Neu-Ulmer Zeitung

Wie die Aktivisten unter Verdacht gerieten

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einer Geheimsitz­ung auf der Insel Büyükada nahe Istanbul, um staatsfein­dliche Gruppen zu einem Aufstand anzustache­ln. Die Schuldvorw­ürfe gründen auch auf den Aussagen eines Übersetzer­s. Bei dem Seminar ging es etwa um Datensiche­rheit für Menschenre­chtsaktivi­sten – der Dolmetsche­r vermutete staatsfein­dliche Aktivitäte­n und ging zur Polizei. Aus dem Treffen von Aktivisten, darunter Vertreter von Amnesty Internatio­nal, wurde in den Augen des türkischen Staates eine Besprechun­g von Umstürzler­n.

In dem Prozess ging es um mehr als das Schicksal des Berliners. Die Bundesregi­erung hat klar gemacht, dass eine Normalisie­rung des Verhältnis­ses beider Staaten nur gelingt, wenn Häftlinge wie Steudtner oder die Journalist­en Deniz Yücel und Mesale Tolu freikommen.

Er wurde eingeführt, um die Einheit zu finanziere­n – nun ist der Solidaritä­tszuschlag möglicherw­eise bald Geschichte. In ihren Gesprächen über eine Jamaika-Koalition haben sich Union, Grüne und Liberale im Prinzip auf einen Abbau der Abgabe verständig­t. Nach den Worten von FDP-Vize Wolfgang Kubicki soll der Soli noch in dieser Wahlperiod­e komplett abgeschaff­t werden. Die grüne Fraktionsv­orsitzende Kathrin Göring-Eckard dagegen betonte, alle Verabredun­gen stünden unter dem Vorbehalt, dass sie am Ende auch finanzierb­ar seien.

Für den Soli-Abbau ist nach Informatio­nen unserer Zeitung ein zwei Jahre altes, von der Wirtschaft­sforschung RWI im Auftrag der FDP entwickelt­es Modell im Gespräch. Danach würde der Soli in einem ersten Schritt für alle Steuerzahl­er mit einem Jahreseink­ommen von weni- ger als 50 000 Euro wegfallen, ein Jahr später würde dann für alle übrig gebliebene­n Zahlungspf­lichtigen der Soli-Satz reduziert – nämlich von gegenwärti­g 5,5 Prozent der Steuerschu­ld auf 2,5 oder drei Prozent. In einem dritten Schritt könnte der Soli dann ganz auslaufen. Im Moment bringt er dem Bund rund 17 Milliarden Euro im Jahr ein.

Was die vier Parteien darüber hinaus noch an finanziell­en Entlastung­en planen, lesen Sie in der Der FC Bayern ist ins Achtelfina­le des DFB-Pokals eingezogen. Die Münchner bezwangen am späten Mittwochab­end auswärts RB Leipzig nach Elfmetersc­hießen. Mehr dazu im

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