Barrierefreier Umbau ist Aufgabe des Bahnkonzerns
denen der Stadt decken. Die Stadt möchte, dass die Bahn einen Teil der Kosten übernimmt. Schließlich ist geplant, im Rahmen der Unterführungen den Bahnhof barrierefrei umzubauen. Das ist eigentlich Aufgabe der Bahn. Das Problem: Im Vertrag steht, dass die Stadt für die Kosten des Projekts aufkommt. Und in diesem Punkt lässt die Bahn nicht mit sich reden. Sie wird kein Geld dazugeben, das hat sich gestern noch einmal verfestigt.
Zusätzlich kommt Druck in die Entscheidung, da Senden in Zukunft „Mobilitätsdrehscheibe“der Bahn werden soll. Das geht aber wiederum nur, wenn der Bahnhof ausgebaut wird.
Verkehrstechnisch ist der Umbau durch die Stadt in Form einer Unterführung oder eines Stegs jedoch nach Ansicht der Planer von Modus Consult nicht notwendig, wenn der Bahnübergang an der Hauptstraße bleibt. Sei es verantwortbar, dann mehrere Millionen auszugeben?, fragte Bögge in der Sitzung. Nein, war sein Fazit: Er plädierte für den Ausstieg aus den Planungen. Ein barrierefreier Bahnhof, der eine Mobilitätsdrehscheibe für den Landkreis ist, bleibe jedoch das Ziel, denn eine mögliche Negativentscheidung bedeute nicht, dass der Bahnhof nicht weiterentwickelt werde. Die Verwaltung sei weiterhin für Gespräche mit der Bahn offen. Doch sie sei im buchstäblichen und auch übertragenen Sinne nicht bereit, jeden Preis zu zahlen.
Der Stadtrat war in der Frage „aussteigen oder weitermachen“gespalten – auch innerhalb der Fraktionen gab es unterschiedliche Ansichten. Noch nicht ganz klar wurde, wer alles Ansprüche stellen könnte, wenn die Stadt aus den Verträgen aussteigt – und wie hoch die Forderungen insgesamt sein werden. Claudia Schäfer-Rudolf (CSU) sagte, dass die Fraktion gegen einen Steg sei, der billiger wäre. Das sei für Radler nicht akzeptabel. Sie erinnerte daran, dass die Notwendigkeit noch nie in der Kritik stand. Bei den Kosten „konnte keiner abschätzen, was auf uns zukommt“. Und sie kritisierte die Verwaltung: „Hätte man uns diese Komplexität nicht schon früher sagen können?“Nun habe man die Wahl zwischen „erhängen und erschießen“. Helmut Meisel (Grüne) sagte, dass bei den Fördermitteln noch etwas getan werden müsse. Die Bahn habe schließlich Vorteile, wenn die Illertalbahn ausgebaut werde, „da muss doch noch was gehen“.
Die Regierung von Schwaben übernimmt vermutlich um die 60 Prozent der Kosten. Doch auch das sei ein „fragiles Konstrukt“, je nachdem, wie der Haushalt aussehe, erklärte ein Fachplaner.
Man könne es drehen und wenden wie man wolle, „die Stadt kann sich die Unterführung in dieser Form nicht leisten“, sagte Heinz Peter Ehrenberg (Grüne). „Wir müssen aus der Planung mit Annabau aussteigen und dann eben auf den städtebaulichen Mehrwert verzichten.“Das Architekturbüro hatte den ursprünglich ausgeschriebenen Wettbewerb für die Unterführung gewonnen – damals waren jedoch geringere Kosten angesetzt. Ehrenberg führte weiter aus, dass eine Neuplanung nicht sinnvoll sei, denn: „Was kriegen wir dann? Das, was wir von Anfang an nicht wollten: ein finsteres Betonloch.“Die damit gemeinte abgespeckte und schmalere Unterführung wäre nach Ausführungen der Planer günstiger. Doch da werde ohnehin kaum einer durchlaufen, sagte Ehrenberg. Eine Alternative sind außerdem noch Treppen und Aufzüge statt einer Rampe.
In der Sitzung kam die Komplexität diverser Bauarten, die wiederum jeweils verschiedene Förderungen erhalten könnten, heraus. „Das, was wir wollen, können wir uns trotz Zuschuss nicht leisten, und ein Betonloch wird nicht bezuschusst“, fasste es Rainer Strobl (CSU) zusammen. Bürgermeister Bögge sagte, dass die Verwaltung lange mit sich gerungen habe. Aber irgendwann sei einfach Schluss. Und selbst die Fachplaner sagten, dass es keinen Spaß mache, den Räten die Fantasie zu nehmen. Sie rieten dazu, auszusteigen. Die Barrierefreiheit sei Aufgabe der Bahn, die der Stadt „zugeschustert“worden sei.
Doch am Ende der Sitzung wurde die Entscheidung, wie es am Bahnhof weitergehen soll, um zwei Wochen verschoben. Die Räte wollen noch mal darüber schlafen. Am 7. November geht es weiter.
Wenn in den eigenen vier Wänden ein Tapetenwechsel ansteht, dann kommt bei vielen Bürgern nicht gerade Freude auf: Nichts steht mehr an seinem ursprünglichen Platz, die Unordnung regiert und es wird mit Farbe gekleckert und geklotzt. Eigentlich der normale Wahnsinn.
Kommen dann allerdings noch häusliche Irritationen hinzu, dann wird die Stimmung gereizt. So jedenfalls beschreibt es die MundartAutorin Ulla Kling in ihrem Stück „Bei Wäckerles geht’s rund“. Die derb-fröhliche Komödie bringt die Theatergruppe des Trachtenvereins am Samstag, 28. Oktober, 19 Uhr, im Wolfgang-Eychmüller-Haus in Vöhringen auf die Bühne. Wiederholt wird die Aufführung am Sonntag, 29. Oktober, um 16 Uhr.
Die Regie teilen sich Erika Kast und Karin Bronnenmayer, Letztere steht dann auch mit auf der Bühne. Mit dabei auch „Fips“, wie Werner Schlenz in Vöhringen nur genannt wird, der bei keiner Theateraufführung fehlen darf. Ihm ist die Komik auf den Leib geschrieben – und den anderen Schauspielern auch. Wenn der Trachtenverein Vöhringen auch unter Nachwuchsmangel leidet – wenn es ums Theaterspielen geht, dann gibt es ein feststehendes Ensemble.
Karten sind bereits im Vorverkauf bei der VR-Bank in Vöhringen zu haben. Wer über das Internetportal Reservix bestellt, kann seine Karten in der Bank ausdrucken lassen (wir berichteten). Für Vorstandsmitglied Erika Kast ist das allerdings nicht die beste Lösung. „Denn wer von den Älteren, die alle Theatervorstellungen besuchen, kennt sich mit dem Computer aus?“Es heiße, eine neue Vorverkaufsstelle zu suchen. (ub) Die Müllabfuhr verschiebt sich in Senden und den Ortsteilen wegen der anstehenden beiden Feiertage. Der Hausmüll wird in Senden von Montag, 30., auf Samstag, 28. Oktober, vorverlegt. In Ay und in Teilen von Senden wird der normale Müll von Donnerstag, 2., auf Freitag, 3. November, verschoben. Im Gebiet eins und drei (Teile Sendens und Ay) wird er von Freitag, 3., auf Samstag, 4. November, verlegt. Die Abholung des Biomülls wird in Senden und in Witzighausen von Dienstag, 31. Oktober, vorverlegt auf Montag, 30. Oktober. Das teilt die Verwaltung mit. (az)