Wann braucht ein Igel Hilfe?
Wenn sie im Herbst tagsüber draußen herumlaufen, kann das für die nachtaktiven Tiere gefährlich werden. Eine Expertin erklärt, wann die Säugetiere Unterstützung benötigen und was in diesem Fall zu beachten ist
Für viele ist es die idealtypische Vorstellung einer Spätsommeridylle: Die tief stehende Sonne strahlt vom Nachmittagshimmel, buntes Laub segelt zu Boden und ein kleiner Igel streift durch den Garten. Doch was so malerisch klingt, kann für einen Igel zum bitteren Kampf ums Überleben werden.
Hannelore Pentenrieder von der Igelhilfe Schwaben, einem gemeinnützigen Verein mit Sitz in Neusäß (Landkreis Augsburg), kümmert sich seit 25 Jahren um verletzte, kranke und schwache Igel. Die 79-Jährige erklärt, warum Igel, die an Herbstnachmittagen draußen herumlaufen, oft Hilfe brauchen: „Junge Igel, die im August oder September geboren wurden, suchen derzeit tagsüber oft verzweifelt nach Nahrung.“
Denn je weiter der Herbst fortschreitet, desto weniger Nahrung finden die Insektenfresser. Anstatt nur in der Dunkelheit auf die Jagd zu gehen, wie es die nachtaktiven Tiere eigentlich tun, ziehen die hungrigen Säuger auch am Tag auf der Suche nach Nahrung durch die Gegend, um sich das für den Winterschlaf wichtige Fettpolster anzufressen. Da sie immer weniger Insekten finden, fressen die Igel dann auch mal Schnecken und Regenwürmer. „Das sind Überträger von Innenparasiten“, erklärt Hannelore Pentenrieder. Ein kräftiger, ausgewachsener Igel komme damit eher zurecht, sagt sie. Den Kleinen können die Parasiten aber schnell gefährlich werden.
Und noch ein Feind wartet da draußen, tagsüber, bei Sonnenschein und verhältnismäßig hohen Temperaturen: die Schmeißfliege, die ihre Eier auf dem Igel ablegt. Daraus schlüpfen bei hohen Temperaturen Maden. „Die können in die warmen und feuchten Körper- öffnungen des Igels kriechen“, erklärt Hannelore Pentenrieder. Für den Igel bedeutet das, sofern ihm nicht geholfen wird, meist einen langsamen und qualvollen Tod – denn die Maden fressen ihn von innen auf.
Doch wie können Tierfreunde helfen? Hannelore Pentenrieder weiß Rat: „Wenn Sie tagsüber einen verwaisten oder schwachen Igel finden, schauen Sie ihn sich genau an und wiegen Sie ihn.“Hat der Igel Parasiten wie Zecken, Flöhe oder Maden? Ist er unterkühlt, krank oder verletzt? Wiegt er deutlich weniger als 500 Gramm? In diesen Fällen sei hilfreich, den Igel ins Warme zu holen, ihn zu säubern und zu füttern (siehe Infokasten). Tierärzte oder Igelstationen geben fachlichen Rat. Besonders hilfsbedürftige Tiere sollten dort zudem vorgeführt werden.
Allen, die sich nicht zutrauen, sich um einen Igel zu kümmern, sagt Hannelore Pentenrieder: „Jeder ist in der Lage, einem Igel zu helfen.“Die 79-Jährige kümmert sich in ihrem Igel-Krankenhaus, das sie gemeinsam mit ihrem Mann ihrem Keller betreibt, derzeit bereits um 29 kranke und schwache Igel – Arbeiten an der Kapazitätsgrenze. Sie kann nur die dringendsten Fälle bei sich aufnehmen und hofft, dass mehr Menschen Igeln bei sich daheim helfen, sich auf den Winterschlaf vorzubereiten.
