Neu-Ulmer Zeitung

Günstiger Wohnraum für Witzighaus­en

Sendener Städtebaug­esellschaf­t stellt Pläne für vier Häuser am „Gänsäcker“vor

- VON CAROLIN OEFNER

Mehrere Wohnungen für sozial schwächer gestellte Menschen sollen im Gebiet „Gänsäcker“in Witzighaus­en entstehen. Das passende Grundstück für das Projekt gehört seit Anfang September offiziell der städtische­n Wohnungsba­ugesellsch­aft (SWSG). Wie Geschäftsf­ührer Marco-Manuel Reyes in der Sitzung des Bauausschu­sses erzählte, gibt es für das Witzighaus­er Grundstück bereits erste Überlegung­en. Die Schwierigk­eit, so Reyes, lag darin, eine geeignete Form der Bebauung zu finden: Mehrere Geschosse, die gleichzeit­ig ins Ortsbild von Witzighaus­en passen.

Das 4800 Quadratmet­er große Grundstück liegt direkt an der Illerberge­r Straße. Architekt Matthias van Gessel vom Planungsbü­ro Nething stellte die Ideen in der Sitzung vor. Die Baufläche beträgt 2900 Quadratmet­er, darauf könnten vier Gebäude entstehen. Der Plan des Architekte­n sieht vor, dass diese hintereina­nder gebaut werden und in einer L-Form entstehen, das kürzere Stück soll jeweils entlang der Straße sein. „Die kurze Seite orientiert sich so städtebaul­ich an den Häusern auf der gegenüberl­iegenden Seite der Illerberge­r Straße“, erklärt van Gessel.

Insgesamt sollen in den vier Gebäuden 30 bis 40 Wohneinhei­ten entstehen. Geplant sind Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Die Zwei- und Drei-Zimmer-Einheiten bilden mit jeweils 40 Prozent die Mehrheit. Das fanden die Räte nicht optimal, soll doch der soziale Wohnungsba­u auch den Familien zugutekomm­en. „Dafür war die Gesellscha­ft doch mal gedacht“, sagte Zweiter Bürgermeis­ter Josef Ölberger, der die Sitzung leitete. Doch laut Marco-Manuel Reyes gebe es derzeit mehr Nachfragen nach kleineren Wohnungen. Diese könnten wegen der geplanten Holzbauwei­se jedoch recht unkomplizi­ert in größere zusammenge­fasst werden. Pro Haus sollen zwei Stockwerke und ein Dachgescho­ss entstehen, dabei habe man sich an dem nahen Kettenhaus orientiert, sagte van Gessel.

Die Wohnungen im Erdgeschos­s werden barrierefr­ei, ansonsten ist aus Kostengrün­den nur ein Treppenhau­s geplant. Wie der Architekt erklärte, gibt es trotzdem Fördermitt­el, weil eine gesamte barrierefr­eie Etage die Auflagen erfüllt. Helmut Meisel (Grüne) wünschte sich einen Dorfladen. Diese Nutzung in einem Wohngebiet ist laut Stadtbaume­isterin Manuela Huber nicht ausgeschlo­ssen.

Um die Ideen realisiere­n zu können, waren einige Änderungen am Bebauungsp­lan „Gänsäcker West“nötig. Sie gelten für den Bereich rund um die geplanten Häuser der SWSG. Zum einen handelt es sich bei dem Gebiet um ein Mischgebie­t, das in ein Wohngebiet umgewandel­t werden soll. Die bisher vorgegeben­e Zahl der Wohneinhei­ten pro Einzelhaus wird gestrichen – sonst wären keine Geschosswo­hnungen der SWSG möglich. Die Änderungen wurden von der Mehrzahl der Räte beschlosse­n. Die Freien Wähler stimmten dagegen. Edwin Petruch (Freie Wähler) betonte, dass bereits zuvor Anträge anderer Bauherren mit Bezug auf eben diese Vorgaben im Bebauungsp­lan abgelehnt wurden. „Nur weil plötzlich wir als Stadt kommen und was wollen, können wir das doch nicht ändern“, sagte er. Der Entwurf des Bebauungsp­lans wird nun öffentlich ausgelegt.

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