Spielen miserabel in die Regionalliga-Saison gestarteten Memminger waren zwar nicht wirklich geschockt und mühten sich weiter redlich. Mehr als einen Fehlschuss von Stefan Heger nach feiner Einzelleistung von Muriz Salemovic (15.) aber brachten die Allgäuer zunächst nicht zustande, deutlich gefährlicher war weiterhin Illertissen. Nach einem 30-MeterFreistoß von Maurice Strobel setzte Leyla seinen Kopfball etwas zu hoch an (21.) und wenig später reagierte der Memminger Torhüter Fabio Zeche bei einem Schuss des völlig frei stehenden Nicolas Jann ganz stark (23.).
Erst nach etwa einer halben Stunde kamen auch die Allgäuer zu vereinzelten Möglichkeiten vorwiegend aus der Distanz, die allerdings wenig zwingend waren. Der FVI spielte abgeklärt weiter und brachte die Führung problemlos in die Halbzeit.
Unmittelbar nach Wiederbeginn hätte der FVI den Viertelfinal-Einzug vorzeitig perfekt machen können. Die Gäste verbuchten in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit drei weitere Chancen. Die beste davon hatte Nollenberger, der etwas überraschend im Fünfer zum Abschluss kam und über das Tor schoss (51.). Wenig später wechselte der Memminger Trainer Stefan Anderl schon schon zum dritten Mal in dieser Partie. Spielerisch hatte seine Mannschaft zwar trotzdem wenig zuzusetzen. Der FC Memmingen probierte es deswegen über den Kampf und brachte den FVI mit zunehmender Spieldauer dann tatsächlich vermehrt in Verlegenheit. Die Gäste wurden phasenweise in ihrer eigenen Hälfte eingeschnürt und konnten sich kaum einmal befreien.
Wirkliche Chancen für die Allgäuer aber gab es kaum und schon der Ausgleich durch einen 13-Meter-Schuss von Fabian Lutz (2.) fiel deswegen etwas überraschend. In der Nachspielzeit kam es sogar noch schlimmer für Illertissen: Die Mannschaft lief in einen Konter, den Andreas Fülla mit dem Siegtreffer für Memmingen abschloss. Der enttäuschte FVI-Trainer Ilija Aracic stellte fest: „Wir hätten das Spiel eigentlich frühzeitig entscheiden müssen.“FV Illertissen: Kielkopf – Allgaier, Rupp, Krug Enderle (83. Hahn) – Jann (68. Pan gallo), Weiss, Nebel, Strobel – Nollenberger (60. Lang), Leyla.