Das Geschäft mit Kosmetik ist sehr lukrativ
und Parfüm seien eine ideale Ergänzung zum aktuellen Modeangebot, ist Zalando-Co-Vorstandschef Rubin Ritter überzeugt. Der Internetriese sehe hier „viel Entwicklungspotenzial“, denn bislang gebe es in diesem Bereich keinen dominanten Online-Händler.
Die Erwartungen von Zalando sind hoch: Mehrere hundert Millionen Euro hofft der Händler in absehbarer Zeit mit Kosmetik und Parfüms umsetzen zu können. Und als wäre das nicht genug, kündigte fast zeitgleich auch der Handelsriese Otto an, breit ins digitale Geschäft mit der Schönheitspflege einzusteigen. Otto verkauft ab sofort im Internet mehr als 1000 Produkte des Kosmetikgiganten L’Oréal. Und im nächsten Jahr könnten noch einmal bis zu 500 weitere Produkte hinzukommen, heißt es in Hamburg.
Der Markt ist attraktiv. Nach einer Prognose der Unternehmensberatung A.T. Kearney werden die Online-Umsätze mit Schönheitsund Körperpflegeprodukten in Europa bis 2019 jährlich um mehr als acht Prozent steigen. Der Chef des Online-Händlers Parfumdreams, Kai Renchen, geht davon aus, dass gerade bei hochpreisiger Kosmetik und teueren Parfüms am Ende „bis zu 30 Prozent der Branchenumsätze im Internet gemacht werden“. Parfumdreams ist nach eigenen Angaben in Deutschland hinter Douglas die Nummer zwei im Onlinehandel in diesem Bereich.
Doch nicht nur im Internet sorgen neue Wettbewerber für frischen Wind. Auch in den Einkaufsstraßen tut sich etwas. Der französische Parfümeriefilialist Sephora, ein Tochterunternehmen des Luxuskonzerns LVMH (Dior, Louis Vuitton), will ebenfalls den deutschen Markt erobern. Ende Juni eröffneten die Franzosen im Münchner Kaufhof am Marienplatz den ersten deutschen Sephora-Store. Seitdem sind fünf weitere Dependancen hinzugekommen. Bis Ende kommenden Jahres soll die gerade bei jungen Kunden sehr erfolgreiche Kette bereits in 20 Kaufhof-Häusern zu finden sein. Auch Filialen abseits von Kaufhof und ein Online-Shop sind in Planung, will das Fachblatt Lebensmittel Zeitung erfahren haben.
Der Markteintritt der neuen Wettbewerber fällt in eine Zeit, in der das Wachstum in der Branche erstmals seit Jahren schwächelt. Der Handelsverband Kosmetik zog nach einer Branchenumfrage vor wenigen Wochen das Fazit, Umsatzimpulse seien im Kosmetikbereich derzeit Mangelware. „Hohe Konsumausgaben in anderen Bereichen, Rabatte im Parfümeriesektor und der zunehmend aggressive Preiskampf