Gartenbesitzer können zudem einiges beachten, um Igeln in freier Wildbahn das Leben zu erleichtern. Damit es gar nicht so weit kommt, dass die stacheligen Säugetiere in menschliche Obhut kommen müssen, empfiehlt der Naturschutzverein Pro Igel Unterschlupfmöglichkeiten für die Tiere zu schaffen: „Igel bevorzugen als Unterschlüpfe dichte Hecken, Gebüsche, Reisig-, Laub- und Komin posthaufen, Hohlräume unter Holzstapeln, Gartenhäuschen, Schuppen, Treppen, Steinhaufen und alten Baumwurzeln.“Wichtig sei dabei aber immer, dass die Stellen trocken bleiben. „Sonst geht da kein Igel rein“, erklärt Hannelore Pentenrieder.
Schwimmbäder, Wasserbehälter und Schächte sollten so abgedeckt werden, dass kein umherstreunender Igel hineinfallen kann. Und bei der Gartenarbeit empfiehlt sich ein Blick unter Büsche, Hecken und Reisighaufen, bevor diese gestutzt oder verräumt werden.
Jetzt im Herbst, wenn das Nahrungsangebot knapper wird, freuen sich Igel auch über Futterstellen. Spezielles Igelfutter sei dafür nicht notwendig, sagt Pentenrieder. Handelsübliches Katzenfutter, Haferflocken und Ei, die meist deutlich günstiger erhältlich sind, tun es ebenso gut (siehe Infokasten). Das Futter sollte aber nur abends hingestellt und vor anderen Tieren geschützt werden. Zudem empfiehlt es sich, die Futterstelle mit Zeitungspapier auszulegen und jeden Tag gründlich zu reinigen.
Vom krähenden Hahn geweckt werden und anschließend beim Frühstück ein Ei aus dem eigenen Hühnerstall verzehren – davon träumen immer mehr Menschen und überlegen deshalb, sich selbst eine kleine Hühnerschar zuzulegen. Doch geht das so einfach? Was muss beachtet werden? Und ist jedes Huhn geeignet für die Haltung im Garten?
Antworten auf all diese Fragen verspricht das Buch „Hühner halten – artgerecht und natürlich“von Katrin Juliane Schiffer und Carola Hotze. Die beiden Agrarwissenschaftlerinnen beschäftigen sich seit vielen Jahren mit der Haltung von Nutztieren. In ihrem Ratgeber erklären sie Hobbyhaltern ausführlich all das, was sie über Hühner und deren Verhalten wissen müssen.
Denn Huhn ist nicht gleich Huhn: Die zahlreichen Rassen haben – so wie Menschen auch – ganz unterschiedliche Charaktereigenschaften, stellen vielfältige Anforderungen an ihre Halter, legen verschiedene Verhaltensweisen an den Tag und können an diversen Krankheiten erkranken oder Verhaltensstörungen entwickeln.
Neben einem historischen Exkurs in die Domestizierung von Hühnern und einem Überblick über die bekanntesten Hühnerrassen informieren die Autorinnen zudem über verschiedene Haltungsmöglichkeiten und erklären, was bei Fütterung, Zucht und Schlachtung zu beachten ist. (sli) O
Katrin Juliane Schiffer und Carola Hotze, Kosmos Verlag, 176 Sei ten, 16,99 Euro. Graupapageien brauchen soziale Kontakte mit ihresgleichen. Die Partnerwahl kann allerdings knifflig werden, warnt der Industrieverband Heimtierbedarf. War ein Tier zum Beispiel länger allein, kann es sein, dass es mit anderen Papageien nicht so gut harmoniert. Und auch sonst kann es passieren, dass zwei Vögel einfach nicht zueinander passen. Ein gewisses Revier- oder Konkurrenzverhalten beim Kampf um Futter oder die Rangordnung im Käfig sei zwar normal. Wenn sich das mit der Zeit nicht legt, sollten Halter die PapageienBeziehung aber besser wieder auflösen und ihrem Tier einen neuen Partner suchen. Hilfe dabei finden sie bei Züchtern oder Tierzentren vor Ort.