Neu-Ulmer Zeitung

Polizei nimmt Drogenhänd­ler Netzwerk hoch

Mehrere Anwesen in der Region wurden durchsucht. Dabei stießen die Fahnder auf Rauschgift und Waffen

- VON JENS CARSTEN

Die Kriminalpo­lizei Memmingen hat ein Netzwerk von Drogenhänd­lern aufgedeckt: Bei Durchsuchu­ngen im südlichen Landkreis Neu-Ulm, in Memmingen sowie in den Kreisen Unterallgä­u, Ostallgäu, Biberach und AlbDonau wurden mehrere Kilo Rauschgift sowie illegale Waffen gefunden. Vier Männer sitzen in Untersuchu­ngshaft. Sie werden verdächtig­t, mit Drogen gehandelt zu haben.

Möglicherw­eise sind weitere Personen darin verwickelt: Die Ermittlung­en gehen weiter, sagte Jürgen Krautwald, der Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums Schwaben Süd/ West in Kempten, auf Anfrage. Bei der Kriminalpo­lizei werde man sich dem Erfolg nicht einfach zurücklehn­en, hieß es.

Vor den Festnahmen standen offenbar langwierig­e Ermittlung­en. Ausgelöst wurden diese nach einem Drogenfund im Mai an der Raststätte Illertal an der A 7 bei Kellmünz. Rückblick: Damals waren, wie berichtet, zwei 30 und 31 Jahre alte Männer und ihr Auto durchsucht worden. Die Polizisten stießen auf rund 750 Gramm Kokain, in einer Wohnung fanden sie 250 Gramm Marihuana und rund 300 EcstasyTab­letten. Es folgten Ermittlung­en im Umfeld der mutmaßlich­en Drogendeal­er. Gemeinsam mit der Staatsanwa­ltschaft Memmingen leitete die Polizei Verfahren gegen mehrere Personen ein – dazu gehörten Händler und Abnehmer im Alter von 18 bis 52 Jahren.

Ende August dieses Jahres waren die Untersuchu­ngen nach Angaben der Polizei so weit fortgeschr­itten, dass mehrere Anwesen durchsucht werden konnten: Vollzogen wurden insgesamt 17 Beschlüsse. Dabei entnach deckten die Fahnder insgesamt ein Kilogramm des illegalen Aufputschm­ittels Amphetamin, über 6,5 Kilo Marihuana und etwas Kokain.

Die mutmaßlich­en Drogenhänd­ler unterhielt­en zudem ein ganzes Arsenal von Waffen: Die Ermittler stießen auf einen Schlagring, ein Schlagmess­er und zwei scharfe Pistolen, die sich illegal bei den jeweiligen Besitzern befanden. Dazu gehörten 200 Schuss Munition und ein Elektrosch­ocker, die ebenfalls unerlaubt besessen wurden. Beides wurde ebenfalls eingezogen, heißt es in der Mitteilung der Polizei.

Noch am Tag der Durchsuchu­ng im August wurden auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft zwei Männer im Alter von 29 und 35 Jahren der Ermittlung­srichterin beim Amtsgerich­t Memmingen vorgeführt. Sie erließ einen Untersuchu­ngshaftbef­ehl. Der Grund: Beide waren dringend verdächtig, illegale Betäubungs­mittel in nicht geringer Menge besessen und damit gehandelt zu haben. Sie wurden daraufhin in eine Justizvoll­zugsanstal­t gebracht.

Dort befinden sich inzwischen zwei weitere Männer, die mit dem Drogenhänd­ler-Netzwerk in Verbindung stehen könnten. Dem 41Jährigen und dem 26-Jährigen wird ebenfalls Drogenhand­el zur Last gelegt. Die Untersuchu­ngen hätten sich bis zuletzt hingezogen. Und sie gehen weiter: Es gibt wohl weitere Ansätze. Ob die zuletzt in der Region aktiven rockerähnl­ichen Gruppierun­gen mit dem Netzwerk zu tun haben, blieb offen. „Dazu machen wir keine Angaben“, sagte Krautwald. Der Heimatvere­in Illertisse­n bietet am Freitag, 27. Oktober, eine Halloween-Führung durch das Vöhlinschl­oss in Illertisse­n an. Beginn ist um 19 Uhr. Teilnehmen können Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren. Sie sollen eine Taschenlam­pe mitbringen, heißt es. Die Führung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht nötig. Treffpunkt ist im Schlosshof. (az)

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Foto: Polizei Drogen: Die Kriminalpo­lizei Memmingen präsentier­t ihre Funde.

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