Mehr Platz für Frauen
Gelegentlich erreichen uns Zuschriften, die auf eine Ungleichbehandlung von Frauen und Männern in der Sport-Berichterstattung hinweisen. Den Frauen, so der Vorwurf, werde nicht der gleiche Platz eingeräumt wie den Männern. Dabei würden sie genauso hart trainieren und wären ebenso gut. Deshalb sollten Fernsehen und Zeitungen Frauen die gleiche Aufmerksamkeit widmen wie Männern – und natürlich auch die gleichen Gehälter bezahlen. Letzteres unterstützen wir vollinhaltlich – solange der Finanzausgleich nicht über den Redaktionsetat erfolgt. Andernfalls müsste man noch einmal über die Sache reden.
So, wie über die Motive der Antragsteller. Oft stellt sich bei der Analyse des jüngsten Fußball-Länderspiels der nämlich Frauen heraus, dass der Kämpfer für deren Sache zum Spiel nichts sagen kann, weil er es nicht gesehen hat, wie auch die vorausgegangenen zehn Partien. Gut, kann vorkommen. Auch die größten Kämpfer für das Gute brauchen einmal Pause.
Werfen wir uns also in die Bresche und treten der Ungerechtigkeit entgegen, indem wir den Blick auf eine bislang völlig vernachlässigte Minderheit werfen, der wir noch keine einzige Zeile gewidmet haben: den Fußballerinnen der Färöer-Inseln – totgeschwiegen und unterbezahlt. Anders als ihre männlichen Kollegen, die als Schafhirten, Eisverkäufer und ÖsterreichBezwinger weltberühmt wurden, haben die Färöerinnen, die von einer Kindergärtnerin angeführt werden, noch nie öffentliche Zuwendung geerntet.