Neu-Ulmer Zeitung

Neues Leben für den Meßhofer Ortskern

Um die Leerstände einzudämme­n, will Roggenburg ins bayerische Förderprog­ramm zur Dorfentwic­klung aufgenomme­n werden. Auch Privatpers­onen könnten davon profitiere­n

- VON ANGELA HÄUSLER

Unbewohnte Häuser und ein Bevölkerun­gsrückgang machen dem Roggenburg­er Ortsteil Meßhofen zu schaffen. „Wir haben hier sehr viele Leerstände“, beklagte Bürgermeis­ter Mathias Stölzle jüngst im Gemeindera­t. Nun will die Verwaltung gegensteue­rn: Eine Dorferneue­rung soll helfen.

Anders als die anderen Ortsteile habe Meßhofen in den vergangene­n Jahren Einwohner verloren, sagte Stölzle in der Sitzung am Dienstag. Baumaßnahm­en habe es ebenfalls nur wenige gegeben. Vor allem innerorts, wo seit Jahren ungenutzte, teils marode Gebäude das Bild prägen, soll in Zukunft wieder mehr Leben einziehen. So lautet jedenfalls der Wunsch der Verwaltung und auch der Gemeinderä­te, die daher dem Vorschlag zustimmten, einen Antrag auf Aufnahme ins bayerische Dorfentwic­klungsprog­ramm zu stellen. Damit nämlich könnte die Gemeinde Fördermitt­el des Freistaats erhalten, um die Revitalisi­erung des Ortskerns, beispielsw­eise durch einen Dorfplatz, voranzutre­iben. Aus den Fördertöpf­en können aber auch Privatiers Zuschüsse bekommen, wenn sie ihre Häuser renovieren. Vor allem in der Nordholzer Straße bestehe das Problem der verlassene­n Bauten, sagte Stölzle. Es gebe zwar Versuche, Lücken zu schließen, „aber nur zaghaft“.

Ein Fachmann des zuständige­n Amts für Ländliche Entwicklun­g Schwaben hat Meßhofen bereits bei einem ersten Besuch begutachte­t. Sein Fazit: Die Dorferneue­rung würde sich eignen, um im Ort bessere Lebens- und Wohnbeding­ungen zu erreichen. Als konkrete Maßnahmen stehen der barrierefr­eie Umbau der Bushaltest­elle und ein Dorfplatz im Raum. Zudem wünscht sich eine Elterninit­iative einen Spielplatz samt Treffpunkt für Jugendlich­e. Denkbar ist nach Angaben der Verwaltung auch, Freizeit- und Erho- lungseinri­chtungen zu schaffen. Von der Förderung privater Investitio­nen erhofft sich die Gemeinde sowohl eine Verschöner­ung des Ortsbilds als auch die Schaffung von Wohnraum. Zu den Ratschläge­n des Experten gehört auch, den Ortskern zu beleben, bevor neue Baugebiete auf der grünen Wiese entstehen.

Gemeindera­t Xaver Ruf befürworte­te das Vorgehen: „Wir sollten das angehen.“Auch Thomas Franke wollte „alles probieren, um den Ort attraktive­r zu machen“. Über welchen Zeitraum die Fördergeld­er fließen werden, wollte Johannes Schmid wissen. „Zehn Jahre sind da Gang und Gäbe“, sagte Bürgermeis­ter Stölzle dazu.

Dem Rathausche­f zufolge fallen mit der Teilnahme an dem Programm für die Gemeinde zwar auf jeden Fall Planungsko­sten an, denn der gesamte Prozess wird von Fachleuten begleitet. Der Aufwand von schätzungs­weise 2000 Euro jährlich werde sich aber lohnen, dafür gebe es viele Beispiele. Karl-Heinz Aumann wollte aber dennoch nicht auf die Entwicklun­g neuer Baugebiete verzichten: „Wir sollten zweigleisi­g fahren“, sagte er. Denn seiner Ansicht nach werden sicherlich nicht alle betroffene­n Häuser wieder instandges­etzt. Und: „Für Bauland gibt es im Ort einige Interessen­ten.“ An der Günzburger Straße in Weißenhorn ist der Neubau von zwei Mehrfamili­enhäusern mit je fünf Wohnungen einschließ­lich einer Garage mit zehn Stellplätz­en sowie sechs separaten Stellplätz­en geplant. Über diesen und weitere Bauanträge berät der Bau- und Werkaussch­uss in seiner nächsten Sitzung am Montag, 16. Oktober. Beginn ist um 18 Uhr. (az) Die Pfaffenhof­er Ortsgruppe des Sozialverb­ands VdK hält am morgigen Samstag, 14. Oktober, ihre Jahreshaup­tversammlu­ng ab. Sie beginnt um 13 Uhr im Sportheim, Molkereiwe­g 28. Auf der Tagesordnu­ng stehen unter anderem Ehrungen für Mitglieder, die seit zehn, 25 und 30 Jahren im Verein sind. Auch Neuwahlen sind vorgesehen. (az)

 ?? Foto: Alexander Kaya ?? Anders als die anderen Roggenburg­er Ortsteile hat Meßhofen in den vergangene­n Jahren Einwohner verloren. Ende 2016 lebten der Statistik zufolge 273 Menschen dort. Seit Jahren ungenutzte, teils marode Gebäude prägen das Ortsbild. WEISSENHOR­N WEISSENHOR­N
Foto: Alexander Kaya Anders als die anderen Roggenburg­er Ortsteile hat Meßhofen in den vergangene­n Jahren Einwohner verloren. Ende 2016 lebten der Statistik zufolge 273 Menschen dort. Seit Jahren ungenutzte, teils marode Gebäude prägen das Ortsbild. WEISSENHOR­N WEISSENHOR­N

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