Neues Leben für den Meßhofer Ortskern
Um die Leerstände einzudämmen, will Roggenburg ins bayerische Förderprogramm zur Dorfentwicklung aufgenommen werden. Auch Privatpersonen könnten davon profitieren
Unbewohnte Häuser und ein Bevölkerungsrückgang machen dem Roggenburger Ortsteil Meßhofen zu schaffen. „Wir haben hier sehr viele Leerstände“, beklagte Bürgermeister Mathias Stölzle jüngst im Gemeinderat. Nun will die Verwaltung gegensteuern: Eine Dorferneuerung soll helfen.
Anders als die anderen Ortsteile habe Meßhofen in den vergangenen Jahren Einwohner verloren, sagte Stölzle in der Sitzung am Dienstag. Baumaßnahmen habe es ebenfalls nur wenige gegeben. Vor allem innerorts, wo seit Jahren ungenutzte, teils marode Gebäude das Bild prägen, soll in Zukunft wieder mehr Leben einziehen. So lautet jedenfalls der Wunsch der Verwaltung und auch der Gemeinderäte, die daher dem Vorschlag zustimmten, einen Antrag auf Aufnahme ins bayerische Dorfentwicklungsprogramm zu stellen. Damit nämlich könnte die Gemeinde Fördermittel des Freistaats erhalten, um die Revitalisierung des Ortskerns, beispielsweise durch einen Dorfplatz, voranzutreiben. Aus den Fördertöpfen können aber auch Privatiers Zuschüsse bekommen, wenn sie ihre Häuser renovieren. Vor allem in der Nordholzer Straße bestehe das Problem der verlassenen Bauten, sagte Stölzle. Es gebe zwar Versuche, Lücken zu schließen, „aber nur zaghaft“.
Ein Fachmann des zuständigen Amts für Ländliche Entwicklung Schwaben hat Meßhofen bereits bei einem ersten Besuch begutachtet. Sein Fazit: Die Dorferneuerung würde sich eignen, um im Ort bessere Lebens- und Wohnbedingungen zu erreichen. Als konkrete Maßnahmen stehen der barrierefreie Umbau der Bushaltestelle und ein Dorfplatz im Raum. Zudem wünscht sich eine Elterninitiative einen Spielplatz samt Treffpunkt für Jugendliche. Denkbar ist nach Angaben der Verwaltung auch, Freizeit- und Erho- lungseinrichtungen zu schaffen. Von der Förderung privater Investitionen erhofft sich die Gemeinde sowohl eine Verschönerung des Ortsbilds als auch die Schaffung von Wohnraum. Zu den Ratschlägen des Experten gehört auch, den Ortskern zu beleben, bevor neue Baugebiete auf der grünen Wiese entstehen.
Gemeinderat Xaver Ruf befürwortete das Vorgehen: „Wir sollten das angehen.“Auch Thomas Franke wollte „alles probieren, um den Ort attraktiver zu machen“. Über welchen Zeitraum die Fördergelder fließen werden, wollte Johannes Schmid wissen. „Zehn Jahre sind da Gang und Gäbe“, sagte Bürgermeister Stölzle dazu.
Dem Rathauschef zufolge fallen mit der Teilnahme an dem Programm für die Gemeinde zwar auf jeden Fall Planungskosten an, denn der gesamte Prozess wird von Fachleuten begleitet. Der Aufwand von schätzungsweise 2000 Euro jährlich werde sich aber lohnen, dafür gebe es viele Beispiele. Karl-Heinz Aumann wollte aber dennoch nicht auf die Entwicklung neuer Baugebiete verzichten: „Wir sollten zweigleisig fahren“, sagte er. Denn seiner Ansicht nach werden sicherlich nicht alle betroffenen Häuser wieder instandgesetzt. Und: „Für Bauland gibt es im Ort einige Interessenten.“ An der Günzburger Straße in Weißenhorn ist der Neubau von zwei Mehrfamilienhäusern mit je fünf Wohnungen einschließlich einer Garage mit zehn Stellplätzen sowie sechs separaten Stellplätzen geplant. Über diesen und weitere Bauanträge berät der Bau- und Werkausschuss in seiner nächsten Sitzung am Montag, 16. Oktober. Beginn ist um 18 Uhr. (az) Die Pfaffenhofer Ortsgruppe des Sozialverbands VdK hält am morgigen Samstag, 14. Oktober, ihre Jahreshauptversammlung ab. Sie beginnt um 13 Uhr im Sportheim, Molkereiweg 28. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem Ehrungen für Mitglieder, die seit zehn, 25 und 30 Jahren im Verein sind. Auch Neuwahlen sind vorgesehen. (az)