Rasante Ritter und dekorative Stände
In Senden war am Wochenende viel geboten. Tausende Besucher schlenderten über den Krämer- und den Mittelaltermarkt oder kauften am Sonntag in den Geschäften ein
Bei strahlendem Sonnenschein lockten am Wochenende zwei Märkte Tausende von Besuchern nach Senden: Der Mittelaltermarkt auf dem Festplatz und der Krämermarkt in der City, der die Hauptstraße in eine Fußgängerzone verwandelte. Zudem öffneten am Sonntag viele Geschäfte ihre Türen für Kaufwillige – die dieses Angebot ausgiebig nutzten.
Schon am Samstag herrschte gute Stimmung bei den Marktbeschickern in der Innenstadt. „Ich bin zufrieden“, sagte etwa Reinhold Reger, Inhaber eines Süßigkeitenstands und einer, der auf dem Krämermarkt schon fast zum Inventar gehört: Von Beginn an, also seit über 40 Jahren, ist er mit dabei. „Ich bin Mitbegründer des Markts und auch des Sendener Gewerbeverbands“, berichtete er, während er unablässig Zuckerwatte drehte und an Jungen und Mädchen ausgab.
Viel zu tun hatten auch manch andere Standbesitzer, die am Samstag und Sonntag ihre Waren feilboten. Das galt beispielsweise für das Team um Tommi Netscher, der heuer zum ersten Mal in Senden Mit einer ganz besonderen Attraktion, die viele Kinder anzog: Ein Bungee-Trampolin, dass die Teilnehmer in luftige Höhen bugsierte. Und auch am Kinderkarussell herrschte reger Andrang.
Das Sortiment des Krämermarkts war breit gefächert, es reichte von warmen Handschuhen und Schals über Obst, Schmuck und Lederwaren bis zu Spielzeug, Dekorationen und Haushaltsgeräten.
Große Auswahl hatten auch die Besucher auf dem Mittelaltermarkt, den der Verein „Freunde des Mittelalters“erneut in Kooperation mit dem Sendener Gewerbeverband IHGV durchführte. Wie gewohnt lockten dort sowohl Waren von Likören bis zu Holzschwertern und Zinnfiguren als auch ein reichhaltiges Rahmenprogramm: Ein Publikumsmagnet sind dabei stets die Ritterturniere, diesmal durchgeführt von den „Rittern mit der schwarzen Lanze“, die mit rasanten und feurigen Kunststücken zu Pferd samt Rüstungen beeindruckten.
Sowohl einige Besucher als auch die Händler kamen auf diesen Markt als passend gewandete MittelalterFans. Dass der Festplatz, nicht gerade malerisch, in einem Gewerbe- gebiet zwischen Verkehrsadern und schnöden Funktionsbauten liegt, stört die Besucher aber ebenso wenig, wie es einen mittelalterlichen Wallfahrer auf dem Weg nach Rom beschäftigte: Frater Johannes, als Bettelmönch und auf bloßen Füßen unterwegs, gefiel der Sendener Markt nämlich sehr gut. „Guck dich mal um, die Leute sind alle entspannt. rückgelegt. „Wir sind aus Prag“, erzählte etwa Pavlina Strnadova, die mit ihrem Ehemann selbst hergestellte Ketten verkaufte: Die farbenfrohen Anhänger hat sie aus gepressten Blumen und Kunstharz angefertigt. Nur wenige Meter entfernt klärte Steinmetz Christopher Eger sein Publikum über die alte Handwerkskunst auf. Solche Präsentationen gehören auf dem Markt fest zum Programm, schließlich gibt es etwa Korbflechter, Schmiede oder Kerzenmacher nicht überall zu beobachten. Ebenfalls aus Ungarn war Doris Taylor angereist, die Ocarinas verkaufte, kleine, kugelförmige Flöten, die nicht nur in Lateinamerika, sondern auch in Ungarn eine lange Tradition haben.
Am Sonntag war zusätzlich zu den Märkten auf den Straßen im Sendener Norden viel los. Die meisten Läden haben dort um 13 Uhr ihre Türen geöffnet, was die kaufwilligen Besucher aus Senden und der Umgebung intensiv nutzten. Die Kreuzungen und Parkplätze waren voll. Auch in der Innenstadt öffneten viele Geschäfte für die Käufer, die bei ihren Rundgängen durch Geschäfte und über Märkte goldenes Herbstwetter hatten. Ein Dachs ist auf der Autobahn vor ein Auto gelaufen. Wie die Polizei mitteilt, fuhr ein 47-Jähriger am Samstag gegen 5 Uhr auf der A7 Richtung Norden, als ihm bei Altenstadt ein Dachs vor das Auto lief. Das Tier wurde durch die Kollision getötet. Am Auto entstand ein Schaden von rund 4000 Euro. Es musste abgeschleppt werden. (az)